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Categories: Konzertbericht

13.04.2011 – Belle und Sebastian live im X-tra in Zürich

Man nehme eine Handvoll Streicher, sieben talentierte Schotten, fünf Trompeten/Waldhörner, zwei Rasseln in Orangenform, eine Melodica und eine grosse Prise Liebe. Das ganze einmal kräftig geschüttelt (und nicht gerührt) und heraus kommt der köstliche Drink: Write about Love! Wir haben Belle And Sebastian bei ihrer Show in Zürich besucht.

Die smarten Schotten, erst letztes Jahr die Kuratoren bei der Festivalreihe: “All Tomorrow’s Parties” , sind mal wieder auf Tour und das gleich 18 mal in Europa. Zürich, die heimliche Hauptstadt der Schweiz, war Zwischenstop Nummer sieben. Im fast ausverkauften X-tra an der Limmat kam das Septett in Begleitung von Streichern und Blechbläsern und verzauberten in halber Orchesterbesetzung von zwölf Leuten auf der Bühne ein euphorisches Publikum.

Stuart Murdoch, der Kopf der Tweet Pops, trat gut gelaunt vor das Mikro, versicherte den Fans, das andere Stücke gespielt werden, als beim letzten Besuch auf dem 1. Zürich Open Air im Sommer 2010 und legte gleich mit “The State I Am In” vom 1996er Debüt “Tigermilk” los. Vom neuen Album gab es den Höhepunkt “I Want The World To Stop” zwar ziemlich früh, es wurde ihnen dennoch lächelnd, textsicher und mitwippend gedankt. Gitarrist Stevie Jackson übernahm zwischendurch den Gesangspart und wenn Sarah Martin mit ihrer Engelsstimme ins Mikro hauchte, spürte man förmlich ein Knistern in der Luft.

Belle and Sebastian – “I want the world to stop”

Die Titelauswahl reichte von “Piazza, New York Catcher”, wir erinnern uns an den Film “Juno”, über “Judy And The Dream Of Horses” vom 2006er “If You Are Feeling Sinister” (2006) bis hin zum tanzbaren “The boy With The Arab Strap” vom selbigen Album. Da wären wir auch beim Highlight des Abends: Zwei Fans, in diesem Falle Lovisa und Sofie aus Schweden, durften auf der Bühne mit ihren weißen Strumpfhosen mitwackeln und bekamen als Andenken eine Gold-Medaille mit dem Aufdruck: “I Made It With Belle And Sebastian”. Eine andere Schwedin, Tilda, die erst im Sommer mit drei anderen die Bühne rockte, malte Stuart die Nägel rot. Dieses Mal ging es im Bereich Beauty einen Schritt weiter: Es gab Maskara für Stuart! Ein herrlicher Anblick!

Doch wie geht das Sprichwort? Belle and Sebastian hören dann auf, wenn es am schönsten ist, nämlich 14 Stücke und zwei Zugaben später. Bitte mehr davon beim nächsten Mal, sonst bleibt es ewig beim “Dirty Dream Number Two”.

Elisabeth Sun

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