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„Unser Onkel ist an allem schuld. Er hat die beste Plattensammlung, die man sich vorstellen kann. Jeder Hardrock-Klassiker der ‘70er und frühen `80er ist da drin. Wir haben all das Zeug rauf und runter gehört. Jahrelang.”
Die Augen der Brüder Joel und Ryan O’Keeffe leuchten, wenn sie von einem Genre schwärmen, das für viele Rockfans am anderen Ende eines Zeittunnels liegt. Doch die australischen Aufsteiger Airbourne meinen es ernst. Völlig ernst. Die öligen Matten. Die Pfützen aus Schweiß und Bier. Die simplen Fußstampfer-Riffs, die selbst AC/DC beeindrucken würden. Die Hooks, in denen es um die wenigen, aber wirklich wichtigen Dinge des Rock’n’Roll geht. Alles.
„Es gibt nicht wirklich viele Optionen, wenn man in Warrnambool aufwächst”, erzählen Joel und Ryan und meinen damit wohl die flächendeckende Versorgung der Einwohner mit Bars und eine fast religiöse Fußballkultur in der 30.000-Seelen Stadt westlich von Melbourne. Das ideale Biotop für bierseligen Geradeaus-Rock, dessen Erfindung ebenfalls von diesem Kontinent ausging. Airbourne leben diese Tradition und werden die Menschheit mit ihrem Debüt „Runnin’ Wild” daran erinnern, warum die Vorväter Young damit auch völlig richtig lagen.
Wer kann schon von sich behaupten, seit dem 10. Lebensjahr ein Rock’n’Roller zu sein? Joel O’Keeffe kann – und das ist (Onkel O’Keeffe sei Dank) noch nicht einmal übertrieben. Die ersten Hardrock-Riffs zockte Joel bereits im Grundschulalter, sein vier Jahre jüngerer Bruder übernahm die Drums, sobald die Füße an die Pedalmaschine reichten.
In Zeiten, da Kids ohne Emocore, Prog-Metal und die musikalischen Abfälle der Mainstream-Charts wohl kaum durch ihre Teenagerjahre kommen, schwören der heute 24-jährige Joel und Bruder Ryan noch immer auf Onkels Plattenschrank.
„Wir beten Bands wie AC/DC, Rose Tattoo, Motörhead, The Angels und Billy Thorpe And The Aztecs an. Unsere Einflüsse stammen aus einer Ära, die etwa mit der Gründung von Metallica endet und nicht beginnt”, so Joel. „Ich hasse die heute modernen Musikstile nicht – aber die Haltung, die oft dahinter steht. Wir werden oft gefragt, woher die Energie unserer Live-Shows kommt. Wenn man ein halbes Leben lang als Landei mit beschissenem Musikgeschmack beschimpft wird, kann man sehr, sehr viel Power daraus ziehen. Wir werden jeden verdammten Abend auf der Bühne beweisen, wie falsch diese Leute liegen.”
Ihre Mission war den O’Keeffes schon früh klar. Gleich nach einer blutarmen und zum Glück gescheiterten Karriere als Hotelangestellte zogen die Brüder zusammen mit ihren Buddys David und Streety in das drei Autostunden entfernte Melbourne, wo man bald die lauteste WG der Südhalbkugel gründen sollte.
Neben ihren typisch australischen Hobbies – kleine Brandstiftungen im Vorgarten, zahllose Bierparties, regelmäßige Bullenbekanntschaft – machten Airbourne sich durch ihre fast penetrante Livepräsenz im Raum Melbourne schnell einen immer größeren Namen.
„Uns war schon früh klar, dass genau das unser Weg ist. Wir haben die Großstadt mit einer Menge Sturheit für uns gewinnen können und sind immer und immer wieder rauf auf die Bretter – bis wirklich jeder in der Stadt uns kannte”. Zeiten, in denen Joel jede Scheu vor nassen Biertresen, pöbelnden Radaubrüdern und feuchten Wurfgeschossen verloren hat. Und Zeiten, in denen auch die breitere Öffentlichkeit das Talent der jungen Rocker erkannte.
Nach immer besser besuchten Clubshows buchte man Airbourne inzwischen als lokale Supportband für Kaliber wie Mötley Crue und die Rolling Stones – und das ohne ein Album in den Lederstiefeln zu haben. Selbst australische Tageszeitungen zeigten sich angetan von der unbescheidenen, sympathisch prolligen und in jeder Hinsicht authentischen Art der Vier aus Warrnambool. „Die australische Presse behandelt uns sehr gut”, so Ryan. „Bei uns ist man ausgesprochen stolz darauf, wenn eine heimische Band Erfolge feiern kann.”
Mit ihrem Roadrunner-Debüt „Runnin’ Wild” brechen nun Zeiten an, die diese Erfolge auf internationale Ebene hieven werden. Die Band hat das Notwendige getan und ihren Wohnsitz Anfang 2008 in den US-Staat New York verlegt.
Joel erklärt: „Wir sind in down under ziemlich weit vom Rest der Welt entfernt. Jetzt, wo wir sämtliche Kontinente mit Rock’n’Roll erobern werden, sollten wir eine Homebase haben, die etwa in der Mitte von allem liegt. Wir ziehen diese Nummer jetzt schon drei Jahre ohne einen einzelnen Tag Urlaub durch und werden noch mehr Gas geben. Das Leben auf Tour ist längst unsere Heimat – Zuhause ist da, wo das Kissen liegt.”
Jedes gute Rock’n’Roll-Märchen braucht einen entsprechenden Sound. Den besorgten auf „Runnin’ Wild” hochkarätige Studiokräfte wie Bob Marlette und Andy Wallace, die bereits Alben von Ozzy Osbourne, Alice Cooper, Tony Iommi bzw. Bruce Springsteen, Guns N’ Roses und The Cult vergolden konnten.
Für viele wird sich tatsächlich ein Zeittunnel auftun, wenn Airbourne die Bühne betreten und die simplen Wahrheiten des Rock’n’Roll auf den Punkt bringen. Doch für andere ist es vielleicht das erste Mal.
„Airbourne sind mit ein paar Worten erklärt”, grinst Joel O’Keeffe. „Straight ahead Aussie pub rock. Wir können nichts anderes – aber das besonders gut.”
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