Timbaland, nicht ohne Grund seit geraumer Zeit mit dem Beinamen „Super-Producer“ versehen, drückt der internationalen Musiklandschaft schon seit Mitte der Neunziger seinen einzigartigen Stempel auf. Seine unnachahmlichen Produktionen bilden das klangliche Rückgrat für eine Reihe von Hits, u.a. für Künstler wie Jodeci, Aaliyah, Ginuwine, Missy Elliott, Destiny’s Child, Ludacris, Snoop Dogg und Jay-Z, um nur einige zu nennen. Schon längst über die Grenzen von R&B und HipHop hinaus eine Legende, hat Timbaland, der mit seinen ansteckenden Klang-Cocktails stets auch sämtliche Kulturgrenzen sprengt, zudem mit einer Vielzahl von Superstars gearbeitet, deren Ansätze vom eklektischen Pop eines Justin Timberlake bis zum gänzlich andersartigen Avant-Sound von Björk reichen.
Am 20.04. 2007 hat er „Timbaland Presents Shock Value“ sein zweites Soloalbum auf Blackground/Interscope/Mosley Music Group veröffentlicht, womit er nahtlos an jüngste Erfolge anknüpft: Erst vor wenigen Monaten hat Timbaland erneut unterstrichen, was für ein Ausnahmeproduzent er ist, als er u.a. die Smash-Single „SexyBack“ auf Justin Timberlakes „FutureSex/LoveSounds“-Album produzierte. In den USA gingen sowohl die Single als auch besagtes Album, der Nachfolger zu Timberlakes Erstling „Justified“, das bereits zu weiten Teilen aus Kollaborationen der beiden bestand, direkt an die Spitze der Charts.
Als Timothy Z. Mosley in Norfolk, Virgina, am 10. März 1972 geboren, ist Timbaland, der seinen Namen übrigens vom Jodeci-Mitglied DeVante Swing in Anlehnung an die Timberland-Schuhmarke (verpasst) bekam, unter einer Reihe von Namen aktiv gewesen, bis er zum ultimativen Überproduzenten wurde: Er mauserte sich vom DJ Tiny Tim zu einer Hälfte der HipHop-Crew Timbaland & Magoo bzw. entwickelte sich von einem Mitglied von Da Bassment, jener „Swing Mob Crew“ von Dante Swing, zu einem festen Bestandteil von S.B.I. (Surrounded By Idiots), einem Produktionsteam, dem auch Kollege Pharrell Williams angehörte, nur um schließlich sein eigenes Label, die Mosley Music Group, als CEO zu leiten. Die unzähligen Hits, die seinen Weg während dieser Zeitspanne pflasterten, taten ihren Teil, um seinen Namen zu derjenigen Institution werden zu lassen, der er heute ist…
Ginuwines Hit-Single „Pony“ und sein Debütalbum „Ginuwine…the Bachelor“, produziert von Timbaland, markierten den Beginn einer neuen Ära im Sound der 1990er: R&B und HipHop, vergrätscht mit einer eklektischen Melange aus Effekten, die wiederum von komplex strukturierten Snare-Beats zusammengehalten wurden – das war die Kombination, mit der „Timbo“ die Welt der Breaks erneuerte. Zeitgleich entwickelte sich aus seiner High-School-Bekanntschaft mit Missy Elliott das „dynamischen Duo“, das nicht nur Aaliyahs „One In A Million“-Album (2x Platin) hervorbringen sollte, sondern sie auch bald darauf zum erfolgreichsten Produktions- bzw. Songwriting-Team avancieren sollte. Auch dauerte es nicht lange, bis Elliott den unverkennbaren Timbaland-Sound auf ihren Alben integrierte, was sie wiederum, u.a. durch einen Track wie „The Rain“, im Handumdrehen zu einem Superstar und Kritikerliebling machte.
Timbalands Trademark-Sound hat selbstverständlich eine Vielzahl, ja, eine ganze Generation von Plagiatoren inspiriert –, und doch hat es noch keiner gewagt, ihm den Titel als Begründer der besagten klanglichen Revolution abzusprechen. Bedenkt man seine Gabe, sein Gespür für neue Sounds, ist es letztlich kaum überraschend, dass er gemeinsam mit Interscope ein neues Label ins Leben gerufen hat, während er – fast schon nebenher – noch drei weitere Missy-Meilensteine produzierte, unter anderem das „Cookbook“ aus dem Jahr 2005. Außerdem war er für den Erfolg von Tweet verantwortlich, die mit „Southern Hummingbird“ für Furore sorgte, und produzierte „The Jump Off“ von Lil’ Kim. The Game rief Tim hinzu, um die Songs „Steer“ und „Put You On The Game“ beizusteuern.
Doch damit nicht genug: Beiläufig hat sich Timbaland ein überdimensionales Studio (von knapp 500qm) in Virginia Beach aufgebaut, in dem er den Großteil seiner Beats produziert, und so befindet er sich andauernd zwischen diesem Traumstudio, seinem Haus in Miami und der Westküste. Im vergangenen Jahr gründete er noch ein weiteres Label, wiederum mit Interscope, das den passenden Namen Mosley Music Group (MMG) trägt. Offen für jegliche Art von Künstlern und Genres, startete er MMG mit einem absoluten Smash-Hit: Nelly Furtados „Promiscuous“ (featuring Timbaland), der, wie übrigens auch ihr Album „Loose“, nicht nur in Deutschland und den USA an die Spitze der Charts gehen sollte.
Der Ansatz, mit dem Timbaland kontinuierlich Genregrenzen überschreitet und bricht, hat unglaublich starken Einfluss auf die gesamte Popwelt gehabt. Natürlich ist er auf seine Erfolge stolz; aber wichtiger ist ihm, mit klanglichen Neuerungen, Originalität und Experimentierfreude „sein Projekt“ fortzusetzen. Immer neue Herausforderungen zu meistern. Neue Standards zu setzen. Zugleich souverän und charismatisch, hat er nur ein einziges Ziel: Er will seine Fans mit immer neuen und bislang ungehörten Sounds umhauen und dafür sorgen, dass sie nicht länger stillsitzen können.
Im Privatleben ist der Überproduzent ein passionierter Bodybuilder, der strikt auf seine Ernährung und seine Fitness achtet –, auch hier ist er so unglaublich zielstrebig und engagiert bei der Sache, wie im Studio. „Ich bin der festen Überzeugung, dass man alles nur Erdenkliche erreichen kann, wenn man die nötige Ausdauer hat und genügend Disziplin zeigt“, erklärt der rastlose Timbaland. Mit „Shock Value“ unterstreicht er erneut, dass er noch immer der ultimative Sound-Wegbereiter ist, der populäre Entwicklungen vorantreibt und etabliert, während er seine musikalische Stilpalette über immer neue Grenzen hinaus erweitert.
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