Anand Wilder kennt man eigentlich als Teil der verdienten Psycho-Pop-Formation Yeasayer, wo er nicht zuletzt für das Songwriting verantwortlich ist. Jetzt attackiert er ein anderes, sogar sehr anderes Genre, nämlich das Musical. Obwohl man hier gerne mal an sprechende Lokomotiven auf Rollschuhen, Vampire oder Katzen denkt, und sich an dieser Stelle möglichweise mit einem vor Schmerz verzerrten Gesicht abwendet, sollte man dieses Genre nicht gleich abschreiben: Mit Break Line – The Musical beweist Anand Wilder, dass hier nicht das letzte Wort gesprochen ist. Titel wie I'm to Blame oder Wedding Day sind Perlen voller unerwarteter Wendungen und Hooks, die andernorts gleich für mehrere Songs gereicht hätten. Ähnlich umfangreich ist die Instrumentierung, was bereits an der Liste der beteiligten Musiker mehr als deutlich wird: Die Kernband besteht neben Anand Wilder aus dem Pianisten Max Kardon, Ira Wolf von Yeasayer am Bass und Christopher Powell von Man Man am Schlagzeug. Außerdem ist ein illustrer Kreis von Musikern an kleineren oder größeren Baustellen beteiligt, beispielweise James Richardson (MGMT), Chris Keating (Yeasayer), Haley Dekle (Dirty Projectors) oder K Ishibashi (Kishi Bashi). Und die Liste geht noch weiter.
Grund genug für eine muntere Runde "11 Fakten mit…", um die Menschen hinter dem Musical ein wenig besser kennen zu lernen!
1. Hallo! Wir sind…
…Max Kardon und Anand Wilder, die preisgekrönten Autoren einiger Episoden der Serie „Frasier“.
2. Wir sind nicht…
…löblich!
3. Wenn unser Song Wedding Day gegen eine Zombie-Braut kämpfen müsste, dann würde er…
…mit Burgess Meredith trainieren, rohe Eier zum Frühstück essen und die Treppen des Philadelphia Museum of Art rauf und runter rennen.
4. Wenn wir auf einer Hochzeit sind, dann…
…tanzen wir langsam mit der Mutter der Braut.
5. Jeder sollte Break Line – The Musical hören, denn…
…wir haben über zehn Jahre daran gearbeitet, eine once-in-a-lifetime Supergroup für die Aufnahmen zusammen getrommelt und unsere Lieblings-Sänger dazu gebracht sich die Seele aus dem Leib zu singen. Und die Lieder sind großartig!
6. Musicals sind…
…in Gefahr auszusterben! Zu viele heutige Musicals sind Jukebox-Musicals (voller zugegebenermaßen großartiger Hits), ohne neue Musik und Charakter. Ich bin sicher dass der twenty-something Stephen Sondheim sich heute umsonst abplagen würde, weil niemand mehr Risiken für irgendetwas eingeht was nicht schon ein Hit ist (ausgenommen Book of Mormon – Wir lieben diese Show und es ist wunderbar, dass sie produziert worden ist).
7. Wenn wir Songs schreiben wollen, dann müssen wir…
…versuchen zu verstehen, wie man die Songs anderer spielt. Wenn ich versuche einen Song von Paul Simon zu spielen, und dann einen falschen Akkord oder eine falsche Note treffe, dann passiert es manchmal dass ich, wenn ich es langsamer spiele, den Akkord wiederhole und dann einen anderen dazwischen packe, den Anfang von etwas habe was von mir kommt. Daher versuche ich immer meine Lieblingssongs zu verstehen bevor ich einfach ihre Akkorde im Internet heraussuche.
8. Yeasayer sind absolut … weil … .
Yeasayer sind absolut aufgeregt weil im Sommer wieder Lammkoteletts gegrillt werden!
9. In einer Band zu sein fühlt sich immer so an, als…
…habe man zu viele Freundinnen zur gleichen Zeit.
10. Bevor wir mir anderen Musikern zusammen arbeiten, …
…fragen wir sie, wie sie unsere Songs verändern würden.
11. 10 Songs, die wir gerade in Endlosschleife hören, sind…
"Bemba Colora" – Fania All Stars (wenn ich koche)
"Up for the Downstroke" – Parliament (wenn ich in der U-Bahn bin)
"Harvey" – Alex G (wenn ich mit meinem Bruder abhänge)
"One of These Days" – Paul McCartney (wenn ich mit meinem Vater abhänge)
"It Gets Your Body Movin" – Suckers (wenn ich weinen muss)
"Butterfly" – Delicate Steve (wenn ich Joggen gehe)
"Theme from Seinfeld" (wenn ich Seinfeld schaue)
"Alcohol" – The Kinks (wenn ich bedauere dass ich betrunken bin)
"Things Done Changed" – Notorious B.I.G. (wenn ich an großartigen Pläne arbeite die Weltherrschaft an mich zu reißen)
"White Trash Heroes" – Archers of Loaf (wenn ich in einer beschissenen Küstenstadt in Jersey in die schwach beleuchtete Ferne an der Uferpromenade starre)
Break Line – The Musical erscheint am 11. Juli.
(Foto: Mute)
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