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Face To Face

Nach ihrem kometenhaften Aufstieg seit Anfang der ’90er lieferten Face To Face ihren Fans pausenlos Entertainment vom Feinsten – ob nun herausragendes Material aus dem Studio oder ihre schier nicht-enden-wollenden Tourneen. So waren sie die wahren Architekten ihres Erfolges, denn sie verkauften mehr als eine halbe Million Platten, ohne die Hilfe, ja, sogar ohne wirkliche Notiz durch die Rock-Industrie. Fast unbemerkt steigerten sie stetig die Anzahl ihrer Fans und schaftten es, nach und nach immer größere Läden bei ihren Gigs auszuverkaufen.

Zu der Zeit, als nicvht wirklich tolle Alternative-Bands die Roster der Labels und die “Modern-Rock”-Playlists mit schnell vergänglichen Songs bevölkerten, mussten Face To Face selbst für “ihren” Aufruhr sorgen – mit grandiosen Live-Shows und Material, das die Grenze der angesagten “Mode” sprengte. Sänger/Gitarrist Trever Keith glaubt zu wissen, wie die Band es trotz solch beschwerlicher Umstände schaffte aufzublühen: “…dank unseren sehr loyalen Fangemeinde meisterten einige ‘Katastrophen’, die diverse andere Bands wohl zerstört hätten.” Nun, tatsächlich ist Mr. Keith ein wenig sehr zurückhaltend – denn sicher haben auch Qualitäten wie Talent, Können und der Willen zu harter Arbeit einiges mit dem Erfolg zu tun.

Da versteht es sich schon fast von selbst, dass Face To Face diesem neuen Abschnitt gerecht die besten Aufnahmen ihrer Karriere am Start haben – eben genau das, was sie auf dem Album “How To Ruin Everything” verewigt haben. Zusätzlich inspiriert durch die Tatsache, “…dass wir jetzt bei einem Label sind, das weiß, wie man Platten verkauft”, haben Trever Keith und seine Leute einen echten Rohdiamanten ans Tageslicht der Album-Landschaft befördert. Hier und dort schimmern ihre Einflüsse durch (herausragende Bands wie The Jam und The Clash lassen grüßen); zusätzlich haben Face To Face ihrem gewohnt-kraftvollen Pop-Punk-Sound einen “Classic Punk”-Kick mit auf den Weg gegeben.

Vielleicht sehen es einige treue, eingeschworene Fans etwas deutlicher… So sagte beispielsweise Travis Barker von Blink 182 im “Spin Magazine”: “Das erste Mal, als ich Face To Face gesehen habe, war das für mich der Einstieg in einen völlig neuen musikalischen Stil.” Mit den gleichen starken Feelings, die die meisten mehr oder weniger sachkundigen Musikliebhaber in Hinblick auf Face To Face teilen, sagt es Chris Conley in seinen Worten: “Als ich mit meiner Band Saves The Day startete, war ‘Big Choice’ der Soundtrack meiner Welt.” Junge Punk-Acts wie Conleys Saves The Day durften sich dann auch noch tatkräftiger Unterstützung von Face To Face erfreuen. Zusammen mit Vagrant Label-Kollegen wie Dashboard Confessional und Alkaline Trio, fanden Saves The Day erstmals als Support ihrer Idole von Face To Face nationale Beachtung. Nachdem nun seine Band und andere von Face To Face beeinflusste Bands selbst zu Stars geworden sind – und so die Größe und die Kontur von Vagrant Records mit neugeprägt haben – scheint die Zeit exakt richtig für “How To Ruin Everything”, das erste komplette, neue Album, das Face To Face auf dem aufstrebenden, jungen Label veröffentlichen.

Im Laufe ihrer bisherigen, manchmal wilden Karriere ging es natürlich nicht immer nur harmonisch und geradlinig zu. Das Line-up veränderte sich, Labels wurden gewechselt; Songs wurden fehlinterpretiert; es gab Gerüchte, Rivalitäten, Sticheleien usw. usf.. Einiges davon war wichtig und aufschlussreich, anderes nicht… Doch Face To Face sind immer Face To Face geblieben. Und wenn man sich “How To Ruin Everything” genauer anhört, sollten schließlich auch die letzten Fragen die Band betreffend beantwortet werden. Zur Freude all der ekstatischen Fans und der Punk-Rock-Insider und -Kritiker.

Wie dem auch immer sein – schließlich und endlich ist ja doch nur eine Sache wichtig. Die Musik. Und hier gibt es keinen Zweifel: Niemand legt großartigere Gitarren-Riffs oder setzt sich ambitioniertere textliche Ziele um das, was eine Generation bewegt auszudrücken, als Face To Face.

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