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Wie fühlt es sich an, einem Gedanken verfallen zu sein? Wie das Gefühl, so richtig schlimm verliebt zu sein? Diese Frage hat sich die Sängerin Cile in ihrem Song „ Pipedreams“ gestellt. Das Musikvideo dazu entstand an einem fast schon mystischen Ort, schließlich ist bereits Katniss Everdeen dort durchgerannt: die Unterführung der U-Bahnstation Messe Nord. Cile hat uns erzählt, warum sie genau diesen Ort für ihr Musikvideo gewählt hat und wie ihr Song „ Pipedreams“ entstanden ist.
Mein kreativer Prozess und wie, letztendlich auch meine Songs entstehen, ist sehr unterschiedlich. Wobei das Songwriting bei mir kein Prozess ist, den ich plane, sondern er entsteht meist von selbst, wenn irgendeine kreative Idee zu mir kommt. Bei „Pipedreams“ kam ebenfalls ein Impuls, ein Gedanke, zu mir und wenn mich ein Gefühl überkommt, kann ich nicht anders als mir einen Chanel in der Musik zu suchen. Meistens ist es eine Melodie, die plötzlich in meinem Kopf erscheint, die ich einer Voice Memo auf meinem Handyfesthalte. Oft schreibe ich über Themen, die mich gerade beschäftigen. Der Text entsteht überwiegend mit der Melodie gemeinsam, so auch bei „Pipedreams“. Manchmal habe ich auch ein Thema und dann kommt erst die Melodie, aber das ist eher selten. Wenn ich die Melodie in meinem Kopf habe, gehe ich sofort nach Hause und suche sie auf dem Klavier – das ist mein erster Zugang, um die Harmonien zu verstehen. Wenn ich die Melodie dann habe, kann ich mich stundenlang damit beschäftigen – ein schönes Gefühl.
Der Song handelt vom Gefühl in einen Gedanken verliebt zu sein. Es ist eine Art von Resignation, in der ich mich in diesem Moment befinde. Viele Leute, die den Song gehört haben, meinten, dass er auf sie fröhlich wirkt. Bei mir löst er aber ganz andere Gefühle aus. Für mich ist er nicht happy, er thematisiert eher eine verzweifelte Tragik für mich. Denn ich erkenne zwar, dass es nur Gedanken sind, aber verliere mich trotzdem immer wieder darin – das ist Fluch und Segen zugleich. Beim Musik machen ist es eher ein Segen, weil die „Besessenheit“ mich sehr voranbringt. Aber wenn ich diese Besessenheit bei einem negativen Gedanken habe, ist es nichts Gutes für mich. Es ist manchmal sogar wie ein Sog, dem gegenüber ich mich vollkommen ausgeliefert fühle und der mir meine Selbstkontrolle raubt.
Ich nehme immer alles selbst in meinem Home Studio auf. Wenn ich denke, dass der Song grob fertig ist, schicke ich ihn einem Freund, mit dem ich zusammenarbeite. Ich schicke ihm dann erst mal den ganzen Song und sage ihm, wie ich es haben möchte. Dann exportiere ich alle Spuren und schicke sie ihm einzeln zu, damit er sie mixen kann.
Die Idee für den Song ist, glaube ich, auf einem meiner „Inspirationsspaziergänge“ entstanden. Es gibt verschiedene Arten, wie ich meine Spaziergänge gestalte. Eine Art von Spaziergängen ist, dass ich mir Musik anhöre und dabei nach neuer Musik suche, um mich davon inspirieren zu lassen. Die andere Art von Spaziergängen mache ich, wenn ich sehr emotional bin oder viele Gedanken in meinem Kopf umher schweben, der Spaziergang ist dann fast wie eine Art Meditation. Auf so einem Spaziergang ist auch die erste Melodie von „Pipedreams“ entstanden. Als ich die Melodie hatte bin ich sofort nach Hause gegangen und habe weiter daran gebastelt. Bei dem Song „Pipedreams“ ging alles sehr schnell und deshalb war der Song eigentlich in zwei Tagen fertig.
Das Musikvideo hat eine Freundin von mir gedreht. Sie studiert Film und mit ihr zusammen mache ich immer wieder Projekte. Als Drehort für „Pipedreams“ hatte ich mir den U-Bahnhof „Messe Nord“ ausgesucht. Er hatte mich direkt angesprochen, nachdem ich ihm beim Skaten entdeckt hatte. Ich mag einfach die Atmosphäre der Station, die irgendwie etwas Dunkles ausstrahlt, was gut zum Song passt und ich auch persönlich mag. Meine Mitbewohnerin und gute Freundin hatte mich beim Dreh ebenfalls sehr unterstützt.
Hier könnt ihr Cile auf Instagram folgen und hier geht es zu ihrem Spotify Profil.
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