(Foto: Konrad Fersterer)

Hier ist es: Das kürzlich versprochene Interview mit der bezaubernden AMI. Der Jungspund aus München hat bereits Anfang März sein erstes Album mit dem klangvollen Titel “Part Of Me” veröffentlicht. Und das im zarten Alter von 18, wohlgemerkt! Die junge Songwriterin mit der souligen Stimme hat den Bogen aber schon ziemlich gut raus, wie wir finden. Was ihr an Alter fehlt, wird an Talent wettgemacht!

motor.de: Du bist gerade mal 18 Jahre alt und hast schon dein erstes Album herausgebracht. Wann hast du angefangen Songs zu schreiben und was hat dich dazu bewegt?

Ich habe eigentlich schon immer ganz gerne geschrieben,Tagebuch, kleine Geschichten und Gedichte, da war ich vielleicht 14,15. Dass aus Melodien und Texten Songs wurden, kam nach und nach. Irgendwann war dann so viel Material da, dass wir gesagt haben: ja, wir machen jetzt ein Album.

motor.de: Du bist mit Musik aufgewachsen. Gab es einen Punkt für dich, an dem klar war: „Ich werde Musikerin!“? Was wäre eine mögliche Alternative gewesen oder gab es die nie?

Eigentlich gab es nie diesen einen Moment, wo mir klar geworden ist, dass ich Musikerin werden will. Erst mit 16 oder so habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet und beschlossen, dass es das Richtige für mich ist. Davor hatte ich viele Ideen, was ich mal werden will, zuletzt habe ich an ein Philosophie Studium gedacht.

motor.de: Bald geht es für dich auf Tour. Bist du vor einem Live-Konzert aufgeregt oder gehst du da eher gelassen ran? Hast du schon viel Bühnenerfahrung sammeln können?

Ich glaube, die Nervosität vor einem Auftritt geht nie so ganz weg. Bei mir ist es so, dass ich mich am schwersten damit tue, mit dem Publikum zu reden, da ist die Nervosität dann auch am größten. Während ich singe, vergesse ich dann aber eigentlich alles andere.

motor.de: Dafür, dass du so jung bist, ist deine Performance super eindringlich. Was glaubst du, woran das liegt? Denkst du, du bist reifer als deine Altersgenossen?

Wenn ich singe, dann ist es so, dass ich das mit ganzem Herzen mache, genauso die Band! Wir sind echt und ich glaube das spürt das Publikum auch. Was meine Reife angeht, gibt es Momente, in denen ich das Gefühl habe, dass ich Vieles begreife und dann wieder Momente, wo ich mich fühle wie ein kleines Kind.

motor.de: Findest du, dass Soul-Musik in der deutschen Musiklandschaft unterrepräsentiert ist? Und wenn ja, was glaubst du, woran das liegt?
 
Für meinen Geschmack könnte es schon noch mehr Soul in der deutschen Musik geben, einfach weil ich Soul super gern mag. Aber ich denke, das kommt irgendwann auch wieder mehr, wenn die Zeit reif ist.

motor.de: Was sind deine Pläne für die Zukunft? Willst du vielleicht studieren oder bleibst du der Musik erstmal treu?

Auf jeden Fall mach ich jetzt erstmal Musik! Ich weiß nicht, wie mein Leben in 15 Jahren aussieht, aber gerade konzentrier ich mich voll auf die Musik.

motor.de: Wenn man deine Musik als Soundtrack für einen Film benutzen würde, was für eine Art Film wäre es?

Das erste, was mir einfällt, ist eine Gruppe von Jugendlichen, die im Auto mit offenen Fenstern eine Landstraße entlang fahren und sich den Wind ins Gesicht blasen lassen… Irgend ein Film über Freiheit, Möglichkeiten, Entscheidungen und Träume. Aber mit einem Ende wie im echten Leben und keinem schnulzigen Happy End.

 

Juliane Haberichter