Ob in Notizbüchern notiert, auf Hotelservietten gekrakelt oder auf Speicherchips verewigt, im Laufe der Zeit sammeln sich bei jedem Songwriter Lieder, Textskizzen oder Songfragmente an, die, sei es nun, weil zu persönlich, zu eigen oder aus anderen Gründen, mit der Hauptband nicht kompatibel sind. Und die daher so lange nicht das Licht der Welt erblicken, bis der Druck (ob von außen oder von innen) so groß wird, dass der Troubadour nicht mehr anders kann: eine Solo-Platte muss her! So auch bei niemand Geringerem als dem Sänger der Band TELE: Francesco Wilking.

Über zehn Jahre lang hat er Texte und Ideen gesammelt, bis er sie dann endlich sichtete. Der eine oder andere Song wurde mit Feinschliff versehen, die liebsten Musiker zusammengetrommelt und im Mai 2010 wurden dann an drei Tagen in den Berliner Mila Studios zwölf Songs live, inklusive Gesang, aufgenommen. “Die Zukunft liegt im Schlaf” ist ein vielschichtiges, sehr eigenes Album geworden. Das Instrumentarium reicht vom Banjo über ein Harmonium bis zum Baritonsaxophon. Francesco Wilking schafft es, Vaudeville, Blues, Country und Bossa Rhythmen (auf der Caetano-Veloso-Bearbeitung “Der Minister”) so zu vermengen, dass die ursprünglichen Einflüsse kaum mehr zu erahnen sind und ein eigener Sound entsteht – und damit ein ausgereiftes, erwachsenes, eigenes Album eines fantastischen Songwriters, Sängers und Texters.

Tapete Records