Seien es Klassiker wie „Rock im Park“ oder Hipster-Events wie das „Melt!“: Musik-Festivals gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und hier ist gewiss für jeden Geschmack die richtige Wahl dabei – zumindest für jeden Musikgeschmack. Das Drumherum mit Camping, Lärm und vielen Menschen ist hingegen nicht jedermanns Ding. Trotzdem darf das Festival auf keiner Bucket List fehlen, denn was ihr nicht ausprobiert habt, dürft ihr bekanntlich auch nicht verteufeln. Viele Jugendliche fiebern auf ihr erstes Festival hin wie auf ihren Führerschein. Zahlreiche Studierende sparen das ganze Semester auf die – zugegeben, teilweise überteuerten – Tickets und einige andere Besucher haben sich schlichtweg von ihren Freunden überreden lassen. Also egal, ob ihr Mitläufer oder begeisterter Ersttäter seid: Einige Dinge solltet ihr unbedingt wissen, wenn ihr zu eurem ersten Festival aufbrecht. Hier kommt deshalb der „Survival-Guide“ für alle Neulinge zwischen Campingplatz, Bühne und Dixiklo:
#1 Richtlinien checken
Die Shisha darf natürlich nicht fehlen und wer würde schon ohne Grill auf ein Festival gehen?! Leider gibt es bei vielen Veranstaltungen strenge Richtlinien, wenn es um Glas, Feuer und andere potenzielle Gefahren geht. Bevor ihr also viel unnötigen Kram mitschleppt und hinterher am Einlass ein Problem bekommt, checkt lieber vorab, was auf dem jeweiligen Festival eigentlich erlaubt ist – und was nicht.
#2 Packliste schreiben
Organisation ist bekanntlich das halbe Leben, doch in all der Aufregung vor dem Festival fällt es vielen Newbies schwer, noch einen klaren Gedanken zu fassen. Schreibt deshalb so früh wie möglich eine Packliste – die wird euch auch bei weiteren Festivals in Zukunft ebenfalls hilfreich sein. Zudem könnt ihr via WhatsApp & Co gewisse Mitbringsel aufteilen, sodass ihr weniger Gepäck habt, aber dennoch nichts Wichtiges vergesst. Sonst schleppt am Ende noch jeder ein eigenes Viermannzelt mit, aber niemand den Kasten Bier.
#3 Reiseapotheke nicht vergessen
Auf einem guten Festival geht es heiß her – so heiß, dass leider manchmal das eine oder andere Wehwehchen nicht ausbleibt. Pflaster und eine Reiseapotheke mit Aspirin oder Desinfektionsmitteln dürfen deshalb auf keinen Fall fehlen. Je nach Wettervorhersage, ist zudem Sonnencreme in großer Menge und eine Kopfbedeckung ein absolutes Muss – oder stattdessen Erkältungsmittel für alle Fälle. Und für all jene, die nichts anbrennen lassen wollen, sollte auch an die Verhütung gedacht werden.
#4 Kampf den Wassermassen
Apropos Erkältungsmittel: Auch im Hochsommer kann es auf einem Festival ordentliches Sauwetter geben – das zeigt die Erfahrung. Schnell sind die Zeltplätze dann schlammig und die Klamotten nass. Wer diesen Wassermassen schutzlos ausgeliefert ist, verliert den Spaß am Festival. Wichtig ist daher, dass ihr euch für alle Fälle rüstet: Wasserfeste Schuhe aus Leder beziehungsweise Gummi sowie ein Regencape sind absolute Must-haves aber auch Ballerinas sollten bei schönem Wetter nicht fehlen. Hier bietet sich eine große Brandbreite an verschiedenen Modellen auf die man bei Wind und Wetter zurückgreifen kann. Zudem darf es an Handtüchern nicht fehlen und den Boden eures Zeltes legt ihr am besten mit einer wasserdichten PVC-Folie aus, dem sogenannten „Groundsheet“.
#5 Ohropax sind nicht uncool!
Gerade Beginner schrecken oft davor zurück, auf ihrem ersten Festival mit Ohropax aufzuschlagen – und sind dann nicht selten die einzigen ohne Ohrenschutz. Eine Lektion fürs Leben, die aber gefährliche Spuren hinterlassen kann. Auf vielen Festivals herrscht nämlich eine Lautstärke von 120 Dezibel oder mehr, und zwar über mehrere Stunden sowie Tage hinweg. Das raubt nicht nur den Schlaf, sondern kann die Ohren auch nachhaltig schädigen. Ohropax sind deshalb einer der wichtigsten Punkte auf eurer Packliste!
#6 Der richtige Zeltplatz
Frisch angekommen, müsst ihr erst einmal eure Zelte aufschlagen. Hier ist die richtige Platzwahl das A und O für ein tolles Festival-Erlebnis – und komfortablen Schlaf. Es gilt also, Mulden zu vermeiden, Steine unter dem Zelt vor dem Aufbauen zu entfernen und keinesfalls neben Dixiklos euer Lager zu errichten. Zudem solltet ihr darauf achten, möglichst nah bei den Bühnen zu sein, dennoch aber weit genug entfernt vom Lärm der Acts, Festzelte, Essensstände & Co. Da Zäune gerne vom männlichen Geschlecht als Toilettenersatz verwendet werden, sollten auch diese weit genug entfernt sein. Und perfekt wäre es, wenn das Zelt auch noch unter einem Baum steht, denn hier ist es im Sommer angenehm schattig und an kälteren Tagen zumindest windgeschützt. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst…
#7 Zum richtigen Zeitpunkt duschen
Zugegeben: Die Hygiene spielt auf vielen Festivals eine eher untergeordnete Rolle. Doch wer mehrere Tage zwischen Sommerhitze, Schlamm und fremden Menschen verbringt, hat früher oder später unweigerlich das Bedürfnis nach einer Dusche. Wer hier den richtigen Moment erwischt, muss keine langen Schlangen befürchten und hat vielleicht sogar noch freie Platzwahl. Am wenigsten ist natürlich während der Acts los – keine Frage. Doch die möchtet ihr gewiss selbst sehen. Wenn ihr jedoch Handtuch, Duschgel & Co direkt einpackt und nach dem letzten Song sofort in die Dusche verschwindet, gehört ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit zu den Ersten. Und noch ein Tipp für die Ladies: Trockenshampoo.
#8 Albtraum: Toilette
Wer kann, bringt am besten eine eigene Camping-Toilette mit, denn der Gang auf das Dixiklo oder in den Toilettenwagen macht auf einem Festival definitiv keinen Spaß. Dennoch lässt er sich meist nicht vermeiden – alleine schon aufgrund des Bierkonsums. Wichtig ist deshalb, dass ihr lernt, „richtig“ auf ein solches Dixiklo zu gehen. Dann bleibt euch so mancher Albtraum erspart.
#9 Tetrapack umfunktionieren
Wie bereits erwähnt, gibt es bei vielen Festivals ein strenges Glasverbot, sprich ihr dürft auch keine Glasflaschen mit zu den Bühnen beziehungsweise in die Zelte & Co nehmen. Doch die Getränke vor Ort sind oft teuer oder schlichtweg nicht euer Geschmack. Dafür gibt es glücklicherweise eine einfache Lösung und die lautet: Panzertape um ein Tetrapack wickeln, eine Schlaufe zum Umhängen formen und mit dem Getränk der Wahl befüllen. Fertig!
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