Nicht lange Zeit nach der Wende sorgt eine Ostberliner Indieband für Furore. Ihr selbst produziertes, selbstbetiteltes Album wird von Polydor/Progressive Music unter der Schirmherrschaft von Tim Renner (heute motor) sogleich veröffentlicht und landesweit promotet. Mit ihrem Hit „Hole in Heaven“ ist die Band „Bobo in White Wooden Houses“ in aller Munde. Das Radio weckt die Berliner jeden Morgen mit „Wide Awake“. Alles überschlägt sich. Auftritte im Vorprogramm von Billy Bragg, John Cale, ein Hauch der weiten Welt. Bald füllen sie selbst große Hallen. Aber dann muss die Band den Tod ihres Gitarristen betrauern und alles wird anders.

Das nächste Album wird von Moses Schneider (Beatsteaks) & Ben Lauber produziert, man reist nach England, wo Mitstreiter von Prodigy am Mischpult saßen. Mit „Cosmic Ceiling“ bricht für Bobo eine neue Zeit an. Weg vom Folkpop, hin zu Electro und Ambient. Alles soll neu sein. Nachdem sie 1996, mit dem London Session Orchestra unter der Leitung von Wil Malone, ihr bis dahin reifstes, von klassischer Musik geprägtes Album „Glow“ veröffentlicht, wird es plötzlich ruhig um sie.
Lange Zeit tauchen ihr Name und ihre Stimme nur noch bei Produktionen wie Rammstein, deren „Engel“ sie war, oder als Sängerin verschiedener Dancehits von Blank&Jones auf.

2007 kommen dann gleich zwei Alben zur selben Zeit von ihr heraus. Ein selbst produziertes Singer/Songwriteralbum und eines mit Liedern der deutschen Romantik, für das sie sogar den deutschen Weltmusikpreis bekommt.

Um im Herbst ein paar Konzerte zu spielen, tut sie sich wieder mit ihrem Bassisten Lexa zusammen, der schon in den Anfangstagen der Band zu ihrer Linken stand. Der bringt ihr den Gitarristen und inzwischen Produzenten des 2010-erschienenen Albums Jan Stolterfoht mit ins Haus. Ein Schlagzeuger wird gesucht und gefunden, und vorwärts ging es in die Clubs, die auf Anhieb und ohne viel Werbung schnell wieder gut gefüllt waren.
Es geht nun „straight back to the roots“ und gleichzeitig auf zu neuen Ufern! Denn das Neue zu suchen, sich immer weiterzubewegen und sich dabei selbst treu zu bleiben, ist schon so etwas wie ein Markenzeichen von Bobo und wird in ihren Liedern oft besungen.

Im Frühling 2010 ist ihr neues Album „Transparent“ zu hören. Live eingespielt, in einem alten Kinosaal auf der Ostseeinsel Rügen. In zahlreichen Sessions haben die vier Musiker ihren Stil gefunden. Man könnte ihn mit „psycheldelischer Indiepop meets Singer-Songwritertum“ beschreiben und obwohl sie immer das Unkonventionelle, Aussenseiterische suchen, machen es die boboesken Melodien immer wieder gleich zu Pop. Ganz so, wie man es von ihren früheren Alben kennt.