Faded Paper Figures sind schlau. Die Band aus Los Angeles besteht aus einer Ärztin (Heather Alden), einem Englisch-Dozenten (R. John Williams) und einem professionellen Musikproduzenten (Kael Alden). An Qualifikation sollte es folglich nicht mangeln: Wie wäre es mit live vertonten Hirnoperationen, bei denen Gedichte vorgetragen werden? Oder aber, alternativ, guter Electropop.
Auf ihrem ersten Album Dynamo von 2008 klangen Faded Paper Figures wie eine Kreuzung aus The Postal Service und Electric President. Dann haben sie ihren Sound konsequent weiter entwickelt: Nach New Medium (2010) und The Matter (2012) klingen Faded Paper Figures auf ihrer brandneuen Platte Relics nach feingeschliffenem Electro-Indie-Pop, erinnern an Genre-Flaggschiffe wie Little Dragon. Das kann man mögen oder nicht: Früher war der Sound der Amerikaner möglicherweise etwas charmanter. Trotzdem geht das neu hinzugefügte Knusper-Topping total in Ordnung, denn wer will schon immer das selbe machen?
Auf dem Cover von Relics ist ein meditierender Astronaut zu sehen. Es kann nur vermutet werden, dass der gerade damit beschäftigt ist, sich Faded Paper Figures anzuhören. Die Band hat sich jedenfalls Gedanken gemacht: „Um ein meditierender Astronaut zu werden, muss man sich, unseres Erachtens, die uns gegebenen kognitiven, technologischen und politischen Ressourcen zu Nutze machen, um zu einer nachdenklicheren, weltrettenden Perspektive zu gelangen, realisierend, dass unser Platz im Kosmos klein, heilig und zerbrechlich ist.“ Wir sagen's doch, die sind schlau!
Wir haben uns aufgemacht, um 11 Fakten über Faded Paper Figures in Erfahrung zu bringen. Wer sind die überhaupt? Und was hat es mit den Ägypten-Referenzen in einigen Songs auf sich?
1. Hallo! Wir sind …
… Faded Paper Figures: John, Kael, Heather.
2. Wir mögen Ägypten, weil …
… weil man da den Tod hasste. Wir wollen auch für immer leben. Das scheint ein ganz nachvollziehbares Verlangen zu sein, da man ja gar nicht gefragt worden ist, ob man überhaupt am Leben sein möchte. Aber jetzt sind wir ja hier…
3. Drei Worte, die unseren Sound am Besten beschreiben:
elektronisch, intellektuell, filmisch
4. Unsere Lieblings-Liedzeile (von unseren eigenen Texten):
„All our horizons fall in the long run…“
5. Die schlechteste Sache an unserem neuen Album ist …
… dass es immer noch nicht veröffentlicht worden ist (Anm. d. Red.: Das hat sich ja wohl langsam erledigt!), oder dass es so lange gedauert hat, es aufzunehmen.
6. Die beste Sache an unserem neuen Album ist …
… dass es der Höhepunkt von dem ist, was wir bisher gemacht haben und dass darin jedes Bisschen Herz und Seele steckt, das wir zusammentrommeln konnten.
7. Wenn Relics und Dynamo sich treffen würden, dann …
… würden sie sich ineinander verlieben und Sex haben, das hoffen wir zumindest. Dann würden sie kleine Dynamo-Relic-Babies machen. Aber nicht, bevor sie unterwegs waren um ein wenig von der Welt zu sehen.
8. Das Beste daran, eine Ärztin in der Band zu haben, ist …
… dass sie absolut furchtlos und schlau ist.
9. Der größte Nachteil am Leben als Musiker ist …
… der Zwang, im geschäftlichen Bereich zu Experten zu werden, was wir immer noch nicht gemeistert haben.
10. Das haben wir immer dabei wenn wir das Haus verlassen:
Ein Buch, einen Stift und etwas, womit man Musik hören kann.
11. Diese zehn Songs laufen gerade bei uns in Endlosschleife:
Soso. Wer sich nun angesprochen fühlt, der darf unter Umständen auf den Erwerb von Relics verzichten, denn wir verlosen das neue Album von Faded Paper Figures drei Mal! Schreibt einfach eine Mail mit dem Betreff „Relics“ und eurer Anschrift an redaktion@motor.de. Wenn ihr dann noch ein wenig meditiert könntet ihr schon bald etwas in eurem Briefkasten vorfinden… Die Verlosung ist beendet, die Gewinner wurden benachrichtigt. Vielen Dank für's Mitmachen!
(Foto: Bangup Bullet / Interview: Carsten Brück)
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