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Kennen gelernt haben sich Alison Goldfrapp und Will Gregory im Jahre 1999. “Bevor wir überhaupt versuchten gemeinsam Musik zu machen, haben wir uns damals erst mal gründlich beschnuppert”, erinnert sich Alison. “Das war interessant, denn vorher lief das bei mir immer genau umgekehrt. Man traf sich halt irgendwo und begann Musik zu machen, ohne vorher über diese geredet zu haben. Man hoffte halt immer, dass irgendein Wunder eintreten würde. Wir zwei hatten uns jedoch gründlich vorbereitet, und wir wussten genau, was wir wollten. Es ging also nicht darum, wer eine coole Jacke oder coole Turnschuhe trug oder solch langweiligen Mist. Denn all diese Leute, die angeblich so radikal und fortschrittlich sein sollten, waren letzten Endes doch nur die, die immer auf Nummer sicher gehen wollten. Da hieß es dann: “Du kannst doch da keine Streicher verwenden, das klingt viel zu sentimental und romantisch!” Immer hieß es: “Dies geht nicht, das geht nicht”, weil es angeblich nicht “cool” war. Typisch 90er Jahre!”
Goldfrapp jedoch wussten es besser. Als langjährige Bewunderer abgedrehter, breitwandiger, pan-europäischer Avantgarde von Serge Gainsbourg bis hin zu polnischen Disko-Klängen, von Kate Bush bis Prince lehnten es Alison und Will ab, sich in irgendwelche stilistischen Zwangsjacken pressen zu lassen. Und so setzen Goldfrapp ihr einziges Thema – nämlich das der unbegrenzten Möglichkeiten – auch auf ihrem neuen Album fort. Goldfrapp haben “Supernature” in ihrer Wahlheimat Bath aufgenommen, wo beide heute leben. “Wir haben uns ein kitschiges Landhaus irgendwo in der Pampas gemietet”, erzählt Allison, “und das dann einfach mit Technik vollgestopft. Das Haus ist nicht gerade ein gregorianischer Prachtbau. Es ist deutlich schmuddeliger. Was auch gut ist, denn es gibt jede Menge Sträucher, kitschige Sofas, und neben den Synthesizern stehen Staubsauger aus den 70ern, oder neben den Verstärkern stehen Mikrowellengeräte.” “Und Brotbüchsen”, so Will amüsiert. “Und wenn man aus dem Fenster schaut, sieht man draußen Pferde auf der Koppel.” Alison fügt hinzu: “Zwischen all den Synthesizern findet man vermutlich auch noch ein paar Rasenmäher, und dazu zwitschern die Vögel. Wir haben also eine Art elektronischer Glam-Verbindung zwischen Berlin, New York und dem nordöstlichen Sommerset geschaffen.”
Der Rest der Welt scheint diese Reise ebenfalls zu genießen. Angefangen bei der klanglichen Explosion von “Lovely Head”, dem Opener auf “Felt Mountain”, bis hin zu “Black Cherry” – Goldfrapps Sound und ihre Visionen haben sich organisch in nahezu allen Medien ausgebreitet. Musik von Goldfrapp war sowohl in Europa als auch den USA in diversen Film- und TV-Produktionen zu hören. Seit dem Jahre 2003 hat eines der visuellen Leitmotive Goldfrapps – das Arbeiten mit Symbolen und Metaphern aus der Tierwelt – weltweit jede Menge Nachahmer gefunden. Sie dehnten sich auf MTV aus, zierten die Schaufenster von Harvey Nichols und tauchten in Anzeigen von BMW auf. Eine Zeichensprache, die verblüffende Ähnlichkeit mit den Live-Shows von Goldfrapp aufwies, wo Tänzer mit Pferdeköpfen auftraten, während Mrs. Goldfrapp mit flatterndem Pferdeschwanz über die Bühne wirbelte. “Wir haben immer mit Bildern aus der Tierwelt gearbeitet”, meint Alison Goldfrapp und begründet dies mit ihrem Interesse für Natur und Mythologie. “Tiere sind großartige Metaphern für menschliche Ideen und Emotionen, sie strahlen eine unerklärliche Sinnlichkeit aus, die sowohl anziehend als auch geheimnisvoll wirkt.”
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