Tag 2
Nachdem vorgestern, alles nach Plan lief, fing der Freitag recht entspannt an. Während ich Mails checke und arbeite, stehen Mama und Papa für Tickets an. Auf dem Primavera ist es dieses Jahr so geregelt, dass für einzelne Konzerte zusätzlich Tickets besorgt werden müssen. Bei Künstlern wie José Gonzalez muss man also fix sein und in der spanischen Sonne brüten, wenn man ihn sehen will. Mama will auf jedenfall. Sowieso gestalten sich die Festivaltage sehr lang, schließlich will der eine die Konzerte am frühen Abend sehen, mein Papa aber die lauten Gitarrenbands in der Nacht und am frühen Morgen. Er war es dann auch, der während des besagten Konzertes mal kurz ein Nickerchen gehalten hat – die Stühle des Auditorium sind aber auch bequem. Wenn du wissen willst, welches Lied einer Band du kennen solltest, schau einfach, wann die Smartphones nach oben gehen. Etwas dass meine Eltern wohl nie ganz verstehen werden. Bei José waren es die zwei Coversongs „Teardrops“ und „Heartbeats“, welche gefilmt und lauthals von den Spaniern mitgesungen wurden. In schlechtem Englisch, versteht sich.
Eine Sache, die du außerdem beachten solltest, wenn du mit deinen Eltern auf’s Festival fährst: Schaffe dir Freiräume. Auf Grund der vielen Bands und unterschiedlichen Geschmäcker ist es in größeren Gruppen eh ratsam, feste Verabredungen oder Standorte festzulegen. So kann jeder anschauen was er mag und bei den Bands, auf die sich alle einigen können, kann man sich wieder am vereinbarten HotDogStand treffen. In dieser Zeit kann man sich dann HipHop anschauen, während Mama und Papa sich den Gitarrenwänden entgegenstellen.
Gestern war allerdings Tag der starken Frauen. Patti Smith hat uns alle drei beeindruckt. Wahnsinn, diese Frau. Ich dachte ja nicht, dass sie mich so erreicht, aber Pustekuchen. Mit welcher Energie diese Frau auf der Bühne steht, immer zwischen Wahnsinn und Genie schwankend. Zweimal Gänsehaut inklusive. Auch Sleater-Kinney haben uns zum Tanzen gebracht, oder das was mein Papa darunter versteht: anerkennendes Kopfnicken.
Danach musste die ältere Generation ins Bett und ich habe mir mit neuen Freunden aus Luxemburg Alt-J gegeben. Toll, was da auf der Bühne passiert und wenn du Leute kennenlernen willst, solltest du dich ab und zu von deinen Eltern trennen. Nur so als Tip!
[…] den Freunden auf´s Festival kann jeder. Nachdem wir schon darüber berichtet hatten, wie es ist, mit den eigenen Eltern das Primavera zu besuchen, schauen wir uns dieses Mal das Groezrock aus der Perspektive des Caterings […]
[…] den Freunden auf´s Festival kann jeder. Nachdem wir schon darüber berichtet hatten, wie es ist, mit den eigenen Eltern das Primavera zu besuchen, schauen wir uns dieses Mal das Groezrock aus der Perspektive des Caterings […]