Der Bozz ist back und er hält das Mic in der Hand, als wäre es ein Zepter.
10 Jahre nach dem ersten Release zeigt die Frankfurter Rapikone Azad nun endlich mit unübertrefflicher Selbstsicherheit, weshalb er sich als besten MC Deutschlands sieht und sich auch so bezeichnet.
Wie ein Faustschlag trifft die dritte Solo-LP des Nordweststädters die Rapublik, genauso hart wird sie auch Azads Ruf als Rapper mit Attitude zementieren. Und mit diesem Willen zieht er mehr als “nur” ein Album in den Ring – “Bozz Music”, so lautet die Devise.
Die Geschichte des ehemaligen Asiatic Warriors, der zehn Jahre lang an seiner Solokarriere arbeitete, letztendlich bei 3P unterkam und dafür mehr als nur ein Opfer bringen musste, ist mittlerweile wohl bis in die letzte Ecke der hiesigen Rapszene gedrungen. Doch was sich im letzten Zeitjahr alles im Leben des frankfurter Ausnahme-HipHop-Talents zugetragen hat, ist mindestens genauso ereignisreich. Nach seinem zweiten Soloalbum „Faust Des NordWestens“, mit welchem man die Top 30 der Deutschen Albumverkaufscharts enterte, und einer großen Tour kam dann im Herbst die Meldung, die für große Kontroversen sorgte: “Azad und 3P gehen von nun an getrennte Wege”.
Viele Spekulationen gab es, viele Scheinwahrheiten und auch viele offizielle Meldungen, die dann im Endeffekt doch wieder zurückgestellt wurden.
So wurde die ursprünglich geplante “Phoenix”-EP, die über Optik Records released werden sollte, auf einmal zur “Der Bozz”-LP, um dann kurze Zeit später – aufgrund einer Vertragsunterzeichnung Azads – offiziell über Universal Music angekündigt zu werden. Und dieser Plattenvertrag sicherte dem Nordweststädter auch endlich die Erfüllung eines langgehegten Traumes – Bozz Music, Azads eigenes Label, wird nun Sublabel von Universal Music.
Über dieses Label wird in Zukunft nicht nur Azads Musik veröffentlicht, sondern auch das Warheit-Crewalbum, ein Bozz Music-Sampler und die Soloalben aller Bozz Music-Mitglieder, welche Chaker (Instinkt), Jeyz, Jonesmann, Lunafrow, Sezai und Sti sind.
Doch als erstes wird “Der Bozz” höchst persönlich zum Schlag ausholen, um die Republik mit der Nordwestfaust zu treffen und klare Verhältnisse zu schaffen. Und dieses Soloalbum ist definitiv ein “Next Level”-Release. Egal ob Flow, Produktion oder Texte – es ist eine unglaubliche Weiterentwicklung zu vernehmen. Eine gute Mischung aus Battle (“Der Bozz Ist Back”), (Straßen-) Representing (“Mein Block”) und Selbstreflexion (“Phoenix”) machen dieses Album, in Verbindung mit einer riesigen Klangbreite, für welche FdA-Productions, Sti (“Mars’n’Sti”), Milan und Azad selbst zuständig waren, zum absoluten Highlight des bisherigen Jahres.
Über die Zukunft können wir nur spekulieren, aber die Gegenwart steht mit “Der Bozz” im Juli, dem Bozz Music-Sampler einen Monat später und dem Warheit-Album im Herbst, klar im Zeichen der frankfurter Nordweststadt. Indikator hierfür ist vor allem die Tatsache, dass das Label nicht nur über Zugpferd Azad verfügt, sondern ausschliesslich hochklassige MCs und Produzenten im Roster hat – anders als so manch anderes Label. Was soll die “Frankfurter Jungs” also noch aufhalten, die Szene/den Markt/das Game zu übernehmen? Hindernisse gibt es nicht mehr, ab jetzt sind es Etappenziele die erreicht werden. Bozz Music 2004 von der Straße auf den Plattenteller.
Bio by urban.de
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