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Wenn bei dieser Band auch sonst wenig sicher ist, eins steht fest: Hellogoodbye aus Huntington Beach, Kalifornien sind immer für ein lustige Überraschung gut. An manchen Tagen teilen sie die Bühne mit Beyoncé (okay, mit einer täuschend echten Beyoncé-Pappkameradin, aber immerhin), an anderen Tagen verkleiden sich Sänger und Gitarrist Forrest Kline, Keyboarder Jesse Kurvink, Bassist Marcus Cole und Schlagzeuger Chris Profeta als Obst. Hellogoodbye erreichen regelmäßig ein locker an Hallo-ich-bin-Tom-Cruise-und-springe-auf-Oprah-Winfreys-Couch-herum heranreichendes Aufgedrehtheits-Level, glücklicherweise ohne das nervtötende Scientology-Gelaber über Leute, die in Vulkanen wohnen. In den letzten beiden Jahren waren Hellogoodbye beinahe ununterbrochen auf Tour und haben ihre aberwitzigen Live-Auftritte perfektioniert. In Kürze erscheint ihr Debütalbum „Zombies! Aliens! Vampires! Dinosaurs!“ auch hierzulande.
In den vergleichsweise wenig spektakulären Anfangstagen der Band waren weit und breit keine Zombies und keine Außerirdischen und keine Vampire und auch keine Dinosaurier in Sicht – von Ausrufezeichen ganz zu schweigen. „Ich habe in meinem Jugendzimmer am PC indiskutabel schlechte Midi Musik gemacht“, sagt Forrest Kline. „Der Rhythmus war total holprig, weil mein Computer ziemlicher Schrott war und der Gesang war ganz leise, weil meine Eltern oben schlafen wollten.“ Kline schrieb zunächst Songs für liebe Freunde und tolle Mädchen, aber behielt seine Aufnahmen ansonsten für sich. Obwohl er schon damals guten Kontakt zu seinem späteren Label Drive-Thru Records hatte (musikalische Heimat von u.a. Dashboard Confessional), dachte er im Traum nicht daran, Demos zu verschicken. Ein gemeinsamer Freund spielte die Stücke dennoch den Drive-Thru-Eigentümern Stefanie und Richard Reines vor, die restlos begeistert waren. Drive-Thru sicherten ihre uneingeschränkte Unterstützung zu, Keyboarder Jesse Kurvink wurde als Verstärkung mit ins Boot geholt und Hellogoodbye war geboren – fast. „Wir haben uns einige Schlagzeuger und Bassisten angeschaut, bis wir Marcus gefunden haben, einen alten Freund von Jesse, und später Chris, der ja – falls einige das noch nicht wussten – von Gorillas im kongolesischen Urwald aufgezogen worden ist.“
Nachdem man glücklich von der Drummer-Akquise aus Zentralafrika zurück war, stürzte sich die Band 2004 in die Arbeit für die erste EP, inklusive dem MTV-2-Kulthit und David-Hasselhoff-Lieblingssong „Shimmy Shimmy Quarter Turn.“ Ursprünglich war die Hellogoodbye-EP als kostenloses Give-Away für Fans gedacht, doch das Interesse war riesig und die EP war online und im nicht-virtuellen Leben begehrter als gedacht und erreichte schließlich 750.000 Downloads und knapp 100.000 verkaufte CD-Exemplare. Als die Band schließlich auch noch den „Dew Circuit Breakout Contest 2005“ des US-Senders MTV 2 gewann, gab es kein Halten mehr. Hellogoodbye brachen auf zu einer Tour, die am Ende zwei Jahre dauerte und spielten mit Kollegen wie All American Rejects, Motion City Soundtrack und The Academy Is… und dann selbst als Headliner in ausverkauften Hallen. Hellogoodbye mussten sozusagen mit Gewalt von der Straße zurück ins Studio geholt werden – schließlich sollte endlich mal ein amtliches Album in voller Länge her.
Für das heiß ersehnte Debütalbum „Zombies! Aliens! Vampires! Dinosaurs!“ verpflichtet die Gruppe den Produzenten, Sänger, Songschreiber und Multi-Instrumentalisten Matt Mahaffey von der Power-Pop-Band Self als Unterstützung, der vorher schon mit P!nk und Smash Mouth gearbeitet hatte, Mitglied von Becks Liveband war und außerdem Klines ganz persönlicher musikalischer Held ist. Das Quartett aus Südkalifornien traf sich in Mahaffeys Homestudio und arbeitete gemeinsam mit ihm an den Stücken, die auf das Album sollten. Eine neue Erfahrung für Kline, der bisher alles im Alleingang produziert hatte. „Das war völlig anders als sonst und fühlte sich natürlich erst mal komisch an“, sagt Kline. „Aber wenn ich zurückblicke muss ich zugeben, dass Matt tolle Sachen beigesteuert hat. Einige der Teile, die mir am Besten gefallen, sind von ihm.“
Die elf Stücke des Albums ergeben einen tollen Nonstop-Partymix und dennoch kann jeder Song auch für sich genommen bestehen. „Ich habe diese Platte nicht als Gesamt-Album konzipiert, sondern immer nur die einzelnen Stücke gehört“, sagt Kline. „Und natürlich hatte ich für jedes Stück eine ganz bestimmte Vorstellung, wie es klingen sollte. Das gefällt mir zum Beispiel an Self; da gibt es nicht nur den einen Drum-Sound, den einen Gitarren-Sound, den einen Vibe. Jeder Song ist individuell produziert und genau das wollte ich auch machen.”
Mission erfüllt. Von den ersten Beats des New-New-Wave-Knallers „All Of My Love“ über das Daft-Punk-eske „Here (In Your Arms)“ bis zum zart-verhuschten „Oh, It Is Love” haben Hellogoodbye den perfekten Soundtrack geschaffen fürs fröhliche Rummachen – oder für was Ernstes. „Eigentlich geht es bei fast allen Stücken um meine Freundin oder eine Ex-Freundin oder eine theoretisch vorstellbare Freundin“, sagt Kline. „Diese Platte hat sozusagen zum Thema wie es ist, die Freundin von Forrest Kline zu sein.“
Die Zukunft liegt in gleißend hellem Licht für Hellogodbye. „Bis jetzt haben wir immer genau das gemacht, was uns Spaß macht und das hat immer funktioniert. Ich würde sagen, wir behalten diese Strategie bei“, sagt Keyboarder Jesse Kurvink. „Wir wollen gar nicht übermäßig berühmt sein. Keiner von uns will Ewigkeiten auf Tour gehen. Wir machen das hier, solange es lustig ist, und dann wollen wir auf jeden Fall unsere Freundinnen heiraten und Hundebabys streicheln und Kinder haben und glücklich leben bis ans Ende unserer Tage.“
HelloGoodbye sind:
Forrest Kline: Gesang/Gitarre
Jesse Kurvink: Keyboard
Marcus Cole: Bass
Chris Profeta: Schlagzeug
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