Sie gründeten sich 1992 in Pinneberg bei Hamburg, rappten sich durch die Geschichte des bundesrepublikanischen Alltags bis zur Jahrtausendwende. Ihre Texte: “lustig, aber nicht albern, die Lieder einprägsam, aber nicht eintönig. Und die Musik gefiel auch solchen Leuten, die nicht wußten, wer LL Cool J und Dr. Dre sind, aber mit Westernhagen auf du und du waren”, so urteilte zumindest das Hamburger Abendblatt. König Boris, als Boris Lauterbach 1974 geboren, Schiffmeister, als Björn Warns 1973 geboren, und Doktor Renz, als Martin Schrader 1974 geboren, begannen im Quintett mit Tobi, später Der Tobi und das Bo, und dessen Bruder unter dem Logo Poets Of Peeze mit englischem Rap. Als sie auf einem Konzert von einem Fan als Fettes Brot bezeichnet wurden, stand der Name für die Band fest. 1995 erschien nach diversen Singles und einer EP das erste Album Auf einem Auge blöd. Außen Top Hits – Innen Geschmack (1996) und Fettes Brot läßt grüßen (1998) festigten den Ruf des Trios als führender deutscher Hip Hop-Act. Sie bezogen Position “weitab von der bräsigen Chartbrühe, aber doch poppig, nett und charmant genug, um reihenweise kleine Mädchen in den Bann zu ziehen” (“Visions”).

Während die Shows der “drei charmanten Nordlichter” (“WOM Journal”) die Massen in Ekstase versetzten und selbst das Publikum auf einer vom Goethe-Institut organisierten Rußland-Tour begeisterten, drangen kaum Nachrichten über das Privatleben der zurückgezogenen Stars in die Öffentlichkeit. In ihren Presse-Infos gefielen sich die drei mehr mit unverbindlichen Blödeleien als mit konkreten Informationen. Auf der Doppel-CD Fettes Brot für die Welt (2000) zogen sie eine fröhliche Bilanz ihrer achtjährigen Geschichte. Anfang 2000 schlug das Kleeblatt eine Brücke der besonderen Art, indem es eine Kollaboration mit James Last einging. Im Oktober 2002 setzten sie ihren beharrlichen Angriff auf den vermeintlich guten Geschmack mit Demotape fort.