Moby (* 11. September 1965 in Harlem, New York City; bürgerlich Richard Melville Hall) ist ein US-amerikanischer Musiker, Sänger, DJ und Musikproduzent, der auch als Voodoo Child veröffentlicht.

Moby wuchs in Darien im Bundesstaat Connecticut auf. Bereits als Kind erhielt er den Spitznamen Moby, der vom Roman Moby Dick seines Ur-Ur-Großonkels Herman Melville abgeleitet war. Diesen wählte er später auch als Künstlernamen. Moby setzt sich für Tierrechte ein und lebt ausschließlich vegan. Neben seiner Karriere als Musiker betreibt er in New York City das vegetarische Restaurant TeaNY.

Bereits zu Schulzeiten gründete er 1982 eine Hardcore-Punk-Band namens Vatican Commandos. Nach Abbruch seines College-Studiums der Religion und Philosophie ging er nach New York, wo er seine ersten Schritte als DJ machte.

1990 erschien Mobys erste Single Time’s Up, die er zusammen mit Jared Hofmann, dem Gründer des New Yorker Labels INSTINCT Records, unter dem Namen The Brotherhood produzierte. Der Titel war die erste Veröffentlichung des neu gegründeten Labels, auf dem später Musiker wie DJ Cam, Kruder & Dorfmeister und Marianne Faithfull veröffentlichten. Die Single erschien ebenfalls in einer kleinen Auflage auf dem deutschen Plattenlabel Low Spirit.

1991 gelang ihm mit Go (Woodtick Mix) ein Top-Ten-Hit in den britischen Charts. Der Track basierte auf Angelo Badalamentis Laura Palmer’s Theme aus der Fernsehserie Twin Peaks. Im selben Jahr rappte Moby auf dem Track Curse von Recoil.

Aufgrund seines ersten Erfolges betätigte sich Moby in der Folge als Remixer für Michael Jackson, Pet Shop Boys, Brian Eno, Depeche Mode, Erasure, Orbital und The B-52’s.

Der Track Thousand fand 1993 wegen seiner bis zu 1000 bpm (Beats per Minute) als bis dato schnellster Titel Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Aufgrund der Schnelligkeit und des eher “harten” Basses wurde der Track in der Hardcore-Techno Compilation “Thunderdome vol.3” aufgenommen.

Ein weiterer großer Erfolg war 1994 sein Remix Feeling So Real.

1995 gründete Moby sein eigenes kleines Plattenlabel Trophy-Records, auf dem er ausschließlich eigenes Material, aber unter verschiedenen Pseudonymen (Lopez, Voodoo Child, DJ Cake) veröffentlicht. Der Musikstil der Releases bewegt sich im Hard-House-Genre. Das Label brachte es in dem Zeitraum 1995 bis 1997 auf fünf Maxi-Veröffentlichungen.

Zum internationalen Star wurde er jedoch erst 1999 mit dem Album Play, auf dem er u. a. alte Gospelgesänge mit Elektropop mischte. Das Album erwies sich zunächst als wenig erfolgreich, bis es sich etwa ein Jahr nach der Erstveröffentlichung zum Millionenseller entwickelte. Hilfreich dabei war die Veröffentlichung der Single Why does my Heart feel so bad, die in vielen Ländern zum Chart-Hit wurde.

In der Mystery-Serie Akte-X wurden ebenfalls zwei Songs von Moby als Filmmusik verwendet. So beispielsweise der Song My Weakness, ebenfalls vom Album Play sowie der Song The Sky Is Broken.

2002 trat Moby zur Abschlussveranstaltung der Olympischen Winterspiele in Salt Lake City auf und spielte seinen Hit We are all made of stars in einer etwas abgeänderten Version, die nie offiziell erschien.

Moby arbeitet auch unter dem Pseudonym Voodoo Child, dessen Veröffentlichungen zunächst auf dem belgischen Label R&S Records, später dann auf Trophy Records, Mute und Nova Mute erschienen.

Der 2002 auf dem Album 18 erschienene Song Extreme Ways wurde als Titelsong für den Agententhriller Die Bourne Identität mit Matt Damon produziert und in der Fortsetzung Die Bourne Verschwörung (2004) zur Erkennungsmusik ausgebaut. Im dritten Teil der Reihe (Das Bourne Ultimatum) bildet Extreme Ways in einer leicht abgeänderten Version ebenfalls die Titelmelodie. Außerdem ist Why does my Heart feel so bad im DVD-Trailer zum Film Black Hawk Down zu hören.

In The Beach mit Leonardo DiCaprio verwendete man den Song Porcelain.

In Michael Manns Film Heat mit Robert De Niro und Al Pacino von 1995 ist Moby mit der Single New Dawn Fades (ein Cover der Band Joy Division) zu hören. Am Ende des Filmes wird God moving on the face of waters von Moby abgespielt.

In dem Film Nur noch 60 Sekunden (englisch: Gone in 60 Seconds) mit Nicolas Cage ist die Single Flower die Eingangsmelodie.

2008 steuerte er der Limited Edition des populären Videospiels “BioShock” in Zusammenarbeit mit Oscar the Punk die drei Bearbeitungen “Beyond the sea”, “God bless the child” und “Wild little sisters” bei.

2008 legte er bei der Abschlusskundgebung der Loveparade in Dortmund auf.

Das Album Wait for Me ist am 26. Juni 2009 veröffentlicht worden. In einem Interview mit dem Regisseur David Lynch verweist Moby auf Lynchs Einfluss. Für den Song Shot in the Back of the Head steuerte Lynch einen Animationsfilm bei.

2010 kehrte Moby zu seinen Wurzeln zurück und gründete mit Phil Costello, Dave Hill und Tomato die Heavy-Metal-Band Diamondsnake.

Im Jahr 2010 steuerte er auch die vier Songs Sweet Dreams, Division, Mistake und Be the One zum Soundtrack des Thrillers 72 Stunden – The Next Three Days mit Russell Crowe in der Hauptrolle bei.

Destroyed, sein neuntes Studioalbum, erschien am 16. Mai 2011. Unter gleichem Namen veröffentlichte Moby ebenfalls im Mai einen Bildband. Darin zu sehen sind selbstgemachte Fotografien Mobys, welche in den letzten Jahren rund um die Welt entstanden sind.

Diskografie (Studioalben)

1992: Moby
1993: Ambient
1995: Everything Is Wrong
1996: Animal Rights
1999: Play
2002: 18
2005: Hotel
2008: Last Night
2009: Wait for Me
2010: Wait for Me. Remixes!
2011: Destroyed

Text von Wikipedia Stand 09/2011. »Hier gehts zum Original.