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t1. Der Tod wird irgendwann an deiner Tür klingeln und dir sagen, dass du nur noch ein paar Minuten zu leben hast. Irgendwelche Anrufe oder Hilfeschreie solltest du vermeiden, da du sonst sofort stirbst.
2. Natürlich schließt du die Tür ab, aber das hilft nur wenig, da der vermeintliche Tod trotzdem auf einmal in deiner Wohnung steht und dich dann beim Pinkeln beobachtet. Merke: Immer gleich die Tür aufmachen, wenn jemand behauptet, dass er der Tod wäre!
3. Danach wird wahrscheinlich auch noch dein Ex-Partner an der Tür klingeln – in dem Falle die polnische Sophia. Gemeinsam mit dem Tod besauft ihr euch in deiner Lieblingsspielunke. Vielleicht heißt die Bar ja zufällig auch „Bei Johnny“.
4. Nach dem Besitzer dieser Kneipe sollte man sein Kind benennen.
5. Wenn dein einziger Kontakt zu deinem Sohn illustrierte Postkarten sind, die du ihm ständig und von überall schreibst, weil er bei seiner reichen Mutter irgendwo im Süden Europas lebt, solltest du ihn vor deinem Ableben auf jeden Fall nochmal besuchen. Wie wäre es mit einem kleinen Roadtrip mit dem Tod, deiner Ex-Freundin und deiner Mutter?!
6. Musiker müssen in ihren Büchern nicht zwingend über Musiker schreiben. Der Ich-Erzähler ist Altenpfleger und hat seine Ex-Freundin Sophia im Altenheim kennengelernt, wo er ihren garstigen polnischen Vater gepflegt hat.
7. Trotzdem merkt man, dass das Buch Thees Uhlmann geschrieben hat. Auch wenn der Erzähler nicht verstehen kann, warum Sophias Vater Musik hasst, besteht seine eigentliche Passion im Fußball. Kein Wunder, Thees Uhlmann hat ja auch schon die St. Pauli-Hymne “Das ist Fußball” verfasst.
8. Naja, so ganz konnte sich Thees Uhlmann doch nicht von seiner eigentlichen Profession – der Musik – lösen. Schon in der Widmung findet sich das Zitat “Long May You Run” aus dem gleichnamigen Song von Neil Young.
9. “Ich rauche, solange Rick McPhail” raucht, hieß es einst in einem Song von Thees Uhlmanns Band Tomte. Anscheinend muss der Tocotronic-Gitarrist McPhail mit dem Rauchen aufgehört haben. Zumindest kann ich mir nur damit erklären, dass der Ich-Erzähler in “Sophia, der Tod und ich” nicht raucht.
10. Lektorin für “Sophia, der Tod und ich” war Kerstin Gleba, die auch mit Benjamin-Stuckrad-Barre oder Christian Kracht gearbeitet hat. Wer literarische Roadtrips wie “Faserland” von letzterem oder “Tschick” von Wolfgang Herrndorf mag, wird auch an der Reise mit dem Tod Gefallen finden.
11. “Sophia, der Tod und ich” verbindet Naivität (Tod), Garstigkeit (Sophia) und Normcore (der Ich-Erzähler). Es ist ein Roman voll mit stillen und impulsiven, lustigen und traurigen Geschichten, die sich auch gut auf ein Feierabend-Bier eignen würden.
Thees Uhlmanns Roman “Sophia, der Tod und ich” ist beim Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen, das Hörbuch bei Grand Hotel van Cleef. Der Autor und Musiker ist momentan auch auf Lesereise.
13.10. Leipzig, Werk 2
31.10. Düsseldorf, New Fall Festival
04.11. Rostock, Mau Club
05.11. Hannover, Faust
06./07.11. Weissenhäuser Strand, Rolling Stone Weekender
11.11. A – Linz, Posthof
12.11. A – Dornbirn, Spielboden
13.11. CH – Zürich, Bogen F
14.11. Heidelberg, Karlstorbahnhof
17.11. Dortmund, Mayersche Buchhandlung
18.11. Erlangen, E-Werk
19.11. Reutlingen, FranzK
20.11. Karlsruhe, Literaturhaus
22.11. Wiesbaden, Schlachthof
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