Er ist ein gut aussehender Schwede und kann gute Pop-Songs schreiben. Das weiß Kristoffer Ragnstam anfangs nicht einmal selbst. Denn nach eigener Aussage fing er mit der Musikschreiberei nur an, um Mädchen rum zu kriegen – mit überraschendem Erfolg. Sonst würde er wohl heute noch Fußball spielen und Plätzchen essen – zwei Dinge, für die seine kleine Heimatstadt in der Nähe Göteborgs in Schweden berühmt ist. Mit 15 verspricht er seiner Mutter, ein Jahr lang keine Süßigkeiten zu essen. Als Gegenleistung kauft sie ihm ein Schlagzeug.
So ein netter Junge müsste eigentlich sofort vom Business geliebt werden, doch dem ist nicht immer so. Das hatte bei Kristoffer Ragnstam zunächst drei Gründe: erstens spielte er nur selten Auftritte und nahm statt dessen lieber mit Freunden tonnenweise Demos auf. Zweitens spielte er nur Schlagzeug als Instrument – das passte irgendwie nicht in die Süßer-Junge-mit-Gitarre-Kiste. Drittens waren seine Texte zwar immer witzig, aber manchmal etwas offensiv gestaltet.

Doch Ragnstam hat einiges geändert. Er spielt seine Songs zusammen mit den Electric 4 ein, einer in Schweden recht bekannten Jazz/Pop/Soul-Band, der er selbst anfangs einmal angehörte. Gitarre spielen lernt er auch, so dass Kristoffer auf seiner ersten US-Tour 2005 einen recht passablen Frontmann abgibt. Prompt beeindruckt er die Vertreter von Bluhammock Music, die ihn unter Vertrag nehmen. Seine aus dieser Zusammenarbeit resultierende, erste internationale Veröffentlichung „Sweet Bills“ erscheint 2008 bei Weekender Records. Ein Jahr darauf folgt die EP „Homemade“.