Die Geschichte von Architecture in Helsinki beginnt Ende der 1990er in einer Schülerband namens The Pixel Mittens in einer australischen Kleinstadt. Mitglieder der Combo waren die befreundeten Cameron Bird, Jamie Mildren und Sam Perry. Irgendwann hatten die Drei vom Kleinstadtmief genug und quartierten sich in Melbourne ein.Cameron lernte endlich Gitarre spielen und trommelt nach wenigen Monaten eine paar Freunde zusammen, mit dem Ziel gemeinsam aufzutreten. Aber erst, als sich Cameron wenig später eine E-Gitarre zulegt, bekommt das Projekt erste handfeste Konturen. Mit James Cecil stößt der Schlagzeuger zur Band, Kelli Sutherland mischt mit ihrer Klarinette mit. Architecture in Helsinki war in seiner Urform geboren. Mit diesem Line-Up begann man, die australische Popszene gehörig aufzuwirbeln.
Szenenwechsel: 2004 hatte die Band bereits ein Jahr Dauertour durch Australien (unter anderem im Vorprogramm von David Byrne, Bright Eyes, Polyphonic Spree und Belle & Sebastian) und Nordamerika im Handgepäck, um damit ihr Debütalbum „Fingers Crossed“ zu promoten.
Die Bandstruktur gefestigt, präsentiert sich „Architecture in Helsinki“ als wohlmöglich knuddeligste musikalische Schrotthaufen ever. Scheinbar mühelos kreuzen sie auf Tour scheinbar mühelos die Naivität ihres Debütalbums mit einer gehörigen Portion Punk-Attitüde.
Im Winter 2004 zog sich das Oktett in ihre Studioräumlichkeiten zurück um mit der Arbeit am neuen Album zu beginnen. Mit im Gepäcknetz ein Haufen Kreativität und einer Ladung voller lustiger und sinnfreier Instrumente. Wenige Tage nach dem gemeinschaftlichen Einzug in die Studio-WG hatte sich das Areal in eine Art Saloon verwandelt: Ein ständiges Kommen und Gehen lokaler Musikergrößen und bisher unentdeckter Talente, die mit illustren Instrumenten wie Fagott, Xylophon, Melodikas, Maschinensägen und Winkelschleifern den Sound von AIH mitformten. Jeden Tag neue Ideen, neue Instrumente, Sitaristen, Steel Drummer, die bereit waren, für ein kräftigen Schluck Margarita ihre Dienste feilzubieten. Kein Wunder eigentlich, dass sich der Kommunencharakter, die gelöste Atmosphäre in jeden der Songs einbrannte. An die 40 Damen und Herren sollten auf dem neuen Werk zu hören sein.
Anfang 2005 hatten Architecture in Helsinki so 13 Songs auf eine letztendlich durchgeknallt pompöse-poppige Platte gebracht, bei der kauzige Klänge und verstimmte Synthesizer wilde Kirmesmusik und frenetische Chorgesänge schwängern: Die Geburt von „In Case We Die“.
Videolink zu “Wishbone“
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