1958 wird im Bundesstaat Michigan ein Mädchen namens Madonna Louise Ciccone geboren. Ein halbes Jahrhundert später ist sie die erfolgreichste Künstlerin der Welt und kann mit über 300 Millionen verkauften Platten ohne Frage von sich behaupten, die “Queen of Pop” zu sein.
Neben ihrer Rolle als prägende Pop-Ikone des 20. Jahrhunderts, kennt man Frau Ciccone auch als Schauspielerin, Songschreiberin, Tänzerin, Buchautorin, Filmregisseurin, Model, Designerin, Trendsetterin der ersten Stunde sowie Sammlerin von Auszeichnungen wie dem Golden Globe und dem Grammy. Ihre Vielseitigkeit und Experimentierfreude spiegeln sich in ihrem gesamten Leben:
Madonna genießt eine strenge Erziehung, ist auf einer katholischen Schule und verliert ihre Mutter in jungem Alter. Ihr künstlerisches Schaffen nimmt in der Schulzeit seinen Lauf: Theater, Cheerleader-Mannschaft, Klavierstunden, Tanzunterricht – gleichzeitig ist sie eine der besten Schülerinnen.
Nach der Schule und einer abgebrochenen Tanzausbildung, zieht die junge Madonna nach New York, um Karriere zu machen. Sie hält sich zunächst mit Gelegenheitsjobs über Wasser. In dieser Zeit entstehen auch Nacktfotos, die Jahre später eine Millionenauflage im Playboy nach sich ziehen. Madonna lernt Schlagzeug und Gitarre spielen und ist in diversen Punk- und Pop-Bands unterwegs, arbeitet als Tänzerin und Background-Sängerin. Erste Bekanntheit erlangt sie durch das Tanzen zu ihren eigenen Demos in diversen Discos. Dort lernt sie auch den DJ Mark Kamins, Produzent ihrer ersten Single „Everybody“ (verkauft sich 250.000 Mal), kennen und bekommt durch seine Kontakte 1982 ihren ersten Plattenvertrag. Im Folgejahr erscheint ihr Debüt „Madonna“, dessen Single „Holiday“ ihren Weg in die Top Ten der internationalen Charts findet.
Video-Ausstrahlungen und Fernsehauftritte fördern den Erfolg Madonnas und in Nile Rodgers findet sie einen neuen Produzenten: Ihre Musik wird rockiger, behält aber ihre eingängigen Pop-Sound. Das Album „Like a Virgin” bedeutet endgültig ihren Durchbruch. Madonna lernt bei einem Videodreh den Schauspieler Sean Penn kennen und ist von 1985 bis 1989 mit ihm verheiratet. Ihm widmet sie das 1986 erscheinende Album „True Blue“ (Hits wie „Papa Don’t Preach“ / „Open Your Heart“ / „La Isla Bonita“), das in 28 Ländern auf Platz 1 landet.
Ihre extravaganten Bühnenoutfits und Mode-Ideen bringen sie auf die Titelseiten zahlreicher Zeitschriften. Im Juni 1987 geht sie auf ihre Welttournee („Who’s That Girl World Tour“). Während sich Madonnas Alben hervorragend verkaufen, bleibt ihre angestrebte Filmkarriere eher erfolglos. Nach einer Ruhephase, beginnt sie mit der Arbeit an ihrer Platte „Like a Prayer”, in der sie ihre gescheiterte Ehe, das komplizierte Verhältnis zu ihrer Familie und ihr gespaltenes Verhältnis zur katholischen Kirche verarbeitet. Mit ihrem kontroversen Musikvideo zu „Like a Prayer“ (1989) sorgt die Sängerin für weltweites Aufsehen: Pepsi stoppt seine Werbekampagne mit ihr und der Vatikan zeigt sich entrüstet.
Madonna heimst den Titel „Artist Of The Decade“ ein und beginnt das neue Jahrzehnt mit einer weiteren Welttournee („Blond Ambition World Tour“). Im März 1991 begleitet sie Michael Jackson zur Verleihung des Oscars, den sie in der Kategorie Best Original Song („Sooner or Later“ aus dem Film Dick Tracy) gewinnt. Im Streben nach Unabhängigkeit gründet Madonna ihre eigene Produktionsfirma (Maverick).
Es folgen die provokantesten Jahre (1992-1993) der zum Erotik-Star gewordenen Sängerin. Ihr Album „Erotica“ behandelt verschiedene Symboliken der Sexualität und wird auf dem US-Markt mit einem Jugendschutz versehen. Parallel zum Album veröffentlicht sie den erotischen Bildband „SEX“ und sorgt damit für weltweite Kontroversen. Eine (Nackt-)Rolle im Erotik-Thriller „Body Of Evidence“ (1993) und ein skandalöser Auftritt in einer Late Night Show bringen Madonnas Karriere aufgrund zu starker erotischer Offensive in Gefahr.
Ihre Welttournee „The Girlie Show“ (1993) findet jedoch großen Zulauf und mit ihrem 1994er Album „Bedtime Stories” schlägt sie wieder eine neue Seite auf. 1996 bekommt Madonna die Rolle der Evita in der Verfilmung von Andrew Lloyd Webbers gleichnamigen Musical. Ihr dazugehöriges Album verkauft sich ausgezeichnet. Im selben Jahr wird ihr erstes Kind, Lourdes Maria, geboren (Vater des Kindes ist Madonnas damaliger Fitness-Trainer Carlos Leon).
Nach der Geburt beginnt Madonna mit der Arbeit am Album „Ray of Light” (1998), welches sich thematisch mit Mutterschaft und fernöstlichen Religionen beschäftigt und in dem ihre Begeisterung für die altjüdische Kabbala-Lehre Ausdruck findet. 1998 lernt die Pop-Queen in London den britischen Regisseur Guy Ritchie kennen, den sie zwei Jahre später heiratet und gemeinsam mit ihm Sohn Rocco bekommt.
Mit ihrem Cover von Don McLeans Klassiker „American Pie“ erreicht Madonna erstmals wieder den ersten Platz der deutschen Charts (nach „La Isla Bonita“,1987). 2000 erscheint ihre Platte „Music”, die mit starkem Gitarreneinsatz und elektronischen Beats arbeitet. Singles wie „Music“ und „Don’t Tell Me“ bringen massiven Erfolg und setzten den Modetrend für Cowboyhüte und Westernkleidung. Im November 2001 veröffentlicht die Sängerin ein zweites Greatest-Hits-Album.
„Die Another Day“ (2002), Titellied zu „James Bond – Stirb an einem anderen Tag”, wird zum meistverkauften Bond-Titellied aller Zeiten. Madonna spielt im Film auch eine kleine Rolle, die Fechtlehrerin Verity.
Mit ihrem 2003er Album “American Life” bezieht Madonna klare Stellung gegen US-Präsidenten George W. Bush. Ihr Engagement gegen den Irakkrieg löst einen Boykott seitens der konservativen Radiostationen aus und führt zu mäßigen Verkaufszahlen im Vergleich zu früheren Alben.
Wenig später arbeitet die Ikone erstmals zusammen mit einem anderen Künstler an einer Single – Britney Spears. Bei den MTV Awards 2003 küsst sie Spears auf der Bühne und beide produzieren anschließend ein Duett („Me Against The Music“).
Ihr Kinderbuch „Die Englischen Rosen“ (2003) platziert sich auf Platz 1 der meistverkauften Bücher und ist so erfolgreich, dass Fortsetzungen geplant werden und Merchandising in Produktion geht. Gegenstand ihrer „Re-Invention World Tour“ (2004), die komplett ausverkauft ist, sind Madonnas größte Hits. Trotz eines Sturzes vom Pferd mit zahlreichen Verletzungen, dreht Madonna nur zwei Monate später das Tanzvideo zu ihrem Erfolgshit „Hung Up“. Im November 2005 erscheint ihr Album „Confessions on a Dance Floor”, welches in 29 Ländern auf Platz 1 landet. Das Dance-Album und die dazugehörige „Confessions Tour“ bringen die junggebliebene Madonna zurück auf die Bühnen der Welt.
Nach beendeter Tour adoptiert Madonna im Oktober 2006 ein Kind aus Malawi, David Banda. Diskussionen über die Adoption eines afrikanischen Kindes sowie den legalen Ablauf dieser sorgen für Aufsehen. Anfang 2007 erscheinen ein Live-Album und eine DVD zur „Confessions Tour”, im März folgt eine umfangreiche, von Madonna zusammengestellte Kollektion für die Modekette H&M. Im gleichen Jahr verlässt der Star seine langjährige Plattenfirma Warner Music Group und unterschreibt bei Live Nation.
2008 stellt Madonna mit ihren Film „Filth And Wisdom” auf der Berlinale im Februar ihr Regiedebüt vor und wird im März in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen. Im gleichen Jahr erscheint auch die Platte “Hard Candy”, die ein Duett (“4 Minutes“) mit Justin Timberlake beinhaltet und erneut eine Welttournee („Sticky & Sweet Tour”) nach sich zieht (diese wird 2009 aufgrund des großen Erfolges fortgesetzt). In den USA erscheint die von ihrem Bruder verfasste Biografie “Life With My Sister Madonna“ und im Oktober 2008 wird die Scheidung zwischen Madonna und Ehemann Guy Ritchie offiziell.
Studioalben:
1983: Madonna
1984: Like a Virgin
1986: True Blue
1989: Like a Prayer
1992: Erotica
1994: Bedtime Stories
1998: Ray of Light
2000: Music
2003: American Life
2005: Confessions on a Dance Floor
2008: Hard Candy
Kompilationen und Live-Alben:
1987: You Can Dance
1990: The Immaculate Collection
1995: Something to Remember
2001: GHV2
2003: Remixed & Revisited (EP)
2006: I’m Going to Tell You a Secret (CD + DVD)
2007: The Confessions Tour (CD + DVD)
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