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Mit den Pigeon Detectives hat in diesen Tagen eine weitere Band aus Leeds unsere Aufmerksamkeit erregt. In der Heimat waren Matt Bowman (Gesang), Oliver Main (Gitarre), Ryan Wilson (Gitarre), Dave Best (Bass) und Jimmi Naylor (Schlagzeug) bereits mit Bands wie den Kaiser Chiefs und Dirty Pretty Things auf Tour. Die Single „I Found Out“ schaffte es bis auf Platz 39 der britischen Charts, ihre im Januar auch hierzulande erschiene EP überrascht mit krachig-melodiösem Power-Pop. Ehe im April das Album-Debüt der Band auf dem Label des Forward Russia-Gitarristen Whiskas erscheint, fühlten wir den fünf mal ein bisschen auf den Zahn.
Von außen betrachtet hat man das Gefühl, dass eure Heimat Leeds derzeit DIE Musik-Stadt in England ist. Was sagt ihr?
Matt Bowman: Alle reden jetzt von Leeds wegen der vielen Bands, die daher kommen. Du wirst vielleicht schon von Leuten wie den Kaiser Chiefs gehört haben? (lacht) Ansonsten, um ehrlich zu sein: Leeds ist verdammt langweilig, wirklich nichts Besonderes. Okay, die Musikszene ist wirklich ganz nett und natürlich Leeds United, unser Fußballclub. Außerdem kriegt man nirgendwo bessere Fish & Chips als bei uns.
Hängt ihr denn mit Bands wie den Kaiser Chiefs, Duels oder Forward Russia ab?
Oliver Main: Schon. Auf der Tour mit ihnen haben wir uns sehr mit den Kaiser Chiefs angefreundet. Und dann sind wir ja auch bei Whiskas von Forward Russia auf dem Label. Generell lässt sich sagen, dass alle Bands, die du genannt hast, untereinander befreundet sind und sich auch gegenseitig helfen. Jeder kennt jeden, wir feiern Partys zusammen und so weiter.
Was waren die Highlights eurer bisherigen Karriere, wenn man denn von so einer sprechen kann?
Dave Best: Die Woche meines Lebens war auf der Tour mit den Dirty Pretty Things. Wir durften jede Nacht mit diesen Jungs auf der Bühne stehen und dann erreichte auch noch unsere Single die Top 40 – das war wirklich toll.
Habt ihr denn mit Carl Barât und den Jungs von DPT abgehangen?
Bowman: Ja, meistens schon.
Main: Um ehrlich zu sein, lag das aber eher an den Rahmenbedingungen. Da wir eine kleine Band sind, bekamen wir auch nicht besonders viel zu trinken. Also gingen wir rüber zu den Dirty Pretty Things, um ihnen ihr Bier wegzutrinken.
Was unterscheidet euch von all den anderen neuen Bands im England dieser Tage?
Ryan Wilson: Wir sind besser! Wir schreiben eingängigere Songs, man hat von unserer Musik nicht so schnell die Schnauze voll.
Bowman: Ich glaube, dass wir eine Menge in unsere Live-Shows investieren. Wir hängen uns da wirklich voll rein. Wir geben alles, sind mit Leidenschaft und nicht nur wegen des Geldes dabei. Wobei wir natürlich nichts dagegen haben, Geld zu verdienen. Und natürlich die guten Songs. Bei uns sind alle Songs gut, bei den meisten anderen sind zwei oder drei gute Nummern auf dem Album und der Rest ist Müll.
Wo liegen eure Haupteinflüsse?
Bowden: Die Beatles, The Strokes, Oasis, Jimi Hendrix, The Libertines und tausend andere.
Main: Es gibt nicht unbedingt eine spezielle Band, die uns beeinflusst hat. Wir nehmen uns von jeder ein bisschen. Den Style der Libertines, die Melodien von den Beatles und so weiter.
I Found Out – Video
Wie lange spielt ihr schon zusammen?
Jimmi Naylor: Seit ungefähr drei Jahren. Seit zwei Jahren treten wir auf. Zunächst schrieben wir nämlich nur Songs, bis dann Dave…
Bowden: Alter, warum sagst du nicht einfach: Wir spielen seit drei Jahren zusammen, Punkt? Ich meine, das war die verdammte Frage! (alle lachen)
Aber ihr kennt euch wohl schon länger?
Bowden: Ja, wir vier kennen uns seit frühesten Schulzeiten. Bis auf Jimmi, der kam erst später dazu. Wir anderen waren damals schon in der coolsten Clique auf der Schule, kriegten alle Mädchen uns so. (lacht)
Klar. Wie arbeitet ihr an Songs?
Main: Ich schreibe im Allgemeinen die Songs komplett und arbeite sie dann mit den anderen Jungs zusammen aus.
Schreibst du auch die Texte?
Nein, das macht Matt. Aber von mir stammen alle Melodien und Riffs.
Wie kam es zu dem Deal mit Whiskas’ Label?
Bowman: Wie wir schon sagten, läuft man sich in Leeds sowieso ständig über den Weg. Whiskas besorgte uns bereits unseren ersten Gig, danach veröffentlichten wir eine Single mit ihm, die gut lief, dann noch eine, die noch besser lief und schließlich dann das ganze Album.
Was dürfen wir von eurem Album-Debüt erwarten, große Unterschiede zur EP?
Bowman: Zwei Songs von der EP sind auch auf dem Album, aber viel besser aufgenommen. Generell wird dieses Album den Eindruck der EP bestätigen. Nur eben mit 20 Mal besseren Songs.
Text: Torsten Groß
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