In den letzten Jahren war Chuck Ragan immer ein gern gesehener Gast auf den deutschen Bühnen. Auch 2015 scheint sich daran wenig geändert zu haben. Mit seiner Band, The Camaraderie, tourt der gebürtige Texaner zur Zeit durch die Republik. Wir haben den Hot Water Music Mitbegründer vor seinem Konzert im Heimathaften Neukölln Backstage getroffen.

Wie war die Tour bis jetzt?

Absolut großartig! Tim Vantol und Skinny Lister sind mit dabei. Alles Shows waren bislang umwerfend. Die Leute waren toll, genauso wie die Venues. Es ist wirklich eine große Ehre für uns, immer und immer wieder hierher kommen zu können. Das ist wirklich einzigartig.

Woher kommt deine gute Beziehung nach Deutschland?

Ich liebe Deutschland, ich liebe die Leute hier, ich liebe die Energie und all das, was uns die Besucher bei unseren Shows geben. Ich wäre nicht hier, wenn die Leute nicht hier wären um mich zu sehen. Uns ist es sehr wichtig, dem Publikum alles zurückzugeben, was sie uns auf der Bühne entgegenbringen. Wir geben einfach alles, was wir können. Das ist so ein Kreislauf. Vor 17 Jahren war ich das erste mal in Deutschland. Damals spielte ich in einer kleinen Location in Roßwein. Schon da waren die Leute unbeschreiblich. Sie haben mich und meine Freunde extrem gut aufgenommen. Seitdem haben wir das Gefühl eine große Familie zu sein. Deshalb fühlt es sich auch so an als wären wir aus Deutschland. Darum komme ich immer wieder gerne zurück.

Wird das über die Jahre nicht immer anstrengender?

Ja, klar. Aber wenn wir auf die Bühne gehen und diese Energie in der Luft liegt, dann verschwindet diese Anstrengung ganz einfach.

Wenn man dir auf Instagram folgt, bekommt man den Eindruck, dass dir die Natur wohl am meisten fehlen muss während du auf Tour bist. Stimmt das?

Auf jeden Fall! Ich vermisse meine Frau, meine Hunde aber eben auch die frische Luft. Die Berge, die Bergluft, einfach draußen an einem Fluss zu sein oder auf dem Boot. Wenn wir auf Tour sind, dann sind wir meistens in den verschiedenen Clubs, Bars, Hallen oder eben im Auto. Heute sind wir um 6 Uhr in den Van gestiegen und um 15 Uhr angekommen. Dann kommen wir endlich raus aus dem Van und gehen direkt in den Club und fangen an zu arbeiten. Hier bleiben wir jetzt bis um ein Uhr, dann gehen wir schlafen und steigen wir wieder in den Van und das Ganze beginnt von vorne. Wir bekommen also nicht so viel frische Luft ab.

Wie geht es für dich nach der Tour weiter?

Ich fahr erstmal nach Hause. Meine Frau und ich beginnen mit der Familienplanung, was wirklich eine wunderschöne Sache ist. Demnächst werde ich mich mit Tourneen also ein bisschen zurückhalten. Natürlich komme ich wieder nach Deutschland. Dann aber für kürzere Zeit. Nebenbei werde ich natürlich auch weiter schreiben und mein Bestes geben, ein guter Vater und Ehemann zu sein und einfach weiterhin Musik machen. Darauf freue ich mich schon!

Gibt es denn einen deutschen Musiker, den du magst?

Ja, er sitzt oben – Nagel von Muff Potter. Ich hab ihn gerade seit langem mal wieder gesehen. Er war für mich immer eine große Inspiration, er ist ein toller Mensch.

Also ist die Tour so eine Art Familientreffen für dich?

Das ist es wirklich. Während der Tour verbringst du so viel Zeit mit den ganzen Leuten. Dann fährst du nach Hause und siehst sie für die nächste Zeit nicht. Dann sieht man sich vielleicht nach einem Jahr wieder und es fühlt sich so an, als wäre es gestern gewesen.

Wer Chuck Ragan And The Camaraderie noch live sehen möchte, muss sich ranhalten.

am 05. April in Münster, Skaters Palace

am 06. April in Hannover, Pavillon am Raschplatz

am 07. April in Hamburg, Große Freiheit 36

Was hört Chuck Ragan eigentlich so privat? Wir verraten es euch!