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Eine deutschsprachige Kapelle, die zu 3/5 aus Geschwistern besteht, dieser Tage unter Vertrag zu nehmen, scheint auf den ersten Blick ganz schönes Kalkül zu sein. Ist es wahrscheinlich auch. Doch das kann dem werten Musikkonsumenten egal sein, denn Madsen haben ein Debüt-Album vorgelegt, das es in sich hat.
Die erste Single ‘Die Perfektion’, die es sogar bis zum Sportschau-Song geschafft hat, zeigt deutlich, in welche Richtung das selbstbetitelte Album geht. Madsen vereinen Punk, Emo, Rock und Hamburger Schule. Jeder Song auf de Album hätte eigentlich Single werden können, denn große musikalische Unterschiede gibt es nicht. Wer einen Song des Albums mag, der mag auch den Rest. In nahezu allen Songs findet sich eine Grundzornigkeit wieder.
“Das hat natürlich was mit unserer Einstellung zu tun”, erklärt Sänger und Songschreiber Sebastian Madsen, der ausschließlich für die Texte zuständig ist. “Aber es fällt einem auch einfach leichter, wütende Lieder zu schreiben als Liebeslieder. Außerdem werden Liebeslieder und zu viel Optimismus auf deutsch ganz schnell peinlich.” So braucht man auch kein Lexikon, um Sebastians Texte zu verstehen, obwohl sein Sing/Krächzstil sehr an den frühen Dirk von Lowtzow erinnert, dessen Inhalte bekanntermaßen ähnlich schwer zu entziffern sind.
Ein anderer deutscher Musiker und Texter, nämlich Tomte-Frontmann Thees Uhlmann, gehört zu den ersten und berühmtesten Fans von Madsen: “Wenn Madsen Erfolg haben, dann ist das nicht der vielbeschworene Zufall, sondern erstens gerecht und zweitens Bestimmung! Eine geile wie auch gefährliche Kombi!”, schreibt der Tomte-Sänger in der Bandbiographie. Da stellt sich natürlich die Frage, warum Madsen nicht bei Uhlmanns Indie-Label ‘Grand Hotel Van Cleef’ gelandet sind, sondern bei ‘Universal’: “Das ‘Grand Hotel’ hätte uns zwar gerne gehabt, aber sie wären nicht in der Lage gewesen, das alles so zu promoten wie es jetzt bei ‘Universal’ geschieht. Außerdem war der Deal schon gelaufen, als Thees auf uns aufmerksam wurde. Und bis jetzt fühlen wir uns hier sehr wohl und haben auch alle Freiheiten.” Also ist es vielleicht doch keine Kalkulation, eine deutschsprachige junge Band zu signen, sondern der Glaube an die Qualität der Band, denn die ist zweifellos vorhanden.
Text: Max Knaut
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