Der Seattle-Sound ist ein geläufiger Begriff, wenn man über Grunge redet. Auch Soundgarden haben dort, im Nordwesten der USA, ihre Ursprünge. Eigentlich schuf die Gruppe genannten Stil sogar schwerwiegend mit.

Die Band gründete sich 1984 aus den Musikern Chris Cornell, Kim Thayil und Hiro Yamamoto. Cornell hatte eine Doppel-Aufgabe inne und war neben dem Rhtythmus am Schlagzeug auch für den Gesang zuständig. Scott Sundquist erlöste ihn jedoch alsbald von der Qual an den Sticks. KCMU-DJ Jonathan Poneman möchte Soundgarden unterstützen und finanziert seinen Günstlingen im Prinzip ihre ersten EPs im Jahre 1987. Ein Jahr darauf unterzeichnen sie bei “SST Records”, um “Ultramega OK” zu veröffentlichen. Ihr ersten Album schlägt ein, sodass das Major-Label “A&M” sich für die Band ineressiert. Dort nehmen sie dann “Louder Than Love” (1989) auf und werden MTV-Lieblinge, weshalb man alteingesessene Sounggarden-Begeisterte verscheucht. Die Grammy-Nominierung für den besten Metal-Act gab vor allem dem punkigen Anteil der Fangemeinde den Rest. Ein Opfer für die Popularität. Hiro Yamamoto verlässt die Gruppe und wird von Jason Everman ersetzt. Die provozierende und genau deshalb grungige Platte “Badmotorfinger” wird 1991 jedoch mit Ben Sheperd eingespielt, der zum festen Mitglied von Soundgarden wird. Mittlerweile ist man mit Pearl Jam und Nirvana die Verkörperung der Musik aus Seattle, die mit ihrer jungen Härte die weltschmerz-spürenden Heranwachsenden anspricht und globale Anerkennung erhält. “Black Hole Sun” erschien 1994 auf dem Erfolgs-Album “Superunknown”. Das wohl bekannteste Werk der Band, die sich damit verewigte. Nach ersten Trennungsgerüchten wegen interner Streitigkeiten folgte 1996 noch “Down On The Upside”, woraufhin man im Folgejahr die – laut Band-Aussagen – “freundschaftliche” Auflösung von Soundgarden bekannt gab.

Nach Soundgarden machte Chris Cornell im Besonderen mit Audioslave von sich Reden. Eine Gruppe, die er zusammen mit den ehemaligen Rage Against The Machine-Mitgliedern Tom Morello, Tim Commerford und Brad Wilk entwarf. Nach deren Split 2007 versucht sich Cornell mit einer nicht minder erfolgreichen Solokarriere.

2010 rafft sich das Quartett wieder auf. Die Gründungsmitglieder Frontmann Cornell und Gitarrist Kim Thayil beenden zusammen mit Bassist Ben Shepherd und Schlagzeuger Matt Cameron (auch bei Pearl Jam) im August des Jahres ihre gemeinsame Bühnenabstinenz. Sie sind Headliner auf dem Lollapalooza Festival in Chicago. Im März 2011 veröffentlichen sie mit “Live on I-5” ihr erstes Album nach der Reunion, jedoch bleibt es vorerst bei diesem Live-Langspieler. Sie erklären jedoch, dass ein neues Album ihr großes Ziel für 2011 sei.