Was Trends und Ästhetik angeht, kann der Designer Rick Owens gerne mal irren (man erinnere sich an das Penis-Gate, über das wir mit Zola Jesus gesprochen haben). Als er uns jedoch 2012 auf der Pariser Fashionweek mit “Ima Read” die Klänge von Ojay Morgan AKA Zebra Katz ans Herz legte, lag er definitiv und ganz genitalienfrei goldrichtig.

Ein Jahr nach der Veröffentlichung seiner düsteren kollaborativ-EP “Nu Renegade” legt Katz mit diesem nicht minder verruchten, dreiteiligen Musikvideo zu “Nu Renegade”, “Fucking Beast” und “What You Want” nach. Die Tracks verschmelzen in einem Wust aus Impressionen; visuelle Eindrücke bluten geradezu ineinander wie bei einem Schusswechsel auf der Tanzfläche. Bei dem Video zu “Nu Renegade” führte Florian Pochlatko Regie.

I want it all, everything / opulent motherfucker, I own everything” scheint er uns zu predigen, wie ein verrückter Sektenführer. Wie in Trance sieht man im Anschluss verschwitzte Körper manisch tanzen, gepeitscht von den Bässen des Beatpriesters Katz. Der dritte und letzte Teil des Videos, das von Katz selbst konzeptioniert wurde, lässt uns in hypnotischer Zweisamkeit mit dem Künstler zurück.

Gäbe es eine Katzsekte, wir und Rick Owens wären die ersten Jünger.