(Foto: Fleet Union)

Des Koenigs Goldene sind vier Jungs aus Hamburg, die gerade ihr erstes Album an den Start gebracht haben. Das Debut heißt "Und los" und ist kürzlich erst erschienen. Die Bandmitglieder Michael, Philipp, Sven und Michael machen Musik noch der Musik wegen. Mit ihren Singles "Bei dir" und "Schnell & schrill" haben sie es schon auf Tape.TV geschafft. Kein Wunder: die Musik der Hamburger ist was für Herz und Hirn. Außerdem möchte man einfach nur das Tanzbein schwingen, wenn man sie hört.
Motor.de hat sich mit den Goldkindern mal ausgetauscht und erfahren, warum es so schwer ist, auf deutsch zu texten und was man am besten zum Weltuntergang hören sollte. Und los!

 

motor.de: Ich weiß, das ist eine Standardfrage, aber was soll der Bandname bedeuten?!

DES KOENIGS GOLDENE. Das sind Jungs und Mädchen, die nach dem Besseren streben.

motor.de: Ihr kommt aus Hamburg. Ihr seid schon auch Hamburger Schule oder kriegt ihr die Krise, wenn das einer sagt?

Wir kommen aus Hamburg, ja. Inwieweit das unseren Sound mehr oder weniger beeinflusst als London, Manchester oder New York sollte man selbst entscheiden.

motor.de: Ich hab gelesen, ihr habt keinen Imageberater. Habt ihr euch das gut überlegt?;)

Ja, sehr gut. Um mal ein altes Einszwo Zitat zu verwenden „Kein Kopf nickt für die Optik, kein Mensch kommt für die Lightshows.“ Wir sind alles selbst riesige Musikfans und wir machen Musik für Menschen, die genau diese Art von Musik lieben.

motor.de: Euer erstes Album "Und los" macht richtig Spaß. Ist euch das Schreiben und Aufnehmen so leicht von der Hand gegangen, wie es den Anschein macht, oder seid ihr manchmal verzweifelt?

Das ist sehr unterschiedlich. Manche Songs spielen wir schon länger. Manche entstehen in 5 Minuten. Von anderen gibt es zig unterschiedliche Versionen. Natürlich macht das alles riesen Spaß. Wenn man Spaß daran hat, Geld und Zeit zu investieren, und man nicht davon ausgeht, das alles zurückzubekommen. Dabei steht außer Frage, dass wir an dieses Album glauben und es eine Bereicherung für jeden Plattenschrank und für jede Radiostation ist. Die Aufnahmen selbst waren wie eine Mischung aus Klassenfahrt und einer U-Boot Mission. Wenn die richtigen Jungs zusammen sind, entsteht schnell eine Eigendynamik inklusive eigener Sprache, die nach zwei Stunden kein Außenstehender mehr versteht. Es wird gestritten, gelacht, teilweise 20 Joints am Tag geraucht. Du freust dich riesig drauf, aber manchmal fragt man sich eben auch, wozu der ganze Wahnsinn. Etwas unbeschwert, ungekünstelt und leicht klingen zu lassen ist ja circa genauso schwer, wie Dinge so zu ordnen, dass sie zufällig erscheinen.

motor.de: War Musik machen immer euer Traum oder hat es sich einfach irgendwie ergeben?

Musik zu machen, war immer mehr als unser Traum. Träume geben einem ja Kraft, auch wenn es nur Träume sind. Wir wollen die Realität so ändern, dass sie unseren Träumen entspricht. Dieses Grundgefühl steckt auch im Titel des Albums. Du willst etwas, du weißt, dass du es drauf hast. Also leg los und mach was.

motor.de: Ich find es ja immer gut, wenn deutsche Bands auch auf deutsch singen. Englisch ist immer so ein bisschen der 'easy way out'. Seht ihr das auch so?

Wir haben zu frühen Jugendzeiten auch englisch angefangen. Manchmal ist es sogar so, dass Songs auf Englisch entstehen und in deutsche Sprache quasi rückübersetzt werden. Aber egal, ob deutsch jetzt grade mal wieder Trend ist oder nicht, gehört es für uns doch zu unserem Echtheitsanspruch dazu, in unserer Sprache zu bleiben. Da die Sprache härter klingt, ist es für unsere Art Musik oft eine phonetische Herausforderung, die wir aber auch bewusst eingehen wollen. Gleichzeitig stellt man sich mit seiner Muttersprache viel mehr sich selbst. Schreibt man englisch, hat man automatisch mehr Abstand. Ob das gut oder schlecht ist, mag jeder selbst entscheiden. Wir meinen, deutsche Sprache hat selten so gut geklungen, wie auf unserem Album. Und das ohne germanistische Wortakrobatik oder bemühtem Gossensprech.

motor.de: Wen von euren Idolen würdet ihr gern mal treffen? Egal ob tot oder lebendig! Und was würdet Ihr mit demjenigen machen wollen?

Noel Gallagher. Und mit ihm einen Song spielen.

motor.de: Wenn die Welt morgen untergehen würde, welche Platten würdet ihr euch schnell nochmal anhören?

Definitley Maybe – Oasis. Vielleicht ein bisschen Chopin, um irgendwann in Drum'n'Bass dem Untergang entgegen zu feiern.

motor.de: Welches ist eure Traumstadt (oder Land), um dort zu performen? Also außer Hamburg versteht sich.

Für uns ist es egal, wo ein Konzert ist, wenn wir's gemeinsam mit den Zuhörern schaffen, einen tollen Konzertabend zu haben, kann das auch in Höhlen am Hindukusch passieren.

motor.de: Sagt uns zum Abschluss doch bitte, warum man sich „Und los“ auf jeden Fall holen sollte!

Und los ist ein vielseitiges und großartiges erstes Album. Es ist so, wie ein erstes Album sein sollte. Es lädt dich auf. Wer sich dieses Album nicht holt, hat Musik nicht begriffen.
 

Juliane Haberichter