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Does It Offend You, Yeah? leben das Rockstar-Cliché und bemerken es noch nicht einmal.
Keyboarder Dan Coop und Bassist Matty Derham
Does It Offend You, Yeah? aus Reading, Berkshire, veröffentlichten 2008 ihr Debütalbum „You Have No Idea What You’re Getting Yourself Into“. Spätestens mit der Single „We Are Rockstars“ wurde die heute fünfköpfige Band zu selbigen. Das Quintett um Sänger James Rushent ist insbesondere durch seine extrem lauten Live-Shows, die meistens mit Stagediving und zertrümmerten Instrumenten enden, bekannt. Auf Tour waren die Briten bereits mit Bands wie The Prodigy, Bloc Party und Nine Inch Nails. Im September diesen Jahres wird das zweite Studioalbum „You Have No Idea What You’re Getting Yourself Into“ erscheinen.
Beim Interview im Rahmen der Jägermeister Rock:Liga in Leipzig erzählen Dan (Keyboards) und Matty (Bassist) von schlechten Coverversionen, verpassten Flügen wegen durchzechten Nächten und dem Rockstar-Leben im Cliché. Zum Einstieg werden ihnen jedoch zunächst zwei Titel vorgespielt mit der Bitte zum spontanen Kommentieren:
1. Song „Poison“ – Prodigy
Matty: Ist das “Poison” von Prodigy? Ich höre das meistens wenn ich einen Hangover hatte.
Dan: Wir gucken uns immer die Live-DVD im Tour-Bus an, auch als wir auf dem Weg hierher waren.
Matty: Ja, wir sind wirklich große Fans von ihnen.
Dan: Wir haben Prodigy zum ersten Mal auf einem Festival in Kalifornien getroffen und sie sind wirklich sehr nette Jungs – eine unglaublich großartige Band. Wir mögen sie. Volle Punktzahl für diesen Song.
Dan: Nächstes Bitte! Das macht Spaß.
2. Song „Perfect Day“ – Lou Reed
Matty: Ohhh, „Perfect Day“. [schaut in die Sonne] Und heute ist ein wirklicher schöner Tag – Sonnenschein…und so… [umarmen sich].
Dan: Da war doch dieses Charity-Ding, dieses Starbesetzte Projekt. [Children in Need; Anm. d. Red.]
Matty: Ich finde, die haben den Song irgendwie ruiniert. Da haben sich viele berühmte Popsänger [u.a. Bono Vox, Skye Edwards, Tom Jones, David Bowie; Anm. d. Red.]. ….für was eigentlich engagiert?
Dan: Irgendein Charity-Telefon-Ding um Geld zu sammeln – da haben sie Popsängern erlaubt das zu machen – es ist einfach eine schreckliche Coverversion.
Matty: Ja, die Version von Lou Reed ist einfach großartig. Ich liebe den Song, aber nicht die Charity-Version.
Dan: Ist das nicht von Trainspotting? Ja, der Film ist auch grandios. Das Original ist meistens besser als das Cover.
Matty: Cover können gut sein, aber es gibt auch eine Menge Mist.
Dan: Matty, was war nochmal das berühmte Cover der Beatles, dass sogar besser als das Original ist? Ahhh, genau: „With A Little Help From My Friends“.
motor.de: Die von Joe Cocker, die er auf dem Woodstock Festival gesungen hat.
Dan: Ja genau. Die ist der Hammer – soviel besser als das Original! Johnny Cashs Version von „Hurt“ ist auch echt gut. [Original von Nine Inch Nails; Anm. d. Red.].
motor.de: Kommen wir zu eurem zweiten Album „Don’t We Say We Didn’t Warn You“, das im September erscheinen wird. Wovor wollt ihr denn warnen?
Matty: Es ist eigentlich die einzig logische Fortsetzung unseres ersten Albumtitels.
Dan. Ja, unser erstes Album heißt „You Have No Idea What You’re Getting Yourself Into“ und das neue ist so eine Art Antwort auf das letzte. Einfach nur um den Leuten, die das letzte Album gehört haben, sagen zu können: “Okay, mit der letzten Platte hatten wir euch ja gewarnt!“
motor.de: Ihr wollt also nicht vor beispielsweise einen vollkommen neuen Style warnen?
Matty: Das neue Album ist ein bisschen härter und aggressiver.
Dan: Und ein bisschen ernsthafter mit weniger Kitsch. Auf der letzten Platte war eine Menge 80er Jahre Elemente dabei – das haben wir ein wenig zurückgeschraubt.
Dan: Man hört zwar unsere Einflüsse von Bands wie Prodigy, Nirvana und Rage Against The Machine heraus, aber ich denke, wir machen einfach unser eigenes Ding, ohne jemanden zu kopieren. Das würde auch nicht funktionieren.
motor.de: Ihr habt eine Menge Interviews gerade. Da werden euch bestimmt ständig dieselben Fragen gestellt – welche nerven euch am meisten?
Dan: “Woher kommt euer Bandname?“
Matty: “Was ist das verrückteste, dass du je gemacht oder erlebt hast? Was für krasse Sachen laufen Backstage ab? Wie verrückt seid ihr verrückten Leute?” (lacht)
motor.de: Ja, was läuft denn Backstage ab?
Matty: Backstage gibt es halt etwas zu essen – eigentlich isst jeder die ganze Zeit. Und du wartest, wann du endlich auf die Bühne gehen darfst.
Dan: Die wirklich interessanten Stories geschehen eher im Hotel, also der meiste Ärger passiert jedenfalls dort. Backstage ist es eher langweilig, um ehrlich zu sein. Rock’n’Roll gibts eigentlich nicht wirklich hinter der Bühne. Wenn du einen Gig hast, dann machst du einfach deinen Job.
motor.de: Euer Job hat eich ja eben nach Australien geführt…
Dan: Ja, wir waren mit Prodigy auf Tour. Wir hatten 14 Flüge in 20 Tagen – das war echt hart.
motor.de: 14 Flüge in 20 Tagen und jetzt quer durch Europa – findet ihr euch da überhaupt noch zurecht?
Matty: Wenn wir mit dem Tour-Bus unterwegs sind, realisiert man oft gar nicht, dass man in einem anderen Land ist. Und du fragst dich. “Wo bin ich gerade?” Ich meine, ich weiß, wo wir heute sind…
Dan: …wo sind wir denn?
Matty: [nach langem Überlegen] Leipzig? [lachen]
Dan: Wir waren gestern in Berlin und davor in Istanbul und davor in London. Manchmal wird es einfach ein bisschen viel. Wir müssen unseren Sänger James regelmäßig daran erinnern, in welcher Stadt wir gerade spielen. In Australien begrüßte er mal das Publikum mit dem falschen Stadtnamen – das fand die Menge nicht so cool.
Geli Megyesi
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