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Auf dem Hinweg steht ein riesiges Werbeplakat am Straßenrand. Die Arbeitsagentur Sachsen baut. „Hier tut sich was“ schreiben sie. Drumherum nichts als Wiese und einzelne Bäume. Willkommen in der Pampa.
„Zeltplatz leise“ nennt sich der Ort, wo wir die nächsten zwei Tage zelten werden. „Zeltplatz laut“ ist schon voll, sagt man uns. Dafür spielen hier alle in himmlischer Ruhe ein Spiel, wo man Holzknüppel umknüppeln muss mit anderen Knüppeln. Oder so.
Als The Notwist spielen, regnet’s. Aber das ist egal. So schön ist es.
Als Bonaparte spielen, tanzt eine Frau nackt auf der Bühne. Auch das ist egal. So schön ist es nicht.
Becherovka wird aus einem gemütlich aussehenden Bus verkauft. Wir wollen da rein, aber wir kriegen nur Schnaps. Man tut, was man kann.
C. wird ohne vorherige Unterhaltung von einem fremden Mädchen geküsst. Sie sagt: Du bist der zehnte. Er hofft, sie hatte ein Zungenpiercing.
Mitten in der Nacht in der Indiedisko. Ein Junge steht rum und weiß nicht so recht. Er ist am frühen Abend beim Biertrinken eingeschlafen. Nun ist er wach. Draußen wird es hell, die Musik hört auf, wir gehen zur Lounge am See. Da sind wache Menschen gut aufgehoben.
Am Nachmittag scheint tatsächlich mal die Sonne. The Great Bertholinis haben die passende Musik mitgebracht.
Am Merchandise-Stand sind die A heart is an airport-CDs aus. Wer eine haben will, bezahlt und schreibt seine Adresse auf. Vertrauen pur.
Im Kino läuft an zwei Tagen sechsmal „Sex in Brno“. Wir verpassen ihn sechsmal.
Ja, Panik schmeißen ihr Schlagzeug um. Yeah. Rock’n’Roll.
Bei Der Tante Renate wird die Bühne gestürmt. Yeah. Rock’n’Roll.
Mitternacht, Electrolounge. Wir haben soviel Wodka-O getrunken, dass wir bereit sind, ihn zu verschenken. Keiner will.
Hinten in der Ecke stehen Liegestühle. Wir verschlafen plus minus. Aber so was darf man auch nicht aufstellen.
Wieder Indiedisko. Zwei Jungs tanzen in nur in Boxershorts mit braunen Flecken. Der Schlamm wahrscheinlich.
Halb sieben, am See läuft immer noch Electrotechnorumms. Ich würde gerne einfach umfallen. „Das kann man nicht in Würde“, sagt jemand. Ich sehe keinen mehr, dem Würde jetzt noch wichtig wäre.
Sonntagnachmittag auf dem See. Wir liegen entspannt auf einer schwimmenden Holzinsel, lauschen der Stimme von Kat Frankie. Plötzlich robben (halb-)nackte Frauen und Männer zu uns. Arschbombenwettbewerb! Sie schaffen es synchron.
Auf dem Rückweg wieder: Hier tut sich was. Na dann.
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