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“Du hast ein Geheimnis. Das Telefon hat gesagt. – Ein Geheimnis. Ich hab die Nachbarn gefragt. Ein Geheimnis”. Die Band, von der diese Zeilen stammen, heißt Fertig, Los!. Ein Geheimtipp wird der Gitarren-Pop von Bassistin Julia Viechtl, Schlagzeuger Florian Wille, Gitarrist Raphael Dwinger und Sänger und Gitarist Philipp Leu nicht mehr lange sein. Ihre Lieder gehen sofort ins Ohr, setzen sich fest und bleiben.
Wenn ihr erstes Album Ende April erscheint, können alle nach dem ersten Mal hören schon mitsingen. Toll wird das, wenn sich fremde Leute spontan zusammenfinden und die Lebenserfahrungen von Fertig, Los!-Frontmann Philipp Leu zum Besten geben: “Sie ist in mich verliiiiebt. Auch wenn es keiner sieht, ich hab es mitgekriegt, sie ist in mich verliebt”, wird es dann von dem Straßenchor erklingen.
Bis April muss sich das gemeinsame Singen auf ihre Konzerte beschränken. Davon geben die vier Münchner jede Menge. Als Vorgruppe von Bands wie den Rifles oder auf der Tour mit Anajo. Fertig, Los! sind unterwegs, um ihren melodiösen Gitarren-Pop bekannt zu machen. Ihr Auftrag lautet, das Publikum spätestens nach dem dritten Lied auf ihrer Seite zu haben. “Und das gelang uns bisher auch immer”, berichtet Philipp Leu, ein schlaksiger Typ, Format Schwiegersohn, der nur ohne seine Brille die Bühne betritt. Hat er einmal das Publikum überzeugt, geht es ihm darum, Gefühle zu vermitteln: “Musiker sollen sich nicht technisch beweisen. Wir machen Musik, die einfach gestrickt ist und darauf aus ist, emotional zu wirken.”
Damit meint er nicht, dass Fertig, Los! nur Liebeslieder zum Besten geben. Philip Leu berichtet von allerlei Ereignissen und Erfahrungen, die ihm in seinen 24 Jahren widerfahren sind. Das Lied ‘Links, Rechts, Links’ handelt davon, wie sich bei Nazi-Demonstrationen die Polizisten mit den Nazis vermischen und es scheint, als ob die Polizei bei den Nazis mitdemonstriert. In ‘Ich Weiß Nicht Wie Das Ist’ singt Leu von seiner Oma, die den ganzen Tag lang leidenschaftslos in die Röhre guckt.
Fertig, Los! – “Ein Geheimnis” Videoclip
Fertig, Los! haben keine Zeit zum Fernsehen, dafür spielen sie zu viele Gigs. Im Sommer 2004, nach nur einem Monat Probezeit, hatten sie ihren ersten Auftritt. Die Münchner machen gerne Nägel mit Köpfen. Ihre Bühnenpremiere feierten sie auf einem Bandwettbewerb, dessen Name mit ‘Emer’ beginnt und mit ‘genza’ endet. “Aber der Wettbewerb ist so schlecht, für den darf man keine Werbung machen”, sagt Leu. Nun ja. Für Fertig, Los! war er das Sprungbrett in die Karriere. Sie kehrten als Sieger heim.
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Sie nahmen im Anschluss eine Demo-CD auf, erhielten eine Top-Rezension im Münchner Stadtanzeiger, ‘Blickpunkt Pop’-Labelchef Marc Liebscher wurde aufmerksam und nahm ihre EP auf. ‘Den Westwind Ernenn´ Ich Zu Meinem Friseur’ erschien im Juni 2006. Schließlich erhielten sie einen Majordeal bei ihrem jetzigen Label ‘SonyBMG’.
Spätestens im April, wenn ihr Album ‘Das Herz Ist Ein Sammler‘ erscheint, ist es bekannt: Fertig, Los! sind da. Sie machen spitzen Gitarren-Pop der, wie Leu es beschreibt, wie “das Sahnehäubchen auf einer formvollendeten Geburtstagstorte” klingt. In diesem Sinne – jetzt heißt es FERTIG? – und dann geschwind LOS! zu ihren Konzerten. Denn die vier Münchner wollen sich nicht lange in kleinen Clubs aufhalten. Sie sind, laut Philipp Leu, bereit dafür “mit ihrer Pop-Musik die Welt zu beherrschen”.
Text: Julia Reinecke
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