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John Engelbert und Oskar Bonde brauchen keine Streichorchester, Soundfüller, kein Synthiegeblubber oder gar eine Aufstockung zur klassichen Rockbandbesetzung. Diese Herren sind zu zweit schon überaus gehaltvoll, gar gehaltvoller als ein fünfköpfiges Indieorchester mit allerlei Elektronikequipment und aufgebauschten Outfits. Diese Stärke beweisen sie vor allem live und überzeugen noch wesentlich besser, als man es ihnen auf den drei bisherigen Studioalben auf den ersten Blick abnehmen möchte. Johnossi sind eine echte Liveband, wunderbar auf einander abgestimmt und nebenbei auch noch überaus sympathisch (siehe Interview) – lasse man sich auf keinen Fall von ihren auf den aktuellen Promobildern finster dreinblickenden Visagen abschrecken!
Für ein gutes Konzert brauchen John und Oskar
folgendes:
Eine Akustikgitarre, der mit allerhand Verzerrungspedalen und einer gelegentlichen Portion Chorus und Hall die Lizenz verliehen wird, alleinig einen ganzen Saal umzupflügen. Allein wäre es jedoch nicht halb so spaßig, wie das zusammen mit mit einem kompetenten Rhythmuskollegen zu tun – Oskar Bonde. Dieser begnügt sich mit einem minimalistischen Set, dafür zieht er jedoch nicht ganz gängige Beckengrößen vor. Mit einer gehörigen Portion schepperndem, überaus gut klingendem Metall verziert er sein Spiel außerdem mit einem kleinen Elektropad, das an ausgewählten Passagen der Abwechslung dient und Akzente setzt. Wichtig ist auch der Bühnenaufbau – der Schlagzeuger gehört in einer Zweimannband natürlich mit in den Vordergrund, damit Blickkontakt und Bandgefühl hergestellt werden können, somit stehen die beiden in einer Linie. Dazu dann noch ein Mikrofon, ein bisschen Platz zum rumspringen und ein gelenkiges Publikum, dann steht einem tollen Konzerterlebnis nichts mehr im Wege.
Ein ausverkauftes Conne Island – Johnossi live in Leipzig
Ihre Setlist führt die Jungs durch alle bisherigen Alben gleichermaßen verteilt, fast jedenfalls. Um die Fans nicht zu enttäuschen gibt es alle Hits (“Man Must Dance”, “What’s The Point”, “Summerbreeze”, “18 Karat Gold”, …). Doch eigentlich überraschen und überzeugen sie auch besonders mit den Songs, die es noch nicht in die Indie-Clubs geschafft haben und Johnossi eigentlich als eine ganz andere Band präsentieren, denen auch Altrocker und Indierock-Skeptiker durchaus eine Menge abgewinnen können. Das gefällt, hebt live die Spannung und überrascht ganz besonders, wenn man John und Oskar bislang nur, verursacht durch die Massenmedien und nimmer müde werdenden Shuffle-Clubplaylists, in einer einzelnen Schublade vermutete. Diesen Gedanken kann man streichen. Unheimlich tight, energiegeladen und Bühnen-erprobt – Johnossi live lohnen sich!
Johnossi live @ Conne Island, Leipzig
Text und Fotos: Alex Beyer
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