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Wären Cake tatsächlich ein Gebäck, so wäre dieses, trotz all der mannigfachen Zutaten, wohl keine zuckersüße Kalorienbombe, sondern vor allem eins: staubtrocken. Genauso wie der Humor von Sprechsänger und Urmitglied John McCrea, mit dem er seine satirisch bis sarkastischen, anspielungsreichen Texte mit unnachahmlicher Unbeteiligung über den musikalischen Patchwork-Teppich aus Funk, Pop, HipHop, Jazz, Country, Blues und Studentenrock schiebt. Cake machen vor keiner Stilrichtung halt und verquirlen die einzelnen Ingredienzen ihres Klangbilds zu einem nicht ganz ironiefreien Pastiche, das sich aus der Lust am Zitat mit scharfer Zunge speist.

Nach einem kurzen Abstecher Ende der Achtziger in die Musikszene von L.A., zieht es den Solo-Musiker und gelegentlichen Gruppenkünstler John McCrea, nach erfolglosen Versuchen dort Fuß zu fassen, zurück nach Sacramento, jedoch nicht, ohne zuvor das erstemal 1991 unter dem Namen Cake in der Stadt der Engel aufgetreten zu sein. Zurück in der Heimat formiert McCrea mit Gitarrist Greg Brown, Bassist Sean McFessel, Drummer Frank French und Trompeter Vince DiFiore die erste Bandfassung von Cake im Jahre 1992. Für McFessel bleibt es allerdings auf Grund von Hochschulambitionen ein kurzes Gastspiel, er wird alsbald von Gabe Nelson am Bass ersetzt. Man nimmt 1993 ein erste Single mit dem lustigen Titel ‘Rock’n’Roll Lifestyle’ auf, und schiebt schon schnell ein selbstproduziertes Album nach. ‘Motorcade Of Generosity’ wird zudem auch gleich von der Band selbst eigenständig vertrieben. Das in Nashville ansässige Label ‘Capricorn’ wird auf diesem Wege auf Cakes Kunst aufmerksam und übernimmt 1994 die Distribution der originären Version des Albums. Ausführliche Tourplanung fordert ihren Tribut in Form des Ausstiegs von Nelson und French, während man in Victor Damiani (Bass) und Todd Roper (Schlagzeug) Ersatz findet.

Nach ein paar Single-Erfolgen im College-Radio veröffentlichen Cake 1996 mit ‘Fashion Nugget’ ihr zweites Album. In den USA wird das sich darauf befindliche ‘The Distance’ zum großen Hit im Alternative-Radio und beschert dem Album in Folge eine Top 40-Platzierung, sowie der Band mehr als eine Million verkaufte Exemplare der Scheibe. In Europa ist es indes die zweite Single, die Cake auf die Trend-Agenda rufen. Die Coverversion von Gloria Gaynors Hit ‘I Will Survive’ lässt auch hier aufhorchen, auch wenn die eigentlich ernstgemeinte Hommage an den Spät-Disko-Klassiker auf Grund von McCreas gewohnt lakonisch-gelangweilter Intonation fälschlich als ironisierte Demontage missinterpretiert wird.

1997 verlassen erneut zwei Leute die Gruppe, diesmal sind es Urklampfer Greg Brown und Basser Damiani, die fortan als Deathray weiterhin gemeinsam musizieren. McCrea holt Gabe Nelson an den Bass zurück und so können die Aufnahmen zum zynisch ‘Prolonging The Magic’ betitelten Nachfolger beginnen, der 1998 veröffentlicht wird. Der vakante Sechssaiter-Job wird hierauf gleich von fünf unterschiedlichen Gitarristen besetzt, wovon einer, Xan McCurdy, später zum festen Mitglied werden soll. Dass trotz all diese nicht enden wollenden Line-Up-Wechsel der typische Trademark-Sound von Cake stets unverändert und unverkennbar bleibt, sei der Band hiermit einmal zu Gute gehalten.

Das vierte Album ‘Comfort Eagle’ (2001) ist dann auch Cakes Einstand beim neuen Label ‘Columbia’, ein Wechsel, der sich mit MTV-Airplay des Songs ‘Short Skirt/Long Jacket’ und ihrer bis dato höchsten Chart-Platzierung (#13) bemerkbar macht. Bessere Promotion? Mag sein, in ihren Klangkram lassen sich die Jungs aber weiterhin nicht reinreden.

2004 erschien dann zum zehnjährigen Bandjubiläum ‘Pressure Chief’ und bestätigt noch einmal nachhaltig, dass Cakes Kombination aus eklektischen Stilspielwiesen und distanziert drapierten Aphorismen durchaus Dekaden überdauernd ist – und bleibt.

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