Grashalme? Nein Supergrashalme!
Und die musizieren heute zu vieren!
Gegründet 1994 als Theodore Supergrass, beschränkten sich Gareth Michael Coombes (voc, gt), Michael Quinn (voc, bg) und Daniel Goffrey (dr) bald auf den “Hinternamen” ihrer Band. Allein klingt der eben cooler. Der zunächst nur begleitende Coonmbes-Bruder Rob wird offiziell erst 2002 aufgenommen, ist jedoch eigentlich von Beginn an als Keyboarder dabei, um dies mal vorweg zu klären.

Der erste so nennenswerte Gig fand in der “Jericho Taverne” in Oxford statt. Diese Lokalität kann allmählich als Institution des Alternative-Rocks gelten, denn auch für Radiohead war der beschauliche Pub ein Karrieresprungbrett. Jedenfalls boten Zuschauer von der Plattenfirma “A&R” Supergrass eine Aufnahme im Studio an. Eine Demo spielt die Band daraufhin gerne ein und, wie im Zeitraffer, wird aus dieser noch im selben Jahr eine Singleveröffentlichung unter “Backbeat Records”. „Caught By The Fuzz“ lässt BBC Radio 1 rotierend einlegen und schreibt sich auf die Musikwunschliste des Zuhörers der Abteilung “Anternative-Brit-Pop” ein.
“Parlophone” hört sich das gute Stück ebenfalls an und veröffentlicht nach dem Wechsel der Burschen zum Major Label den Track ein weiteres Mal in der oberen Liga.

Das Gras fängt an zu wachsen.
Der “I Should Coco“-Album-Dünger kommt 1995 hinzu und lässt die Gruppe auf der Position 1 der britischen Album-Charts gut gedeihen. Trotz des spürbar anwesenden Begeisterung als Folge, geht man alles ziemlich ruhig an und verhaspelt sich nicht in ausartenden Stress. Nach einigen englischen Regentagen, wie sie die Band also regelmäßig nach Tonband-Arbeiten verstreichen lässt und die teilweise ausweichend mit US-Touring verbracht wurden, keimt der Keimling “In It For The Money” 1997 auf und trägt Früchte. “Supergrass” (1999), “Life On Other Planets” (2002) und “Roud to Rouen” (2005) sind Ableger Nummer 3 bis 5 und können, ungeachtet kleinerer Stiländerungen, ohne stagnierenden Erfolg vor Kritikern und Band-Begeisterten bestehen. Einmal eingekratzt, tobten diese selbstverständlich auch bei der Greatest Hits Compilation “Supergrass is 10” ein Jahr vor Road to Rouen.
Ihre in Berlin getätigten Aufnahmen zum 6. Studioalbum sind bereits abgeschlossen und lassen auf einen weiteren aussichtsreichen Sprössling hoffen, von dem die Fans abermals vollkommen austicken lässt.

Anton Windirsch