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Categories: Festivalbericht

Festival Blog: Das Splash! ABC

Das mittlerweile 17. Splash! Festival ist nun Geschichte, und auch wir wollen einen kleinen Rückblick wagen. Hier ist alles Wichtige von A wie Arte bis Z wie Zugezogen Maskulin.

 

A wie Arte: Arte Concerts hat einen großen Teil der Auftritte mitgeschnitten und im Internet zur Verfügung gestellt. Wer also einen Auftritt verpasst hat, weil er sich zwischen zwei Lieblingsrappern entscheiden musste oder es gar nicht erst zum Splash geschafft hat, bekommt hier die Chance, trotzdem alles zu sehen. 

 

B wie Bongrauchen: Ein beliebter Sport auf dem Splash, den man bei einem Spaziergang über den Campingplatz gut verfolgen konnte.

 

C wie Coely: Die belgische Stimm- und Stimmungsbombe ist noch ein echter Geheimtip. Sie rockte ihren Auftritt, und zeigte, dass sie neben rappen und röhren auch wunderbar beatboxen und hipsshaken kann.

 

 

D wie DCVDNS: Während die Mainstage mit Ahzumjot im Stimmungstief versank, platzte das Zelt der Aruba Stage parallel dazu aus allen Nähten, und Dominik Christoph von der Nordsee zeigte, dass er auch live ordentlich was reißt.

 

E wie Essen: Von dem sagenumwobenen, käsig-triefenden Handbrot bis zum würzigen veganen Steak im Brot war alles vorhanden, was die Herzen der Liebhaber kulinarischer Hochgenüsse höher schlagen lässt.

 

F wie Fußball: Da Splash-Sonntag und das WM-Finale auf einen Tag fielen, wurde Fußball notgedrungen auch zu einem Thema. Die Auftritte von Cro und Wiz Khalifa wurden verschoben und verkürzt, um die zahlreichen Schland-Jünger nicht durch Musik vom Public Viewing abzuhalten.

 

G wie Gangsterrap: Natürlich, denn der erlebt im Moment in Deutschland allgemein und auch auf dem diesjährigen Splash einen Höhepunkt. SSIO, Azzlacks und Co. beglückten die Freunde der Street und Casper sprach auf Twitter gar von einem „Straßenrap Siegeszug”. Der hatte außerdem einen G wie Gastauftritt bei Kumpel Kollegah, wo er seinen Part im Krachertrack „Karate” performte.

 

H wie Hurensohn: „Du Hurensohn, ihr Hurensöhne. Tanz den Crip Walk noch einmal, ich bring dich um ich schwöre. Deine Mutter wird gefickt, so lang bis sie erstickt, und dann bis du erlöst, und kein Hurensohn mehr.” Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums von „Hurensohn” ließen K.I.Z. diese denkwürdigen Zeilen vom Berliner Kneipenchor in Messdiener-Outfits präsentieren. Ganz große Show, und wohl DAS Highlight des Splash #17.

 

I wie Insel: Das Splash findet auf einer Halbinsel statt, die ein Überbleibsel des dort betriebenen Bergbaus ist. Die Stadt aus Eisen Ferropolis wird dementsprechend von riesigen Kränen überragt. Wenn die nachts in sphärischer Beleuchtung erstrahlen und Feuerwerke von ihnen abgeschossen werden, dann ist das definitiv einer der schönsten und romantischsten Augenblicke des Splash.

 

J wie JUICE: Die Bibel unter den deutschen Hip-Hop-Zeitschriften hat wie immer alles mit großer Besetzung mitverfolgt und präsentiert.

 

K wie Kollegah: Nachdem Kolle mit seinem Album „King” sämtliche Rekorde gebrochen hatte, wurde sein Splash-Auftritt mit Spannung erwartet. So hohe Erwartungen zu erfüllen ist jedoch schwer, und der selbsternannte „King of Rap” drohte bisweilen unter seinem eigenen Gewicht zusammenzubrechen. Die Soundqualität war nicht optimal und Spaß- und Partyhits wie „Wat is denn los mit dir” zusammen mit seinem Kumpel Majoe erwiesen sich als live-geeigneter als seine dunklen und monotonen Doubletime-Tracks.

 

 

L wie Leseinferno: Auf Markus Staigers Lesebühne gab es für feinsinnige Zuhörer Literarisches aus der Sphäre der Hip-Hop Kultur. Unter anderem konnte man den Kurzgeschichten von Staiger selbst, Zugezogen Maskulin-Sternchen Grim104 und Hip-Hop-Poeten MASSIV lauschen.

 

M wie M.I.A: Die Wahl-Londonerin brachte die Crowd ordentlich in Form bevor die Headliner des Freitags, die Gangsterrap-Urgesteine K.I.Z., alles wegrasierten. Definitiv ein Splash-Moment!

 

N wie Nachbericht: Weil uns dazu N wie Nichts eingefallen ist, muss es eben N wie Nachbericht sein, damit auch die Freunde der Metaebene zu ihrem Recht kommen.

 

O wie Olexesh: Olexesh war sichtlich aufgeregt bei seinem allerersten Splash-Auftritt, aber der Gangsterrap-Emporkömmling mit ukrainischen Wurzeln riss den Spieß herum, begeisterte sein Publikum und schaffte es sogar, ganz nebenbei noch sein neues Video zu drehen.

 

P wie Pilsator Platin: So heißt das Album von Karate Andi, dessen bierreicher Auftritt ihm direkt einen Vertrag bei Selfmade Records bescherte.

 

 

Q wie Quote: Die Frauenquote beim Splash steigt mit den Jahren beständig, sehr zur Freude der männlichen Festivalbesucher.

 

R wie Rapper: Ihr ahnt es. Von denen gab es an den vier Tagen so einige zu sehen.

 

S wie See: Unser ganz persönliches Highlight. Anstatt sich totzuschwitzen konnte man sich in aufgewirbeltem Schlamm und Shampooresten der sich im See Badenden erfrischen. Dieselbigen waren dann kurz darauf beim Bierbongtrinken am Ufer zu beobachten.

 

T wie Tetrapack: Die trojanischen Pferde der Festivals, um diverse harte Mischen vorbei an den wachsamen Augen des Sicherheitspersonals in die Stadt aus Eisen hinein zu schmuggeln.

 

U wie Ueberraschungsgäste: Unter ihnen waren Marteria, Money Boy und Samy Deluxe. Besonders der Boy hat sich in unsere Herzen geswagt.

 

V wie Verfall von Hip-Hop Kultur: Das hat Laurens Dillmann sehr schön in seinem Nachbericht für das Splash! Mag zusammengefasst.

 

W wie Wetter: Einer der ganz essentiellen Faktoren, die zum Gelingen eines Festivals beitragen. Durch die permanente Angst, die die am Himmel vorbeitreibenden Wolken auslösten, war die Freude über das Ausbleiben eines Wolkenbruchs umso größer.

 

Y wie Yogamatte: Kann man auch gut als Schlafunterlage umfunktionieren, wie wir festgestellt haben.

 

Z wie Zugezogen Maskulin: Die ZM-Jungs Grim104 und Testo machen wütenden und anspruchsvollen Rap, der große Hoffnungen auf ihr nächstes Album und auch auf die Zukunft des Deutschrap überhaupt schürt.

(Foto: Robert Winter / Text: Antonia Morgenroth)

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