1990 – In Nordirland treffen sich Andy Cairns und Fyfe Ewing (dr) bei einem Gig, gründen eine Band und kündigen ihren Job, nachdem sie dann noch Ewings Schulkameraden Michael McKeegan hinzugeholt haben. Nach unendlichen Stunden im Proberaum und mehreren Demos veröffentlichen sie auf ihrem eigenen Label die Debüt-Single “Meat Abstract” und erregen damit einige Aufmerksamkeit bei den Radiosendern. Die Band unterzeichnet beim Indie-Label Wiiija, nachdem sie den Label-Boss nach einem Silverfish-Gig kennengelernt haben.

1991 – Die “Meat Abstract” 7″ wird von Wiiija im Juli als Teil des “Babyteeth”-Mini-Albums veröffentlicht. Und geht an die Spitze der UK-Indie Charts. Die Band beginnt zusammen mit den Babes in Toyland und Hole zu touren. Eine kurze europäische Tour folgt – mit dem Resultat, dass ein nicht ganz so “hartes” Crew-Mitglied vorzeitig aussteigt.

1992 – Ein weiteres Mini-Album (“Pleasure Death”) erscheint im Januar, inklusive des Klassikers “Potato Junkie”, der die unvergessene Textzeile “James Joyce is fucking my sister” (immernoch ein “live” Knüller) beinhaltet. Einmal mehr werden die UK-Indie Charts gestürmt und das Mini-Album schafft es sogar bis auf 27 der “normalen” Album-Chart. Die Band unterzeichnet einen Deal bei A&M Records und beginnt mit den Aufnahmen des ersten “richtigen” Longplayers “Nurse” in Wales und Irland. Es folgen Auftritte beim Reading Festival und Finsbury Park (Support von The Cult und Pearl Jam). “Teethgrinder” ist die erste Auskopplung, die im Oktober veröffentlicht wird – das dazugehörige Video wird gern als “geistiger Auswurf” beschrieben… Dann geht es zum ersten Mal in den USA auf Tour – ein kultureller Schock ist nicht zu vermeiden.

1993 – Im März ist die Band Headliner der “Bigmoneylooza”-Tour mit Silverfish und Gallon Drunk – zur gleichen Zeit erscheint die “Shortsharpshock”-EP (UK Top Ten). Danach kommt die “Face The Strange”-EP (und zeigt ihren Pressemann bekleidet mit Stockings, Schwimmflossen und einer Gasmaske auf dem Cover). Erneut geht es in den USA für 2 Monate auf Tour – diesmal mit Helmet und Jesus Lizard. Durch die Erfahrungen “on the road” noch enger zusammengeschweißt, kommt die Band wieder zurück nach Europa für weitere Dates, und beendet das erfolgreiche Jahr mit einer ausverkauften Show in ihrer Heimatstadt Belfast.

1994 – Das nächste Album “Troublegum” erscheint im Februar und wird für den “Mercury Music Prize Award” nominiert. Die Band geht für ein Jahr auf Tour (darunter auch Gigs auf den Donnington und Reading Festivals), besucht im Rahmen dieses Tour-Jahres Länder wie Japan, Australien und Neuseeland (zusammen mit u.a. Sick Of It All, Faith No More, Nine Inch Nails und “Cop Killer” Ice T).

1995 – Neues Jahr, neues Album: “Infernal Love” wird innerhalb von sechs Wochen aufgenommen, und DJ David Holmes kreiert die Musik, die die einzelnen Songs miteinander verbindet. Erneute Welttour inkl. des wirklich unvergesslichen Gigs in Rio zusammen mit “Madman” Ozzy Osbourne und Alice Cooper vor 200.000 begeisterten Musik-Fans. Die Band wird dann so nebenbei “beschuldigt”, ca. 117 Liter Bier in München getrunken zu haben… Therapy? ist die (ohne Zweifel) einzige Band, die Donnington in rosaroten Rüschen-Hemden spielt und mit einem Joy Division-Song (“Isolation”) loslegt! Am Ende des Jahres erscheint das Hüsker Dü-Cover “Diane”, dessen Einnahmen Einrichtungen von Vergewaltigungsopfern zugeht. Weiterhin spielen die Jungs in der Londoner Brixton Academy.

1996 – Die Perspektive einer weiteren 5-monatigen US-Tour bewegt den Drummer Fyfe Ewing dazu, die Band zu verlassen, und der irische Cellist/Gitarrist Martin McCarrick, der bei der Band bereits auf den vorangegangenen drei Alben ausgeholfen hat, steigt fest ein. Ihre Feuertaufe erlebt die “neue” Formation dann bei einem kleinen Pub-Gig in Dublin. Danach geht es dann wie geplant in die USA, wo sie kleine, eigene Club-Gigs sowie große Stadien-Auftritte einmal mehr als Support von Ozzy Osbourne spielen.

1997 – Therapy? performt einen “Secret Gig” in Dublin am St. Patrick’s Day, der von MTV in ganz Europa übertragen wird. Die Arbeiten an “Semi-Detached” beginnen, die die Band ambitioniert zeigen, ihren Sound zu verändern, zu erweitern – was dadurch unterstützt wird, dass sie mit vielen Produzenten und in diversen Studios in England und Nordirland arbeiten.

1998 – Nach einer längeren Live-Auszeit in UK überrascht die Band ihre Fans mit einem Auftritt bei den “NME Awards” im Januar. Das neue Werk “Semi-Detached” erscheint im März, eingeläutet durch die Vorab-Single “Church Of Noise”. Eine UK- und Europa-Tour folgt und beschließt das Jahr – aber dann wird “ihr” A&M Records Label von Universal aufgekauft und geschlossen.

1999 – Das Jahr beginnt nicht gerade vielversprechend, da Graham (der “neue” Drummer) sich den Arm bricht und kein Label-Deal mehr vorhanden ist. Aber der Vierer ist energiegeladen und ausgerüstet mit haufenweise neuer Songs und voller Enthusiasmus – und schon kurze Zeit später gibt’s einen neuen Vertrag bei Ark 21. Sie veröffentlichen “Suicide Pact – You First” (ein echter – wenn es jemals einen gab – “fuck-you” Titel) im Herbst und Therapy? geht einmal mehr auf ausgedehnte UK-/Europa-Tour.

2000 – Das Jahr starten die vier Musiker mit einer 13-Dates-Tour in UK im Februar/März, danach entschließt sich die Band, ihre Vergangenheit zu dokumentieren: “So Much for the Ten Year Plan – A Retrospective 1990 – 2000” ist das Resultat. Ebenso befinden sich zwei brandneue Tracks auf dem Album, die beim “Lost Weekend” in den Londoner “Docklands” im Sommer vorgestellt werden. Die “Best Of” erscheint im Oktober und die folgende Tour sorgt für Aufregung in der Musik-Szene, zieht massenweise alte aber auch neue Fans an.

2001 – Therapy? beginnt mit den neuen Aufnahmen in der ersten Januar-Woche in Seattle, kehrt nach Hause zurück um dann für eine kurze Blitz-Tour wieder in die USA zu reisen. Therapy? stellen ihr Material vom neuen Album “Shameless” auf mehreren Festivals den begeisterten Fans vor.