Himmelhoch gestapelte Lärmwände, endlose Hall-Weiten und der sturmgepeitschte Klagegesang von Frontmann James Graham – motor.de präsentiert euch die epischen Klangwelten von The Twilight Sad live.

(Foto: Nic Shonfeld)

Oft ist eine musikalische Komfortzone gar nicht mal so schlecht. Sie bietet Schutz, Richtlinien und einen vertrauten Klangkosmos bei dem alle Beteiligten – Konsumenten wie Künstler – wissen, worauf sie sich einlassen. Doch die wenige wirklich guten Musiker scheint es innerhalb dieses Bereiches zu halten, die künstlerische Entwicklung ist dann doch häufig eine gewisse Verlockung. Auch The Twilight Sad aus Schottland wagen sich mit ihrem dritten Album “No One Can Ever Know” nun ebenfalls aus dem schützenden Dickicht ihres druckvoll-lärmenden Neo-Shoegaze und treten den Beweis an, dass man als Band durchaus Innovation und Altbewährtes auf konstruktive Art und Weise zusammenführen kann.

Seit jeher in der Spannung von maschineller Struktur und melodie-verliebter Emotionalität oszillierend, gestatten sich The Twilight Sad nun auf dem neuen Langspieler eine ungewohnte Form von Klarheit. Statt wie in der Vergangenheit häufig auf Lärm zu setzen, öffnen sich die Noise-Rocker gegenüber Melodien, die durchaus auf Eingängigkeit aus sind.

The Twilight Sad – “Another Bed”

Diese Entwicklung ist dabei natürlich keine Selbstverständlichkeit, erscheint aber im Anbetracht der bisherigen Diskografie der Band aus dem schottischen Kilsyth durchaus konsequent. Die Anfänge liegen dabei, wie so oft, in der Schule. In diesem Fall traf Sänger James Graham Gitarrist Andy MacFarlane in der Highschool und merkte sofort, dass die musikalische Chemie stimmte. Ihr Debüt “Fourteen Autumns & Fifteen Winters” erschien 2007 auf FatCat Records, zwei Jahre später legte die Band mit dem Album “Forget The Night Ahead” nach, das weitaus experimentierfreudiger ausfiel.

Die Einflüsse von The Twilight Sad sind vielfältig und schimmern an sämtlichen Stellen durch. Das Trio verknüpft eindrucksvoll Folk-Ästhetik mit Noise-Rock und Shoegaze/Dream-Pop mit allerhand weiteren Spielformen aus Industrial und Krautrock. Gewaltige Klanglandschaften im Spannungsfeld melodiöser Kompositionen bleiben dabei stets ein Markenzeichen der Schotten. Dieser Sound brachte sie auch bereits ins Vorprogramm von Künstlern wie Mogwai oder den Smashing Pumpkins. motor.de wünscht euch viel Spaß bei den kommenden Live-Erlebnissen im April:

motor.de präsentiert The Twilight Sad – Live 2012:

13.04. Duisburg – Steinbruch
14.04. Köln – Gebäude 9
15.04. Berlin – Magnet Club
16.04. Stuttgart – Schocken
26.04. Trier – Exhaus