Die Fakten sind so unwahrscheinlich wie der Name. Wer hätte damals in 1998, als THE ROBOCOP KRAUS gegründet wurden, gedacht, dass die Band sich eines Tages in Stockholm wiederfinden würde, um ihr viertes komplettes Album mit Pelle Gunnerfeldt aufzunehmen, dem Produzenten hinter The Hives, einer der weltgrößten Erfolgsgeschichten. Hätte ihr unwahrscheinlicher Mix aus rotzigem Gesang, hymnenartige Melodien, kantigem Funk und Pop Punk es wirklich möglich erscheinen lassen, eine Fan-Gemeinde in so weit entfernten Ländern wie Japan, Amerika und England aber auch ihrem Heimatland Deutschland aufzubauen? Hätte irgendjemand vorhersagen können, dass sie wahrscheinlich eine dieser seltenen Erscheinungen wären, eine deutsche Band mit internationalem Erfolg? Wahrscheinlich nicht. So ist das Leben. Aber genau das ist passiert. Und es passierte so:

Wie die meisten Bands nahmen sich THE ROBOCOP KRAUS damals in 1998 ein wenig Zeit, um Fuß zu fassen. In Nürnberg von Thomas Lang, Matthias Wendl, Johannes Uschalt und Roman Maul gegründet veränderte sich das Lineup der Band bereits kurz danach, als Maul die Band verließ um durch Tobias Helmlinger am Bass und Markus Steckert an der Orgel ersetzt zu werden. Ihre erste Veröffentlichung folgte kurz danach: ein Split Album mit einer anderen deutschen Band, The Cherryville, welches auf Swing Deluxe Records, einem von Uschalt und Lang gegründeten Label erschien.
Nach der ersten Deutschland-Tournee (mit der Kölner Band Yage) veröffentlichte die Band ihr erstes volles Album (wiederum auf Swing Deluxe). Inferno Nihilistique 2000 war, wie die Band erklärte, ein Konzeptalbum über das bevorstehende Ende der Welt und das positive Echo der europäischen Presse wurde durch ausgiebiges touren durch Deutschland, Frankreich und Spanien verstärkt. Ein weiterer Song, Poor Soul Relax, welcher auf der Swing Deluxe Compilation Achtung Autobahn enthalten war, festigte zusätzlich den Ruf der Band als das selbst produzierte Video auf dem einflussreichen deutschen Sender VIVA 2 ausgestrahlt wurde.
Da die Band nicht zu denen gehört, die sich auf ihren Lorbeeren ausruhen, legte sie Anfang 2001 ein neues Album nach. Tiger, auf dem tschechischen Label Day After Records veröffentlicht, war die erste weltweite Veröffentlichung der Band und und führte dazu, dass sich ihr Profil auf dem Rücken weiterer Touren durch Deutschland, Frankreich, Holland, Tschechien, Polen, England und Irland weiter vergrößerte. Darauf folgte ein Jahr später eine Doppel-CD Compilation mit dem Titel As Long As We Dance We Are Not Dead, welche aus rarem, unveröffentlichtem Material und Songs von Inferno Nihilistique 2000 bestand. Die Band setzte ihre Tour fort indem sie sich den New Yorkern The World Inferno Friendship Society (mit welchen sie bereits in Deutschland gemeinsam aufgetreten waren) zusammen tat und reiste im November 2002 nach Japan.
In 2003 legte die Band mit Living With Other People, das auf dem hoch angesehenen Label L’Age D’Or erschien, noch einen drauf. Der Eröffnungssong Fake Boys begeisterte sogar den schwer zu beeindruckenden Markt in Großbritannien und wurde auf BBC Radio 1 von Zane Lowe, Steve Lamacq und Colin Murray gespielt. Das Magazin NME applaudierte zu ihrem „inspirierendem, mit Ideen gefülltem Post-Punk“ und Fashion wurde als eine „einfach großartige Single“ beschrieben. The Resonanz war weltweit gleich und überwand die nicht zu verleugnenden Vorurteile über deutschen Indie Rock (welcher oft als unwichtig für den Rest der Welt betrachtet wird). Plötzlich traten THE ROBOCOP KRAUS als internationale Herausforderer an. Weiterhin tourend – und THE ROBOCOP KRAUS wissen ganz sicher wie man eine Bühne zum krachen bringt – verbreiten sie diese Nachricht weiter.
Das vierte Studioalbum They think they are the Robocop Kraus, produziert von Pelle Gunnerfeldt, der auch bereits The Hives und The (International) Noise Conspiracy produziert hat, erscheint nicht nur bei L’age d’or, sondern auch beim US-Punk-Label Epitaph Records. Zur selben Zeit ersetzt Hidalgo-Schlagzeuger Hans-Christian Fuss das Gründungsmitglied Johannes Uschalt an den Drums, der sich auf seine Karriere als Gymnasiallehrer konzentrieren wollte. Zusammen mit den britischen Shootingstars Art Brut tourte die Band im Jahr 2006 durch die USA.