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Billy Talent über kanadische Klischees, Zukunftsziele und Traumjobs.

Jonathan Gallant und Ian D’Sa von Billy Talent

Im hektischen Gewirr des Highfield Festivals machen wir uns auf den Weg, Billy Talent für unser Interview zu suchen und spüren Gitarrist Ian und Bassist Jon auf. Seit 1993 besteht die Band, welche damals noch betitelt als Pezz durch die Clubs zieht; sechs Jahre später entsteht der heutige Name. Nach nunmehr drei Studioalben und einer Liveplatte sind die Kanadier eine etablierte Rockband. Wie es ihnen als Kanadiern im Geschäft so geht und was ihnen zuerst zu Brangelina oder der Farbe Rot einfällt, lest ihr hier.


motor.de: Zuerst einmal: Wie geht’s euch denn?

Ian: Gut, gut. Wir freuen uns auf den Gig zum Highfield. Wir hatten ein paar Tage Pause und haben nun schon wieder Entzug.

motor.de: Auf Festivals sind ja viele verschiedene Genre vertreten. Ihr selbst mögt diese Art von Kategorisierung ja eher weniger…

Ian: Ich würde nicht sagen, dass ich eine Einteilung in Genres nicht mag. Wir selbst möchten bloß nicht in eine Szene gesteckt werden. Wir machen einfach unser Ding. Wenn du einmal in eine Schublade gesteckt wirst, kommst du da auch nicht wieder raus. Wir sind aber offen für verschiedenste Musikrichtungen.

motor.de: Was ist denn das beste daran, in einer Band zu sein?

Jon: Das beste daran, in einer Band zu sein, ist in einer Band zu sein. Wir haben immer davon geträumt zu touren. Du kannst die Welt sehen, Konzerte geben, Spaß haben.

Ian: Musik zu machen, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren ist der beste Job den es gibt.

Sänger Benjamin Kowalewicz (Foto: FKP Scorpio)

motor.de: Kanada hat bekanntermaßen zwei Landessprachen. Habt ihr schonmal darüber nachgedacht, einen Song mit französischem Text zu schreiben?

Ian: So wirklich darüber nachgedacht haben wir noch nicht. Wir kommen nicht aus der Ecke, in der größtenteils französisch gesprochen wird. Aber ausschließen würde ich das Ganze nicht. Ben spricht es jedenfalls ziemlich gut, vielleicht klappt es ja wirklich mal!

motor.de: Ihr seid recht gute Freunde von der Band Die Mannequin…

Ian: Ja, ich habe zwei ihrer Singles von der Platte “Slaughter Daughter” produziert, eigentlich wollte ich das ganze Album machen, doch leider wurde die Zeit knapp, da wir mit Billy Talent auf Tour gegangen sind. Ich hab total Bock, in der Zukunft wieder mit ihnen zu arbeiten.

motor.de: Eine Charakteristik über die viele Fans sprechen, ist Ians Frisur…

Ian: Oh ja… Ich denke, ich stehe dafür etwa 20 bis 30 Minuten vor dem Spiegel. Früher habe ich eine dreiviertel Stunde gebraucht, aber nun bin ich geübt. Ich mache das immerhin schon acht Jahre so.

motor.de: Bevor ihr mit Billy Talent groß geworden seid, was war so der schlechteste Job, den ihr je hattet?

Ian: Tellerwäscher in einem Eierkuchen-Restaurant. Immer wenn ich die Teller bekommen habe, waren sie auf der gesamten Fläche beschmiert mit Ahorn-Sirup.

Jon: Ich hab mal bei Burger King gearbeitet. Sagt alles…

motor.de: Apropos Ahorn-Sirup: Was haltet ihr eigentlich von den Klischees, die es über Kanada so gibt? Holzfällerhemden und sowas…

Ian: Ich denke, jedes Land hat so seine Klischees. Wir dürfen uns das die ganze Zeit von den Amerikanern anhören, wenn wir dort touren. Klischees sind eben das einzige, was sie von Kanada kennen. Die denken, wir leben in Iglus. Ich muss aber sagen, viele leben wirklich in Iglus…

Jon: Wir haben viele Holzfäller, und auch deren Hemden sieht man oft. Ich mag die Klischees, ich finde sie witzig.

Ian: … besser als die amerikanischen …

Ian D’Sa (Foto: FKP Scorpio)

motor.de: Gibt es denn etwas, was ihr unbedingt noch lernen möchtet in der nächsten Zeit?

Jon: Ich wollte immer noch eine weiter Sprache lernen, aber das hab ich aufgegeben.

Ian: Ich würde gern lernen, ein Flugzeug zu fliegen. Oder vielleicht erst Motorrad und dann Flugzeug. Das wär’s…

motor.de: Okay, ich sage jetzt ein Wort, und ihr sagt, was ihr zuerst damit assoziiert… Brangelina.

Jon: Heiß.
Ian: (lacht) Mr. & Mrs. Smith.

motor.de: Slayer.

Ian: (energisch) Fantastisch!

motor.de: Saxophon…

Jon: Sex with my phone. (lacht)

motor.de: Rihanna.

Ian: Umbrella… ella… ella…
Jon: Chris Brown.

motor.de: Die Farbe Rot.

Jon: Blut.
Ian: Beste Farbe ever!

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(Interview: Elli Eberhardt)