(Foto: Leif Shackelford)

EMA, geht mit ihrem zweiten Album "The Future's Void" auf die Anpassungsbarrikaden des Social Webs und Ende Mai auf Europatour. Nachdem ihr Debüt "Past Life, Martyred Saints" bei Assoziationsspielchen bereits allerlei Freuden all derer erzeugte, die sich eine neue Patti Smith oder Courtney Love für unsere Generation wünschten, wird sich mit der zukünftigen Leere nun thematisch in die Riege um St. Vincent und tune-yards eingereiht.
Auch diese wortgewandten Ladies wollen sich nicht einfach zufriedengeben mit dem leichten Leben in instagram-Farben und einer Welt, in der Facebook-Likes als allgemeine Anerkennungs-Währung zählen. Deshalb haben wir mal nachgefragt und uns EMAs Welt ein bisschen genauer erklären lassen, bevor wir uns an den tiefgründigen Scheiß ihres Albums herantrauen. 

 

1. Hi, mein Name ist …
Erika M. Anderson

2. Meine Heimat in South Dakota ist der Shit, weil …
Wir als Teenager einfach über die Schotterstraßen in der Mitte von Nirgendwo gefahren sind, unter einem wunderschönen Himmel voller Sterne und dabei genau das gehört haben, was gerade im Kassettendeck steckte. Ich habe mich so frei gefühlt. Alle meine Freunde hatten einen super Musik-Geschmack und eine richtige Fuck-It Einstellung gegenüber dem Leben.
In unserer Freizeit haben wir uns entweder auf ländlichen Friedhöfen oder im Wald rumgetrieben und so gelernt, uns zu bespaßen.
 Und das Leben in einer verqueeren kunstvollen Weise zu leben.

3. 3 Wörter, die meine Musik am Besten beschreiben …
Ehrlich / Kontrovers / ironisch

4. Mein Tag ist ruiniert, wenn …
Ich Zweifel an mir habe. 

5. Ich poste Fotos von toten Tauben auf instagram, weil … 
Ich Fotos von fancy Bonzen-Essen und tropischen Plätzen hasse. 

 

6. Wenn ich eine Frau der Geschichte auf ein Bierchen treffen könnte, wäre es …
Gott. 

7. Was ich mit beschissenen Social Media-Kommentaren anstelle …

Manchmal, wenn ich nörglerisch drauf bin, verspüre ich den Drang, die Leute zu outen: Sie zurück zu googlen und realisieren zu lassen, dass jeder im Internet auffindbar ist und auch von ihnen etwas Peinliches im Internet kursiert. Vielleicht hätten die Leute dann ein bisschen Einfühlungsvermögen. Aber meistens versuche ich einfach nur das Zeug zu ignorieren. Ich schaue mir die Kommentar-Sektion kaum an – weil ich einfach nicht so auf diese Negativ-Kultur stehe.

 

8. Fuck, ich bin zu jung, um eine Show angesehen zu haben von …
Bikini Kill, The Doors, The Germs

9. # ≠ $ ?
Die Leute haben diese Vorstellung, dass sie für Internet-Fame und Selbstdarstellung arbeiten sollten wie für einen Job. Manchmal kann das Geld für einen individuellen Content Creator gleichen, aber meistens geht das Geld dann doch woanders hin; zu abgedrehten Silicon Valley-Startups, deren Wert auf Milliardenhöhe gehandelt wird, die aber letztendlich gar keinen Profit machen. Das ist alles nur Spekulation.

(Foto: Leif Shackelford)
 

10. Ein Künstler-Geheimtipp, den man sich anhören MUSS:
Downtown Boys. Wir sind gerade mit ihnen auf Tour in den Staaten. Die sind eine super politische FANTASTISCHE Punk-Band aus Providence. Wie eine weiblich angeführte Nation von Odysseus, die über Rassen – und Klassenpolitik singt. 

11. 10 Songs, die ich mir momentan bis zum Erbrechen anhöre:

Wer Blut geleckt hat, an der Bar mit einem Bier mit schlauen Menschen über Vor- und Nachteile von künstlicher Intelligenz (oder was man sonst auf Facebook vorgibt zu sein) schnacken will, kann das bei folgenden Tour-Terminen tun. Für Berlin und Köln legen wir 1×2 Tickets plus ein Album in den Pott (altes Spiel: email mit Betreff "EMA" an redaktion@motor.de):

21.05.2014 Hamburg – Übel & Gefährlich

22.05.2014 Köln – Luxor

23.05.2014 Berlin – Prince Charles

28.05.2014 Zürich (CH) – Bogen

31.05.2014 Mannheim – Maifeld Derby