“Musik ist Essen für die Seele”, so der Wirt des “Soul Kitchen” in Fatih Akins gleichnamigen Film. Er soll Recht behalten.

Beim ersten Hören der Platte könnte man meinen, man befindet sich nicht im Arbeiterviertel Wilhelmsburg in Hamburg, in welchem auch die Handlung des Streifens spielt, sondern im Underground der New Yorker Soul- und Blues-Szene. Die Gedanken, die sinnbildlich durch den Kopf schwirren, zeichnen das Gemälde einer lauen Sommernacht in den Straßen des Big Apple, bei der man jählings in eine öffentliche Jamsession gerät: Fette Electro-Beats gepaart mit funkigem Groove treffen auf Chill-Out, Blues, hier und da eine schweißtreibende Rhythmussektion und begnadeten Bläsersound. Guten Geschmack gibt es also nicht nur im “Soul Kitchen”, sondern kann nun auch in Form des Soundtracks in den Player gepackt werden.
Im Film ist das “Soul Kitchen” ein Mikrokosmos gescheiterter Existenzen, Romantiker und hoffnungsloser Traumtänzer. Hier wird aber offensichtlich nicht nur gegessen, sondern auch getanzt. Die Parallelen zum Film liegen auf der Hand: Einige Songs laden zum Tanzbein-Schwingen, andere bewegen die Gemüter in die Chill-Out-Lounge, um dort geruhsam den ein oder anderen Cocktail zu genießen.
Ein wunderbares Kollektiv großer Namen der 50er und 60er Jahre und ebenfalls der Moderne, welche die Tür zu einer lauen Sommernacht öffnen. Der Soundtrack von “Soul Kitchen” tischt ein 27-Gänge-Menü pursten Genusses auf und verleiht dem Film eine delikate Geschmacksnote.
Feinschmeckern wird der “Soul Kitchen”-Soundtrack übrigens als Deluxe-Version angeboten. Dieser Edition liegt zusätzlich noch ein Kochbuch bei, in dem sämtliche Rezepte aus dem Film enthalten sind.


Elli Eberhardt

VÖ: 18.12.2009

Label: Vertigo Berlin (Universal)

Tracklist: 

CD1:
01. Rated X (Kool & The Gang)
02. Hicky Burr (Quincy Jones)
03. I Don’t Know (Ruth Brown)
04. Brown Bag (Boogaloo Joe Jones)
05. We Got More Soul (Dyke and the Blazers)
06. Get The Money (Mongo Santamaria)
07. Don’t Do It (Syl Johnson)
08. Get Down (Curtis Mayfield)
09. To Sxoleio (The Olympians)
10. I Want To Be Your Man (Zapp & Roger)
12. It’s Your Thing (The Isley Brothers)
13. Disko (Jan Delay)

CD2:
01. Walking In Dub (Burning Spear)
02. Soundhaudegen (Sillywalks Movement)
03. Fragosiriani (Locomondo)
04. Manolis O Hasiklis (Shantel)
05. Mission Of Love (Love Ravers)
06. Sing Song Girl (Er France)
07. Moon Shayn (Bad Boy Boogiez)
08. Arcilla (Steven Pfeffer)
09. To Blues Tou Paliokaravou (Pavlos Sidiropoulos )
10. Steve’s La Paloma (Steve Baker)
11. Sisters Keepers Dub (Turtle Bay Country Club)
12. Gang & Gaebe (Broke But Busy)
13. Das Letzte Hemd hat leider keine Taschen (Hans Albers)