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Eskobar

Nach einer kurzen Schaffenspause sind Eskobar nun wieder zurück mit ihrem dritten Album „A Thousand Last Chances“.


Seit dem letzten Album „There´s Only Now“, das im Jahr 2001 veröffentlicht wurde, ist einige Zeit ins Land gegangen. Dies ist jedoch nicht als Comeback zu verstehen, da sie seit Erscheinung ihres letzten Albums viel durch die Welt getourt sind.

Langsam aber sicher hat sich Eskobar in anderen Ländern einen Namen gemacht. Sie sind schon einige Male durch Europa getourt und hatten jede Menge Spaß dabei – mit leckerem Essen, sie haben neue Menschen getroffen und konnten ihre schon sehr beeindruckende DVD Sammlung durch Neuanschaffungen erweitern!

Doch wo begann eigentlich alles?

Mitte der neunziger Jahre begann Eskobars Laufbahn live unter einem anderen Namen in einem Stockholmer Vorort. Wie bei vielen jungen Bands, waren ihre ersten musikalischen Bemühungen stark von anderen Einflüssen geprägt, die zur damaligen Zeit hauptsächlich aus britischen Acts bestand. Nach „Tumbling Down“ erkannten sie jedoch, dass sie auf etwas gestoßen waren.

Ab dem Zeitpunkt sind sie ihren eigenen Weg gegangen.

„Nachdem es dann einmal passiert war, ging es erstaunlich leicht“, erinnert sich Sänger/Songwriter Daniel Bellqvist. „Wir entschieden uns das alte Repertoire mit Ausnahme dieses einen Songs hinter uns zu lassen und fingen noch mal von vorne an.“

Zu ihrem Glück wurde diese Veränderung auch von allen anderen bemerkt. Ende der Neunziger Jahre unterschrieben sie bei V2 Records und im Jahr 2000 veröffentlichten sie ihr erstes Album „Til We´re Dead“, das melancholische, intime Melodien mit aufwändigen Gitarren verbindet, erinnernd an die besten Arena Bands der Achtziger Jahre, die gleichermaßen total erfrischend und doch individuell klangen.

Ihr zweites Machwerk „There´s Only Now“ (das erste Album, das in mehreren Ländern veröffentlicht wurde) verkaufte sich gut und fand in Ländern wie Frankreich, Deutschland und Japan enormen Anklang. Eskobar stellte fest, dass sie in Polen mittlerweile als ein sehr gefragter Live Act gehandelt wurden und erstaunlicherweise auch in Littauen, wo sie innerhalb von drei Tagen vor 80000 Menschen auftraten!

Das im Jahr 2002 veröffentlichte „Someone New“, ein Duett mit Heather Nova, wurde ein internationaler Hit und hat seit dem eine Art Eigenleben entwickelt – sogar ein belgischer Mädchenchor hat eine eigene Version des Stückes gesungen!

Trotz ihres Erfolges, ist Eskobar mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben.

„Zum allerersten Mal auf MTV gespielt zu werden, war schon eine große Sache für uns“, erinnert sich Daniel schmunzelnd. „Wir haben uns sogar dabei aufgenommen wie wir selber vor dem Fernseher dazu getanzt haben!“

„Wir genießen es immer uns selbst neue Ziele zu setzen, aber live aufzutreten und zu sehen, dass das Publikum jeden Song kennt, bleibt wohl die größte Belohnung“, fügt Gitarrist Frederik Zäll hinzu.

Im Laufe der Jahre hat Eskobar ein Gespür für den kreativen Prozess entwickelt. Daniel ist verantwortlich für die Texte und die Grundstrukturen der Songs, die er dann den anderen Beiden zeigt und die durch deren Beitrag vervollständigt werden – er bevorzugt es jedoch die Texte bis zur eigentlichen Aufnahme unvollendet zu lassen.
Die Texte sind zudem einfacher geworden und bringen es mehr auf den Punkt. Ehrlich waren sie schon immer, scheinen jetzt jedoch aufschlussreicher oder wie Robert sagen würde, „mutiger“ zu sein. Einige behandeln Beziehungen, andere die Welt, von der sie umgeben sind – „Gewalt“ ist ein Thema, wobei es darum geht ein Ventil für die innere Frustration zu finden.

Im Allgemeinen bevorzugt Daniel es jedoch seine Worte für sich sprechen zu lassen.

Musikalisch gesehen ist „A Thousand Last Chances“ vielfältiger als seine Vorgänger. Beim Treffen mit ihrem Produzenten Pontus Frisk erklärte Eskobar, dass sie jedem einzelnen Song des Albums anstelle eines durchgängig homogenen Themas einen eigenen, einzigartigen Charakter verleihen wollen. Frisk stimmte zu. Das Ergebnis ist eine Platte geprägt von Einflüssen aus Country, Jazz, Folk und ursprünglichem Rock.

„Diejenigen, die das Album mögen, werden es abwechslungsreich und abenteuerlich finden“, prophezeit Daniel. „Denjenigen, denen es nicht gefällt, werden wahrscheinlich klare Konturen fehlen!“

Es besteht jedoch kein Grund zur Beunruhigung – es klingt nach wie vor nach Eskobar. Daniels erhebende Stimme, Frederiks Gitarrenspiel und Roberts trockene und genaue Schlagzeugeinlagen schlagen sich in den Songs in einer sehr natürlichen Art und Weise nieder.

Bei einigen der Songs spielen Musiker mit, die Eskobar auch bei ihren Live Auftritten unterstützen wie beispielsweise Jimmy Wahlsteen (Gitarre), Patricio Cabezas (Bass) und Pianist Mats Schubert (Mitglied der schwedischen Band Bo Kaspers Orkester), der bei dem jazzigen „Fly On The Wall“ begleitet.

„Wir hatten Mats über die Jahre immer mal wieder in Bars getroffen“, erzählt Frederik „und haben jedes Mal über eine mögliche Zusammenarbeit gesprochen. Als wir diesen Song fertig geschrieben hatten, war klar, dass es jetzt soweit sein würde. Als er dann mit uns im Studio war, saßen wir im Kontrollraum, grinsten und hatten einfach Spaß dabei. Das einzige Problem bestand darin sich für eine Aufnahme entscheiden zu müssen, da alle so gut waren!“

Und was hat es mit dem Bandnamen auf sich? Robert erklärt:

„Wir hatten die Hoffnung einen geeigneten Namen zu finden, der uns allen Dreien gefiel, schon so gut wie aufgegeben als wir unseren A&R, der sich zum damaligen Zeitpunkt in den USA aufhielt, baten er solle doch die Leute vor Ort fragen. Die allererste Person, die er traf, schlug Escobar vor und wir fanden, dass dieser Name gut von der Zunge ging und wir eigentlich nur noch die Schreibweise leicht abändern müssten.“

Eskobar hat im Laufe der Zeit einen eigenen Weg gefunden mit den ungeschriebenen Regeln zu brechen, die normalerweise mit ihrer Art von Musik einhergehen. Sie genießen es auf der Bühne zu stehen und sie machen keinen Hehl daraus. Sie sind in keiner Weise elitär und freuen sich über jeden, der ihre Musik mag. Sie kümmern sich nicht darum was allgemein als politisch korrekt bezeichnet wird und würden niemals einen anderen Weg einschlagen, nur weil das in dem Moment das „Coolste“ zu sein scheint. Sie streiten sich so gut wie gar nicht – sie stimmen ab.

„Ein Trio zu sein ist gleichermaßen praktisch und bequem. Bei zwei gegen einen, gewinnt die Mehrheit!“

v2music.com

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