Die Buzzcocks haben eine neue Richtung ihres Genres vorangetrieben: Vom anarchistischen Rotz- zum melodiösen Manchester-Punk, der von den unpolitischeren Problemchen der Welt – wie Liebe und Sexualität – singt. Die Musik bleibt hart und schnell, klingt aber nicht mehr wütend, weil durch Background-Vocals und beherrschten Front-Gesang entschärft. Trotzdem sind sie eben in diesem Stil ein prägender Meilenstein gewesen.

Alles begann mit den Sex Pistols. Die wohl unverschämteste und mächtigste Inspirationsquelle des muse-suchenden Punks von vor 30 Jahren. Auch für Pete Shelley und Howard Devoto so gewesen. Nach einem gemeinsam erlebten Konzert der Punk-Legenden beschließen diese nämlich ebenfalls eine Band zu gründen, die sich bis zu den Idolen hervortasten soll. Als man gerade Schlagzeug und Bass besetzt und erste Gigs überstanden hat, steigen die zwei Neuen wieder aus. Unbetrübt geht es für Shelley und Devoto weiter. Sie möchten so gerne mal mit ihren Vorbildern spielen und holen diese für ein selbstorganisierten Auftritt in ihre Heimatstadt Manchester. Steve Diggle am Bass und John Maher mit den Schlagstöckern helfen aus und somit sind die Buzzcocks als Vorband für die Sex Pistols mit dabei.

Um keine Zeit zu verlieren, die ja auch dem gemeinen Punk zu entfliehen scheint, gründet die Gruppe ihr eigenes Label „New Hormones“, auf welchem sie noch im Gründungsjahr eine EP herausbringt. „Spiral Scratch“ heißt die Gute. Es folgen dann von 1978 an bis 2006 acht Studioalben. Doch 1981 zerbricht die Band an einen Konflikt mit der Plattenfirma unter EMI und die Hoffnung auf eine vierte Scheibe geht erstmal flöten. Mit der Reunion 1989 melden die Buzzcocks den Pop-Punk wieder an und machen mit „Trade Test Transmissions“ ihr Comeback und das vierte Album komplett. Mit „Flat-Pack Philosophy“ erschien 2006 das bisher letzte Musikwerk der Band.

Die aktuelle Besetzung der Buzzcocks:

– Pete Shelley (vc, gt)
– Danny Farrant (dr)
– Tony Barber (bg)
– Steve Diggle (gt)