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Danko Jones haben den Hard-Rock verinnerlicht. Mit “Below The Belt” zeigen sie einmal mehr, dass sie würdige Erbfolger sind.
Photo: Daniel Schmidt
Die kanadischen Hard-Rocker von Danko Jones veröffentlichen dieser Tage ihr sechstes Album „Below The Belt“. Der Titel des neuen Langspielers ist selbsterklärend: Unter die Gürtellinie geht’s. Doch keine Angst, nicht musikalisch, sondern wie immer nur textlich. Nichts Ungewöhnliches für die Band. Schließlich sind wir hier ja auch im Schweinerock und nicht im Kirchenstift. Ähnlich sieht das auch der gleichnamige Frontmann der Band Danko Jones: „Wir sind eine Rock’n’Roll-Band. Wir reden nicht davon die Welt zu retten, oder politische oder soziale Probleme zu bewältigen.“ Nicht mal in Ansätzen: Die vorwiegenden Thematiken des Albums sind – wär hätte das vermutet – Frauen und der Sex mit Selbigen. Aber mal ehrlich: Was erwartet man von einer Danko Jones-Platte? Keine hochtrabenden poetischen Ergüsse zumindest, das sollen andere übernehmen. Hier gibt’s nur gut gespielten, schnellen Heavy-Rock.
Danko Jones – “Full Of Regrets”
Musikalisch wurde die Handbremse, im Vergleich zum Vorgänger, wieder gelockert. In „Born A Lion“-Manier, dem zweiten Langspieler der Band, wird endlich wieder drauflosgeknüppelt. „Wir hatten eine Devise: Eine Platte, die die Leute verdammt nochmal umbringt.“ Gute Entscheidung! Dieser Sound steht der Band bei weitem besser, als die Ausflüge in den Klassikrock des Vorgängers „Never To Loud“ – Jones’ pädagogischen Ansatz, seinen Zuhörern den frühen Hard-Rock nahezubringen, in allen Ehren.
Gleich der Opener „I Think Bad Thoughts“ brettert drauflos, als hätte man den Jungs, nach Jahren der Abstinenz, endlich wieder Instrumente in die Hand gedrückt. Von der ersten Sekunde an geht es nur in eine Richtung: Vorwärts. Fette Powerchords, mit treibenden Drums treffen auf rotzige Texte („I can rip you off and steal all your cash / Suckerpunch you in the face / stand back and laugh / leave you stranded as fast as a heartattack“). Zurück auf die Rock’n’Roll-Schulbank, wer da kein breites Grinsen im Gesicht hat. Schon nach der ersten Nummer hat man vergessen, dass die Texte theoretisch mal „gegendert“ gehörten und Jones hier mal wieder den perfekten Macho gibt. Political Corectness war noch nie ein Steckenpferd der Band. Dies sind die Momente, in denen Danko Jones beweisen, dass sie ganz gewiss ihre Daseinsberechtigung haben – eine demütige Verbeugungen vor Referenzbands wie AC/DC, Kiss und Motörhead inbegriffen.
„Full Of Regrets“ und besonders „Apology Accepted“ sind Rock-Nummern, die sich geradewegs zwischen die großen Songs der Band, wie z.B. „Play The Blues“ oder „Baby Hates Me“ platzieren. Das macht es dem geneigten Fan auch leichter über andere Nummern wie „Magic Snake“ und „Like Dynamite“ hinwegzusehen, die musikalisch zwar gut bisweilen sogar großartig sind, aber textlich nahe der Debilität stehen. Beispiel gefällig? „Sit at home / all alone / it’s friday night / but your magic snake don’t wanne play outside.“ Zwischengestreut gibt es etwas seichtere Titel wie „Active Volcanoes“ und „Had Enough”, die trotz kurzer Gitarrensoli einen derart poppigen Eindruck hinterlassen, dass sie auch bequem im Radio nebenbei laufen könnten. Doch keine Sorge, dass sind nur die kurzen Verschnaufpausen im Stop-And-Go des Albums.
Danko Jones – “Baby Hates Me”
Alles wie immer also: Danko Jones klingen vertraut, veröffentlichen abermals ein Album bei dem Matt DeMatteo, Produzent der Vorgängeralben „We Sweat Blood“ und „Sleep Is The Enemy“, mit von der Partie ist, gehen auf Tour und spielen unzählige Gigs. Ganz klar: Never Change A Running System.
Text: Christoph Berger
Interview: Daniela Kluge
VÖ: 14.05.2010
Label: Bad Taste Records/Soulfood Music
Tracklist:
01. I Think Bad Thougths
02. Active Volcanoes
03. Tonight Is Fine
04. Magic Snake
05. Had Enough
06. (I Can’t Handle) Moderation
07. Full of Regret
08. The Sore Loser
09. Like Dynamite
10. Apology Accepted
11. I Wanna Break Up with You
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