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The Great Rockabilly-Revival. Diese Achtziger-Jahre-Welle verdanken wir zu großen Teilen dem man aus Long Island, New York.
Der am 10. April 1959 geborene Brian Setzer wird schon früh durch den Elvis-Sound geprägt. Obwohl für diese Frühform des rebellischen Rock ‘n’ Roll zu spät geboren, interessiert ihn doch nichts anderes. Neben Elvis Presley sind Gene Vincent (‘Be Bop A Lula’) und Eddie Cochran (‘C’mon Everybody’) seine frühen Helden, Rocker die ihre erfolgreichste Zeit in den Fünfzigern hatten. Die Lebensphilosophie aus Filmen wie ‘The Wild Bunch’ mit Marlon Brando oder dem legendären ‘Rebel Without A Cause’ mit James Dean saugt der junge Setzer auf und eifert ihren Protagonisten nach. Rebellion, Freiheit, Unabhängigkeit. Und dass in den Siebzigern, als Hard-Rock, Rest-Hippietum und Diskofunk auf die Pubertierenden und Jungadoleszenten einströmt.

Ende der Dekade gründet er mit Leon Drucker (Lee Rocker) und James McDonell (Slim Jim Phantom) das Rockabilly-Trio Brian And The Tomcats, welches sich später in Stray Cats umbenennt. Die Band wagt den Sprung ins kalte Wasser und siedelt 1980 nach England über, wo die Rockabilly-Szene immer mehr Zulauf gewinnt.
Der Rest ist schnell erzählt. Die Stray Cats werden zu den Vorreitern des Rockabilly-Revivals, verdienen sogar richtig gut Geld mit zwei Top-Ten-Singles und landen im Vorprogramm der Rolling Stones. Man trennt sich zu früh 1984, man findet wieder zusammen 1988. Nach exzessiven Tourneen und vier weiteren Studioalben ist 1994 wieder Schluss.

Seine zweite Leidenschaft in ihm – der Big Band Sound – erblüht. Renommiert genug für solche Aktionen gründet er das Brian Setzer Orchestra, eine Big Band, die von seiner Gretsch geführt wird. Das und warum Rockabilly und Swing so gut zusammen passen beweist der Mann mit der Tolle seit her in beeindruckender Manier. ‘The Dirty Boogie’ bringt 1998 für sein Big Band-Experiment den Durchbruch, verkauft sich mehr als drei Millionen mal und kassiert zudem noch zwei Grammys. Nach mehreren ausverkauften Welttourneen erscheint zwei Jahre später der Nachfolger ‘Vavoom!’ “ein Wort, das Erregung bedeutet, vom Geräusch eines losdüsenden Autos bis zum Laut, den man erzeugt, wenn man ein wünderschönes Mädel sieht,” erklärt Setzer. Gut genug, um für die Coverversion von Duke Ellingtons ‘Caravan’ einen weiteren Grammy einzustecken.

Langfristig wird wohl alles zu Gold was Herr Setzer anfasst, sogar bei den Simpsons fand er schon Verewigung und dahin kommen bekanntermaßen nur die Auserwählten.
Seine 1986 begonnene Aktivität als Solokünstler soll auch nicht unerwähnt bleiben, ist er doch damit im 21. Jahrhundert besonders fleißig. Auf das persönliche ‘Nitro Burnin’ Funny Daddy’ 2003, folgt 2005 die Rückkehr zu den Wurzeln des Rock, eine Tribut an das legendäre Sun Records Label mit ihren fünfziger Jahre Künstlern Presley, Cash, Perkins u.a., ‘Rockabilly Riot! Vol.1: A Tribute To Sun Records’. Sein, nach seiner Straycats und Soloalben-Rechnung, dreizehntes Studioalbum heißt sinnigerweise ’13’ und landet in Japan mal eben auf Chartsplatz zwei.
Ach ja: 2004 war mal wieder Stray Cats-Reunion, vielumjubelt, weltweit und versüßt mit Live-CD’s. Rock around the clock.

Mauricio Quinones