Vor nunmehr einer Woche hat Facebook die so genannten Reactions eingeführt.
Wir alle standen schon vor der Situation, in der wir nicht recht wussten wie wir auf betroffen-machende Posts reagieren sollen. Fahrrad geklaut. Kind hat die Grippe. Opa tot. Flüchtlingsboot gesunken. Doof! Gefällt mir nicht! Die Notwendigkeit seine Anteilnahme in derartigen Situationen mit Worten in der Kommentarfunktion auszudrücken ist nun endlich obsolet. Denn seit letzter Woche können wir mit einem einfachen Mausklick eine nuancierte Reaktion unter diese schlechten Nachrichten platzieren.

Bisher bleibt die Substituierung seitenlanger Wutbürgerdiskussionen in der Kommentarfunktion gegen eine einfache “wütend” Reaction leider noch aus, aber nun ja: Vielleicht sind sich ja einige noch gar nicht über die Funktion bewusst, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ein weiterer, realer toller Nebeneffekt ist bei dem Ganzen für Facebook, dass es nun noch besser und schärfer Big Data über seine User sammeln kann. Der Facebook Algorithmus kann nun nicht nur sondieren, was euch gefällt sondern hat 5 neue Kategorien um zu unterscheiden. Facebook kann den Newsfeed nun noch besser auf dich abstimmen und für die PEGIDA-Anhänger unter uns passgenauere Werbung für Wir-sind-das-Volk-Spruchbanner schalten.
 
Doch der einwöchige, exzessive Reaction-Testlauf unserer Redaktion zeigt: Auch der „wütend“ Button wird so manchen Situationen nicht gerecht.
Deswegen schlagen wir noch individuellere Reaktionen vor: Reaktions-Gifs zum selber machen. Einfach deine Stimmung zu einem Thema mit der Selfiekamera an deinem Handy festhalten und als Gif unter dem Post platzieren. Dadurch wird das schreiben von Kommentaren endlich komplett überflüssig und du kannst deine Meinung in Sekundenschnelle mit der ganzen Welt teilen. Und Facebook kann sicherlich dank moderner Gesichtserkennung noch mehr Daten sammeln – so kommt bald auch die passende Pickelcreme für dich als Werbebanner.