Die Selbstkritik der Woche protokolliert, was wir von Personen des aktuellen Interesses diese Woche eigentlich hätten hören müssen.
Beat Högger ist Geschäftsführer und Aktionär der deutsch-schweizerischen Abmahn-Firma IP-Gate, die gerade unter dem Verdacht der Untreue und des Steuerbetruges steht. Außerdem war er Geschäftsführer des schweizerischen Musikindustrie-Verbandes IFPI. Man hat sich soeben „in gegenseitigem Einvernehmen“ getrennt.
Jetzt kann man nicht mal mehr in der Schweiz anständige schmutzige Geschäfte machen, wo kommen wir denn da hin? Erst wird behauptet, die schweizerischen Charts wären manipuliert. Na und? Da jammern doch bloß diese Indie-Fuzzies drüber, die keine Connections haben. Und dann auch noch das Geningel über Einfuhrbeschränkungen für Musik, pah, das ist halt Musikbusiness, da muss man sehen, wo man bleibt. Oben vor allem! Das geht natürlich auch nur mit Kontakten und ein bisschen Trickserei mit meinen Verbandskumpeln von der IFPI.
Ja, gut, man hätte es halt nicht drauf anlegen sollen, unbedingt alle Konkurrenten draußen zu halten. Scheiß Wadenbeißer. Kann ja keiner ahnen, dass die mal genauer hingucken, die Wettbewerbskommission scharf machen und auch gleich noch meinen tollen Nebenjob entdecken. War doch ein super Geschäftsprinzip, diese verdammten Raubkopierer per Schadenersatzforderung fertigzumachen – mit einer Briefkastenfirma, haha! Klar, da hätte man natürlich Steuern in Deutschland zahlen müssen – aber ich bin doch nicht blöd!
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