motor.de begrüßt den zweiten Melt!-Tag und wird überrascht von bewölktem Himmel, vom morgendlichen Regen, benässtem Boden und skeptischen Himmelblicken der Festivalbesucher. Regen!? Fehlanzeige, auch wenn der Morgen wettertechnisch zu Wünschen übrig lässt. Erstmal duschen gehen.
(Checkt auch Teil 1 (Freitag) und Teil 3 (Sonntag) unseres Melt!-Blogs.)
19.00 Uhr – Nach sehnigen Grillsteaks, lauwarmen Bier ging es dann wieder ab zum Festival-Gelände, dann fast pünktlich zu den Blood Red Shoes. Das Pärchen aus Brighton drückt mit saftigen Riffs und wuchtigem Schlagzeug nach vorne. Ein schönes Zusammenspiel, nicht nur einmal hört man die empfundene Ähnlichkeit zu den White Stripes raus.
Bühnenwechsel und rüber zu den englischen Elektrokünstlern von Hurts. Gesang und Synthesizer reichen dem Duo aus Manchester aus, um ihren teils sphärischen Sound, wie zum Beispiel im Song „Wonderful Life“ perfekt zu machen.
Kurz nach 21.00 Uhr – Nun gehen wir schauen, wie sich Daniel Ebel aka. Dendemann mit neuem Sound und neuem Image auf der Hauptbühne vom Vintage verwehen lässt. Leider nicht wirklich überzeugend. Vielleicht ist auch für ihn die Bühne eine Nummer zu groß, dann doch lieber eine Nummer kleiner. Dafür ein auf die Zielgruppe abgestimmtes Publikum, welches dadurch mit mehr Masse stimmungstechnisch „Stumpf ist Trumpf 3.0“ mitfeiert.
Motor.de feiert mit und ist gespannt auf Jamie T, welcher auf der Hauptbühne folgen wird. Die Stimmung vor der Bühne wächst, wohl nicht nur durch die strahlenden Stahlkolosse, welche in der annähernden Dämmerung wieder zu Schönheitsköniginnen werden.
Dendemann auf dem Melt! 2010
Ein völlig losgelöster Jamie T beginnt das Publikum mitzureißen, er springt, lacht viel, klettert über die Boxen – die Masse feiert und streckt die Arme in die Höhe. Alle feiern ausgelassen, als wenn es keinen besseren Augenblick hätte geben können. “Wer hat bitte ein paar Drogen für unseren Bassisten und den Gitarristen? Wer was hat, bitte nach dem Konzert am Bühnenrand warten“….ob, und wie, und überhaupt….motor.de weiß von nichts……..;-) Im Anschluss entspannen wir bei teurem Bier (4,50 €) und Wasser(3€) inkl. Pfand.
DJ Shadow auf dem Melt! 2010
01.00 Uhr – Zurück auf der Hauptbühne: Schockierte Gesichter, Empörung und Verwirrung machen sich breit. Der britische Videokünstler Chris Cunningham schockierte sein Publikum mit einem Film über Gewalt und Porno. Zu dumpfen und zirpenden Techno-Elektroklängen lieferten sich auf der Leinwand ein nacktes Pärchen einen brutalen Geschlechterkampf, den die Frau gewann. Buhrufe, und Abwanderungen waren das Ziel dieses Ereignisses, Ein Großteil der Masse nahm an, dass der US-Hip-Hop-Pionier DJ Shadow auf der Hauptbühne steht. Dieser wechselte aber kurzfristig durch „verloren gegangene Geräte“ seine Auftrittzeit mit Cunningham und entschuldigte sich für die Verspätung. Die Masse entschuldigte es ihm aber zügig und zeigte durch Tanz- und Schreifreude, dass dies kein Weltuntergang war. Unglaubliche Visualisierungen per Licht und Laser sollten auch die Bilder der „geschädigten“ Cunningham-Gemeinde gerade rücken.
Chris Cunningham auf dem Melt! 2010
Irgendwas nach 03 Uhr – Der umgrenzende See lässt die Stahlkräne spiegelnd im Wasser tanzen. Wir sind am Strand, sehen nichts weiter als tanzende Mitmenschen, welche sich die schwitzige Stirn wischen und sich die Getränke zum Mund führen. Dirty Disco Youth versüßt uns mit Remixes den Abend am Strand. 19 Jahre jung sei er wohl, und er mixt gerade das Chicks On Speed-Album, heißt es. Auf dem Rückweg bittet uns Tiga auf der Gemini Stage noch mal richtig das Tanzbein schwingen, er hat gewonnen. Wir feiern ein letztes Mal in dieser Nacht zu seinem energetischen Live-House Set…
Checkt auch Teil 1 und Teil 3 unseres Melt!-Blogs.
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