Nach der grandiosen Festival-Tour über die ganz großen Bühnen gibts die belgischen Edelrocker dEUS nun nochmal im gediegenen Club-Ambiente. Das wird natürlich noch grandioser!

Es war schon eine kleine Sensation, sogar für jene, die dEUS schon seit Jahr und Tag auf dem Zettel stehen haben: Die belgischen Indierocker hatten in diesem Jahr fast schon eine Art Comeback, und das ausgerechnet auf den großen Festivalbühnen, wo sie sich flugs zum Konsenstipp der Saison mauserten. Nicht, dass man dEUS nicht ohnehin schon kennen und schätzen sollte. Aber dass die Band nach gut anderthalb Jahrzehnten Musikerkarriere mit all ihren Höhen und Tiefen plötzlich nochmal so rasant ins Rampenlicht drängte, war auch für die nicht wenigen eingeschworenen Fans eine ziemliche Überraschung. Dabei war ihr neues Album noch gar nicht mal draußen.

dEUS – „Constant Now“

Inzwischen ist „Keep You Close“ erschienen, die Kritiken sind – das war denn auch naheliegend – irgendwo zwischen sehr freundlich und sehr begeistert, was wiederum niemanden ernsthaft verwundert, der dEUS entweder schon lange kannte oder eben in diesem Jahr schon live gesehen hat. Es ist ein Album, das alle Vorzüge dieser an guten Seiten nicht eben armen Band nahezu perfekt bündelt. Es gibt die wunderschönen Melodien, die so gut funktionieren, weil sie immer auch ein ganz kleines bisschen um die Ecke gedacht sind. Genug einerseits, um sie aus dem Einheitsbrei der Gewöhnlichkeit deutlich herausstechen zu lassen; nicht zu weit weg andererseits von den Hörgewohnheiten des aufgeklärten Musikfans, um als verschroben oder arrogant zu gelten. Intelligent: ja, elitär: nein.

dEUS – „Roses“ (live)

Außerdem – und das ist eine Lektion, die dEUS seit 1994 gelernt haben – lassen sie es auch mal gern ordentlich krachen. Es ist die Art kompakter Indie-Gitarren-Lärm, den man mögen muss und der bei aller Energie und allem Druck trotzdem ganz entspannt daherdonnert, der sich seiner Wirkung ganz sicher ist und es deswegen auch nicht übertreiben muss. Keine grimmigen Gesichter also auf der Bühne und im Publikum, sondern glückliche Menschen mit einem Lächeln im Gesicht. Oder besser: mit deutlichen Anzeichen von hingerissener Verzücktheit. So soll es sein und so wird es sein. Im Club ganz sicher noch mehr als in den riesigen Festival-Areas des Sommers. Don’t miss it.

motor.de präsentiert dEUS – Live 2011

28.11. Köln – Live Music Hall
29.11. Hamburg – Markthalle
30.11. Berlin – Astra
02.12. München – Backstage Werk