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Manchmal bekommt man in einer Musikredaktion schon komische Sachen in die Hand gedrückt. Zum Beispiel die neuste Lektüre von John Niven – oder besser gesagt, das von Markus Kavka gelesene Hörbuch. Ein kurzer Einblick in meine Gedanken, als ich die dazugehörige Beschreibung zum Inhalt lese… “Golf in Schottland, aha… Klingt jetzt nicht wirklich nach einem packenden Erlebnis.”

John Niven

Sollte ich mich getäuscht haben?
Angefangen hat ja alles ganz anders: Wir befinden uns im Jahr 1997, John Niven parodiert in seinem Buch “Kill Your Friends” den Ellenbogen-Kampf des mit beengtem Blickwinkel wirkenden Mitarbeiters einer Plattenfirma in London. Es geht um Musik, Drogen, Sex, Geld… Kurz gesagt: Ausschweifungen in der Musikbranche.
Bis nun der neue Roman “Coma” von Niven erscheint, als Aufhänger jedoch (ja, richtig!) das Golfen. Von mir als ein etwas schläfriges Thema abgetan, ist Protagonist Gary schwer angetan von Schlägern, Rasen und Bällen – allerdings alles andere als ein großer Meister des Sports. Auch seine zweite große Leidenschaft, seine Frau, mag nicht so recht funktionieren. Während er sich den neun Löchern auf dem Golfplatz widmet, betrügt sie ihn mit seinem Bruder, ein untalentierter Gangster, der wegen geplatzten Drogendeals die berüchtigtste Verbrecherdynastie der an der Westküste Schottlands gelegenen Kleinstadt Ardgirvan am Hals hat.
Bis Gary einen Unfall hat und die Ereignisse eine jähe Wendung nehmen: Ein Golfball trifft ihn am Kopf, Gary fällt ins Koma. Seit seinem Wiedererwachen leidet er unter einer speziellen Form des Tourette-Syndroms und neigt ab diesem Zeitpunkt zu unkontrollierbaren Ausbrüchen von Obszönität. Während er mit seiner nervigen Dauerlatte zu kämpfen hat, spielt er plötzlich Golf wie ein junger Gott. So weit, so gut.
Zur gleichen Zeit erhält der Liebhaber seiner Frau den Auftrag, eine unschuldige Frau zu töten, um seine geplatzten Drogendeals auszugleichen. Dass sich die Wege der beiden Brüder auf diese Art und Weise kreuzen, kann nichts Gutes bedeuten…

Eine packende Geschichte über Golf also, wer hätte das gedacht.