Alles klar! Message understood! Es geht der Berliner Band NMFARNER um Grundsätzliches, um Strukturelles. Nachdem die erste Platte den phantastischen Titel DIE STADT trug, heißt die neue : DAS GESICHT.
Und das Gesicht dreht sich sofort beim ersten Stück in deine Richtung: “Wir sind hier!”, um das gleich mal festzuhalten. Die Musik ist schönster, fordernder Disko-Punk mit einem verzerrten Bass, der sich weigert, im Hintergrund zu bleiben. Überhaupt gibt es keine Begleitinstrumente, alles ist im Vordergrund. Das ist die NMFARNER – Sichtweise. Ähnlich verhält es sich bei den Stimmen: Eine zweite Stimme schält sich aus dem Hintergrund hervor, schiebt sich vor die vermeintliche Hauptstimme und die Hierachie der Stimmen wird in Frage gestellt, eben: Warum sollte die erste Stimme nicht die zweite sein und vice versa? Und warum sollte die eine nicht englisch und die andere nicht deutsch singen oder es mixen?
Vielstimmigkeit Rules! Hierzu noch ein Beispiel: Schon auf DIE STADT spielte der Gegensatz der Stimmen Provinz/Stadt eine große Rolle und auf DAS GESICHT kommen wieder beide Positionen und vor allem die Menschen, die die Grenze überschreiten zu Wort (in den Stücken “Please” und “Neu hier”). Dabei kommt, sozusagen als Nebenprodukt, COMIC-artige Sprachkritik heraus wie im Stück “Melodie D`Amour”. Kurzum sehr gelungen diese mutige Platte mit den vielen Gesichtern/Sichtweisen.
Das registrierte auch die Band INTERPOL und lud höchstselbst NMFARNER im Sommer 2005 zu zwei Konzerten ein. Die neue Platte sollte für mehr ähnliche Anfragen sorgen. Hier ist schon mal die erste: “Liebe NMFarner, wir würden gern mit euch zusammen spielen, eure Shi Sha Shellöm.”
Knarf Rellöm by EMI
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